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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Vergangenheit.«
      »Warum?«
      »Keine Ahnung. Vielleicht war es ihr unangenehm.«
      »Inwiefern?«
      »Wie gesagt, ich weiß es nicht. Ich habe das Bild dieser Frau schon mal gesehen, stimmt, aber ich weiß weder, wer sie ist, noch wo Sie sie finden können.«
      »Hatte Caroline mal eine Beziehung mit ihr?« Richmond war es peinlich, diese Frage zu stellen.
      »Ich glaube, ja«, antwortete Veronica in gleichgültigem Ton.
      »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich es mitnehme?«
      »Überhaupt nicht.«
      »Caroline scheint nicht gerade ein Mensch gewesen zu sein, der sich viel aus Besitz machte«, bemerkte Richmond nachdenklich. »Außer Kleidung gehörte ihr kaum etwas. Auch keine Briefe, nichts.«
      »Sie reiste gerne mit leichtem Gepäck, außerdem schaute sie nicht gefühlsduselig auf ihre Vergangenheit zurück. Caroline schaute immer nach vorn.«
      Es war eine simple Feststellung, doch Richmond vernahm die Ironie in Veronica Shildons Stimme.
      Sie zuckte mit den Achseln. »Ein paar von den Büchern gehörten ihr. Und einige Schmuckstücke. Und alle Schallplatten mit nichtklassischer Musik. Aber es lag ihr nichts daran, Dinge aufzubewahren.«
      Richmond klopfte auf das Foto. »Dann ist es umso merkwürdiger, dass sie daran gehangen hat. Danke, Ms Shildon, ich gehe jetzt besser.«
      »Wollen Sie nicht Ihren Tee austrinken?«
      »Lieber nicht«, erwiderte er. »Ich muss wieder an die Arbeit, sonst reißt mir mein Boss den Kopf ab. Aber trotzdem vielen Dank.« Richmond konnte ihre Beklommenheit spüren. Sie ließ ihre Augen durch das Zimmer wandern, bevor sie wieder ihn ansah, und nickte.
      »Gut, wenn Sie müssen ...«
      »Kommen Sie klar?«, fragte er. »Sie könnten jederzeit zu Mrs Cooper gehen, wenn Sie sich schlecht...«
      »Ich komme schon zurecht«, erwiderte sie. »Ich fühle mich nur noch ein bisschen benommen. Ich kann nicht glauben, dass es wirklich passiert ist.«
      »Gibt es niemanden, zu dem Sie gehen können, bis es Ihnen wieder besser geht?«
      »Doch, meine Therapeutin. Sie hat mir versichert, dass ich sie zu jeder Tages- und Nachtzeit anrufen kann. Vielleicht tue ich das. Aber wissen Sie, was am seltsamsten ist?«
      Richmond schüttelte den Kopf.
      Sie verschränkte ihre Arme und deutete mit dem Kopf auf das Zimmer. »Ich kann es hier aushalten. Hier, in diesem Zimmer, wo es passiert ist. Ich hätte nicht gedacht, dass ich es ertragen kann, aber es stört mich nicht im Geringsten. Es kommt mir nur leer vor. Ist das nicht seltsam? Was wehtut, ist die Einsamkeit, Carolines Abwesenheit. Ich denke immer noch, sie müsste jeden Moment zur Tür hereinkommen.«
      Richmond, dem dazu keine Erwiderung einfiel, verabschiedete sich und ging hinaus in den Schnee. Bis zum Treffen mit Banks mittags im Queen's Arms hatte er noch eine Stunde Zeit. Er würde die Zeit nutzen, um zu überprüfen, was Charles Cooper gestern getan hatte. Und vielleicht konnte er etwas über die mysteriöse Ruth herausfinden.
     
     

* DREI
     
    * I
     
    Das Getriebe quietschte, als Susan Gay bremste, um auf die Straße nach Harrogate abzubiegen. Glücklicherweise hatte es südlich von Eastvale nicht so stark geschneit. Doch obwohl der Schnee vor die Hecken geräumt worden war, hatten die gesunkenen Temperaturen dafür gesorgt, dass die Straßen glatt waren. Sie hatte die Dales jetzt hinter sich gelassen und fuhr durch die sanfte Hügellandschaft südlich von Ripon. Durch die dünne Schneedecke sah man nur hin und wieder ein Stück Steinmauer oder ein entferntes kleines Dorf.
      Sie ärgerte sich immer noch über sich selbst, weil sie so verdammt empfindlich war. Banks war nur im Gemeindezentrum vorbeigekommen, um dort die Nachricht von Caroline Hartleys Tod zu überbringen und um herauszufinden, wann sie am vergangenen Abend die Proben verlassen hatte. Aber hatte Susan nicht annehmen müssen, dass er sie kontrollieren wolle, da sie nichts von Carolines Rolle in dem Stück gewusst hatte? Nun - jedenfalls war sie ruhig geblieben und die Sache hatte sich schnell aufgeklärt.
      Nachdem Banks sich wieder davongemacht hatte, war sie zu Pristine Records im Einkaufszentrum am Busbahnhof gegangen. Ein Mädchen mit weiß geschminktem Gesicht und Haaren in der Farbe von Rosesekt zeigte auf die kleine Klassikabteilung und blätterte dann, als Susan sie dazu drängte, träge in der Inventarliste. Nein, sie hatten in letzter Zeit keine Platte namens Lauda Sowieso verkauft, sie

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