Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab
nichts dagegen, sich Titten im Playboy anzusehen, aber glauben Sie mir, ich hab sie über Kinderpornografie reden hören, und ich möchte nicht derjenige sein,, der das abkriegt, was sie sich für Leute ausdenken, die das Zeug verbreiten, wenn Sie wissen, was ich meine.«
»Ist das eine Drohung?«
»Warum nicht? Ja, so könnte man es nennen: eine Drohung. Klingt gut. Wenn Sie mir jetzt sagen, was ich wissen will, werde ich den Jungs auf dem Bau nichts davon erzählen, wie GlamourPuss die kleine Louisa ausgenutzt hat. Einige kennen sie schon, seit sie ein Baby war, wissen Sie. Sie sind sehr beschützend. Übrigens werden die meisten nächste Woche herkommen, wenn Leeds gegen Arsenal spielt. Die haben bestimmt nichts dagegen, mal kurz in Ihrem Büro vorbeizuschauen, vielleicht ein paar Umbauten vorzunehmen. Klingt das für Sie wie ein guter Deal?«
Aitcheson schluckte und starrte Banks an, der seinem Blick standhielt. Schließlich kam das Lächeln wieder zum Vorschein, diesmal ein bisschen schwächer. »Das ist wirklich eine Drohung, oder?«
»Ich dachte, das hätte ich bereits klar gemacht. Sind wir uns einig?«
Aitcheson lenkte ein. »In Ordnung, in Ordnung. Ich schau mal, was ich tun kann. Können Sie Montag wiederkommen? Wir schließen über das Wochenende.«
»Ich würde es lieber jetzt hinter mich bringen.«
»Das könnte eine Weile dauern.«
»Ich kann warten.«
Banks wartete. Nach zwanzig Minuten kam Aitcheson mit besorgtem Blick ins Büro zurück. »Tut mir Leid«, sagte er, »aber wir haben die Information nicht, die Sie verlangen.«
»Wie bitte?«
»Wir haben sie nicht. Die Adresse des Models. Sie ist nicht in unseren Unterlagen, kein Teil unserer ... Ich meine, es war eine Amateuraufnahme. Soviel ich mich erinnere, war sie die Freundin des Fotografen. Er hat ab und zu für uns gearbeitet und hat die Fotos offenbar nur aus Jux gemacht. Bestimmt wusste er nicht, wie alt das Model wirklich war. Sie sieht viel älter aus.«
»Das war schon immer so«, sagte Banks. »Eine Menge Jungs sind dadurch in Schwierigkeiten geraten. Na gut, ich bin erleichtert, dass sie nicht in Ihren Unterlagen ist, aber damit sind wir nicht viel weiter als am Anfang, nicht wahr? Können Sie das irgendwie wieder gutmachen?«
Aitcheson zögerte, sagte dann: »Ich sollte das nicht tun, aber ich kann Ihnen den Namen und die Adresse des Fotografen geben. Craig Newton. Wie gesagt, er hat hin und wieder für uns gearbeitet, und wir haben ihn immer noch in unserer Adressenkartei. Wir haben sogar vor kurzem eine Umzugsmeldung von ihm erhalten.«
Banks nickte. »Besser als nichts.« Aitcheson schrieb die Adresse auf. Der Fotograf wohnte in Stony Stratford, einer Pendlerstadt. Banks erhob sich. »Eine Sache noch«, sagte er.
»Ja?«
»Die Fotos von Louisa auf Ihrer Website. Löschen Sie die.«
Aitcheson erlaubte sich ein selbstzufriedenes Lächeln. »Das habe ich bereits getan. Während Sie gewartet haben.«
Banks lächelte ebenfalls und tippte sich mit dem Zeigefinger an die Nase. »Guter Junge«, sagte er. »Sie lernen rasch.«
Wieder im Hotel, griff Banks nach dem Telefon und tat das, was er seit gestern, als er von seiner Londonreise erfuhr, vor sich hergeschoben hatte. Was nicht daran lag, dass er es nicht tun wollte, aber er war nervös und unsicher über den Ausgang des Gesprächs. Und es stand so viel auf dem Spiel.
Sie nahm beim vierten Klingeln ab. Banks' Herz klopfte laut. »Sandra?«
»Ja. Wer ist da? Alan?«
»Ja.«
»Was willst du? Ich bin ein bisschen in Eile. War gerade auf dem Weg zur Tür.«
»Um dich mit Sean zu treffen?«
»Solche Bemerkungen kannst du dir sparen. Und wenn du es genau wissen willst, nein. Sean ist unterwegs, macht Fotos von der Flutkatastrophe in Wales.«
Na, hoffentlich schwemmt die Flut ihn weg, dachte Banks, hielt sich aber zurück. »Ich bin in der Stadt«, sagte er. »In London. Ich hatte überlegt, ob du vielleicht morgen Abend Zeit hast, mit mir essen zu gehen. Oder wir könnten auch nur was trinken. Uns zum Lunch treffen.«
»Was machst du hier? Arbeitest du?«
»Sozusagen. Hast du Zeit?«
Er meinte fast, Sandra am anderen Ende überlegen zu hören. Schließlich sagte sie: »Ja. Zufällig. Ja, hab ich. Sean kommt erst am Sonntag zurück.«
»Also, gehst du morgen Abend mit mir essen?«
»Ja. In Ordnung. Das ist eine gute Idee. Es gibt ein paar Dinge
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