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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Ihnen klar, was Sie da sagen?«
      »Allerdings, Sir. Ich sage damit, dass Ihre Tochter aller Wahrscheinlichkeit nach ermordet wurde.«
      »Ist das ein dummer Scherz?«
      »Glauben Sie mir, ich wünschte, es wäre so.«
      Riddle fuhr sich über den schimmernden kahlen Schädel, eine Geste, die Banks früher lächerlich gefunden hatte und die jetzt auf Verzweiflung deutete. Riddle trank einen Schluck Whisky und stellte dann die hoffnungslose Frage, die jeder in seiner Situation stellt: »Sind Sie sicher, dass es kein Irrtum ist?«
      »Kein Irrtum, Sir. Ich habe sie selbst gesehen. Ich weiß, dass es kein Trost ist, aber es muss sehr schnell gegangen sein«, log Banks. »Sie kann nicht sehr gelitten haben.«
      »Blödsinn. Ich bin kein Idiot, Banks. Ich habe die Lehrbücher gelesen. Ich weiß, wie Strychnin wirkt. Sie hat Krämpfe gehabt, ihr Rückgrat hat sich durchgebogen. Sie hat...«
      »Nicht«, unterbrach Banks. »Es hat keinen Zweck, sich zu quälen.«
      »Wer?«, fragte Riddle. »Wer würde Emily so was antun wollen?«
      »Ist Ihnen irgendwas Merkwürdiges aufgefallen, seit sie zurück ist?«
      »Nein.«
      »Was war heute, in den letzten paar Tagen? Irgendwelche Verhaltensänderungen?«
      »Nein. Hören Sie, Sie waren in London, Banks. Sie haben sie gefunden. Was ist mit den Leuten, mit denen sie dort zusammen war? Dieser Clough. Glauben Sie, er hat was damit zu tun?«
      Banks zögerte. Barry Clough war der Erste, der ihm in den Sinn gekommen war, als Dr. Burns von dem vergifteten Kokain gesprochen hatte. Banks dachte auch daran, dass Emily ihm erzählt hatte, Clough könne es nicht ausstehen, wertvolle Besitztümer zu verlieren. »Das ist durchaus eine Möglichkeit«, sagte er.
      Riddle zupfte an seinen Bügelfalten und stieß dann einen langen Seufzer aus. »Sie tun, was immer Sie tun müssen, Banks. Das weiß ich. Wo auch immer Sie das hinführt.«
      »Ja, Sir. Gibt es ...?«
      »Was?«
      »Irgendwas, das Sie mir sagen wollen?«
      Riddle schwieg. Ein paar Augenblicke lang schien er zu überlegen, schüttelte dann den Kopf. »Tut mir Leid. Ich kann Ihnen nicht helfen. Jetzt hab ich es nicht mehr in der Hand.« Mit einem Schluck trank er den restlichen Whisky aus. »Ich fahre ins Leichenschauhaus und identifiziere sie.«
      »Das kann bis morgen warten.«
      Riddle erhob sich und ging im Zimmer auf und ab. »Aber ich muss irgendwas tun. Ich kann nicht nur ... Ich meine, Himmel, Mann, Sie haben mir gerade gesagt, dass meine Tochter ermordet worden ist. Vergiftet. Was erwarten Sie denn von mir? Soll ich mich hinsetzen und weinen? Eine verdammte Schlaftablette nehmen? Ich bin Polizist, Banks. Ich muss etwas tun ...«
      »Alle erdenklichen Maßnahmen sind bereits ergriffen worden«, sagte Banks. »Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie sich um Ihre Frau und Ihren Sohn kümmern.«
      »Schmieren Sie mir doch keinen Honig um den Bart, Banks. Mein Gott, wenn die Presse davon Wind bekommt!«
      Da haben wir's wieder, dachte Banks. Sein verdammter Ruf. Nur aus Mitgefühl für Riddles Verlust sagte Banks milde: »Die Presse hatte noch nichts mitgekriegt, als ich den Tatort verlassen habe, aber ich glaube nicht, dass es lange dauern wird. Morgen Früh werden die überall rumwieseln. Wir hoffen, dass wir den Strychninaspekt noch unter Verschluss halten können.«
      Riddle schien in sich zusammenzusacken, hatte alle Energie verloren. Er sah müde aus. »Ich wecke Ros und sag es ihr. Ich danke Ihnen, dass Sie hergekommen sind, Banks. Ich meine, persönlich, wissen Sie, statt jemand anders zu schicken. Am besten, Sie kehren zum Tatort zurück und behalten die Sache in der Hand. Ich verlasse mich auf Sie, und diesmal ist es mir egal, wie Sie die Ermittlung führen und wem Sie auf die Zehen treten.«
      »Ja, Sir.« Riddle hatte Recht. Das Beste, was Banks jetzt tun konnte, war, sich ganz auf die Ermittlung zu konzentrieren. Außerdem wollten Menschen mit ihrer Trauer allein gelassen werden. »Irgendwann muss ich mit Ihnen beiden sprechen«, sagte er. »Morgen?«
      »Selbstverständlich.« Sie hörten ein Geräusch an der Tür und drehten sich um. Benjamin Riddle stand da und hielt einen abgenutzten Teddybär umklammert. Er rieb sich die Augen. »Ich hab Stimmen gehört, Daddy, und hab Angst gekriegt. Was ist los? Ist was passiert?«
     
     

* 9
     
    Es war immer noch dunkel, als Banks am nächsten Morgen nach Eastvale fuhr, und dünner Nebel hing in den

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