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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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die grauen, schmierigen Wolken zu zwängen.
      Tot.
      Und vielleicht seinetwegen, weil er sich zur Verschwiegenheit verpflichtet und nichts getan hatte, trotz seiner Bedenken.
      Annie kam von dem Tisch, wo sie mit Emilys Freunden gesprochen hatte. Banks erzählte ihr von Dr. Burns' Vermutungen und dem Strychnin. Annie stieß einen leisen Pfiff aus. »Hast du von denen was erfahren?«, fragte er.
      »Nicht viel. Sie sagen, sie sei ein bisschen high gewesen, als sie im Cross Keys ankam, und sie sind sich sicher, dass sie hier was genommen hat, als sie zum ersten Mal aufs Klo ging.«
      »Stimmt mit dem überein, was Darren gesagt hat. Kann dann aber nicht dieselbe Lieferung gewesen sein, oder?«
      »Wohl kaum. Glaubst du ihnen?«
      »Zum größten Teil. Vielleicht sollten wir sie morgen etwas mehr unter Druck setzen. So, wie es aussieht, hat sie sich kurz nach der ersten Dosis schlecht gefühlt, hat sich noch mehr reingezogen, und dann setzten die Krämpfe ein.«
      »Und,was jetzt?«
      »Wir können damit anfangen, alle Anwesenden zu durchsuchen. Momentan sind sie alle Verdächtige, einschließlich der Angestellten. Kannst du das organisieren?«
      »Natürlich. Wir werden wohl kaum Probleme damit haben, berechtigten Verdacht anzuführen, oder?«
      »Glaube ich auch nicht.« Die so genannten PACE-rules - der 1984 zum Schutz von Verdächtigen erlassene »Police and Criminal Evidence Act« - besagten, dass man »berechtigten Verdacht« haben musste, bevor man Leute durchsuchte, und wenn man sie an einem anderen Ort als der Polizeiwache durchsuchte, ohne sie vorher zu verhaften, musste man berechtigte Gründe zu der Annahme haben, dass sie eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellten. Da die Tochter des Chief Constables wenige Meter entfernt tot dalag und der Verdacht auf Strychninvergiftung bestand, nahm Banks nicht an, dass sie wegen ihrer Vorgehensweise Schwierigkeiten bekommen würden. »Aber halt dich zurück. Wenn jemand Theater macht, bring ihn auf die Wache und übergib ihn dem , Haftbeamten. Ich will, dass wir uns streng an die Vorschriften halten. Du solltest auch besser Detective Superintendent Gristhorpe informieren.«
      »Mach ich.«
      »Außerdem möchte ich, dass alle bekannten Koksdealer aus der Gegend zum Verhör vorgeladen werden. Und wir müssen das Einsatzzentrum auf der Wache in Betrieb nehmen.« Banks sah auf die Uhr. »Vermutlich werden wir das nicht alles bis morgen Früh hinkriegen - besonders, was die Zivilangestellten angeht -, aber bis dahin brauchen wir auf jeden Fall einen Büromanager.«
      »Constable Rickerd?«
      Banks schaute zu Rickerd, der auf der anderen Seite des Clubs Aussagen aufnahm. »Gute Idee«, sagte er. »Soll er mal zeigen, was er draufhat.«
      Während Rickerd nur minimale Ermittlungsfähigkeiten zeigte, hatte er ein fast zwanghaftes Interesse an Einzelheiten und Organisation. Genau das, was man von einem guten Büromanager erwartete, da seine Aufgabe darin bestand, die Aufzeichnungen zu überwachen und alle vom Tatort und während der Ermittlungen zusammengetragenen Informationen auf dem neuesten Stand zu halten.
      In Wahrheit brauchte man jemanden, der über mehr als nur Organisationstalent verfügte, aber Rickerd würde das schon hinkriegen. Vielleicht fand er dabei sein wahres Metier. Banks hatte geahnt, dass es sich eines Tages auszahlen würde, einen Trainspotter bei der Kripo zu haben. Rickerd war genau der Typ, der ein kleines Notizheft voll gedruckter Zugnummern mit sich rumtrug und sie sauber mit Stift und Lineal ausstrich, sobald er eine davon tatsächlich sah. Für Züge mit Dampfloks war er allerdings zu jung. Als Banks Kind gewesen war, hatte es noch einige davon gegeben, mit so exotischen Namen wie »The Flying Scotchman«, schlanke, stromlinienförmige Schönheiten. Viele von Banks' Freunden waren Trainspotter gewesen, aber den ganzen Tag auf einem zugigen Bahnsteig zu stehen und Nummern aufzuschreiben, die man später in einem kleinen Buch durchstrich, hatte für ihn nie einen Reiz gehabt. Heutzutage, wo all die Dieselloks wie geklont aussahen, konnte Trainspotting erst recht nicht mehr reizvoll sein.
      Banks rief Rickerd zu sich und erklärte, was er von ihm wollte. Rickerd trabte los, offensichtlich stolz darauf, dass man ihm eine solche Verantwortung übertrug. Dann zündete sich Banks eine Zigarette an und lehnte sich gegen eine Säule. »Ich fahr besser los und sag ihren Eltern Bescheid«, meinte

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