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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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er seufzend.
      »Das kann doch einer der Uniformierten machen.« Mit einer seltsam intimen Geste legte ihm Annie die Hand auf den Arm. »Um ehrlich zu sein, Alan, du siehst völlig fertig aus. Vielleicht sollte ich dich heimbringen.«
      Wäre das nicht schön ? dachte Banks. Zu Hause. Annie. Vielleicht sogar im Bett. Das Adagio vom Concierto de Aranjuez, das leise von unten heraufklang. Die Uhr zurückgestellt, so dass nichts von alldem hier je passiert war. »Nein«, sagte er. »Ich muss das selbst machen. So viel bin ich ihnen schuldig.«
      Annie runzelte die Stirn. »Das verstehe ich nicht. Was bist du ihnen schuldig?«
      Banks lächelte. »Ich erzähl's dir später.« Dann ging er die Treppen hinauf auf den verlassenen Marktplatz.
     
    Banks war fast übel, als er sich mit schwerem Herzen gegen halb zwei morgens dem Haus der Riddles näherte. Die alte Mühle stand in fast vollkommener Dunkelheit hinter der Ligusterhecke, nur aus einem der Erdgeschosszimmer drang ein schwacher Lichtschein durch die Vorhänge, und Banks fragte sich, ob damit wohl Einbrecher abgeschreckt werden sollten. Doch dann sah er, dass sich der Vorhang beim Knirschen seiner Autoreifen auf dem Kies bewegte. Er hätte wissen müssen, dass Jimmy Riddle noch lange nach Mitternacht arbeitete. Harte Arbeit und viele Überstunden hatten ihn schließlich dahin gebracht, wo er war.
      Als Banks den Motor abstellte, hörte er den Mühlbach durch den Garten rauschen. Das erinnerte ihn an den Wasserfall vor seinem eigenen bescheidenen Cottage. Er hatte Kaum Zeit anzuklopfen, bevor das Flurlicht anging und die Tür geöffnet wurde. Dahinter stand Riddle in einem Oxford-Hemd und grauen Chinos; es war das erste Mal, dass Banks ihn in Freizeitkleidung sah.
      »Banks? Ich dachte doch, dass es Ihr Wagen war. Was um alles ...«
      Aber er verstummte, als sich die Erkenntnis auf seinem Gesicht abzeichnete, dass etwas Schlimmes passiert sein musste. Ob er nun als Polizist gut gewesen war oder nicht, Riddle war lange genug dabei, um zu wissen, dass ein Besuch mitten in der Nacht nicht aus gesellschaftlichen Gründen geschah. Und er wusste genug, um Banks' Gesichtsausdruck zu deuten.
      »Vielleicht könnten wir uns setzen und etwas trinken«, sagte Banks, während Riddle beiseite trat und ihn vorbeiließ.
      »Sagen Sie mir erst, was passiert ist.« Riddle lehnte sich an die Tür, nachdem er sie geschlossen hatte.
      Banks konnte ihm nicht in die Augen blicken. »Es tut mir Leid, Sir«, sagte er. Diese Ehrbezeichnung klang ihm seltsam in den Ohren. Er hatte bisher nie »Sir« zu Riddle gesagt, außer in sarkastischem Ton.
      »Es geht um Emily, nicht wahr?«
      Banks nickte.
      »Mein Gott.«
      »Sir.« Banks nahm Riddle am Ellbogen und führte ihn ins Wohnzimmer. Riddle sank in einen Sessel, und Banks fand den Barschrank. Er goss ihnen beiden einen steifen Whisky ein; Alkohol am Steuer war ihm momentan völlig egal. Riddle nahm das Glas, trank aber nicht sofort.
      »Ist sie tot?«, fragte er.
      »Ja.«
      »Was ist passiert? Wie?«
      »Wir sind uns noch nicht sicher, Sir.«
      »War es ein Unfall? Ein Autounfall?«
      »Nein, nichts in der Art.«
      »Nun reden Sie schon, Mann. Hier geht es um meine Tochter.«
      »Das weiß ich, Sir. Darum versuche ich ja, es Ihnen so schonend wie möglich beizubringen.«
      »Dafür ist es jetzt zu spät, Banks. Was war es? Drogen?«
      »Zum Teil.«
      »Was soll das heißen, >zum Teil      Banks zögerte. Es war schrecklich, dem Vater eines toten Mädchens sagen zu müssen, wie qualvoll sie gestorben war, aber er durfte nicht vergessen, dass Riddle auch der Chief Constable war, ein Profi, und die Sache schnell genug in Erfahrung bringen würde. Dann besser von ihm. »Wir halten die Sache momentan noch streng vertraulich, aber Dr. Burns meint, es könnte mit Strychnin versetztes Kokain gewesen sein.«
      Riddle setzte sich mit einem Ruck auf und verschüttete Whisky auf seine Hose. Er machte sich nicht mal die Mühe, ihn wegzuwischen. »Strychnin! Mein Gott, wie ...? Ich verstehe nicht.«
      »Sie hatte in einem Nachtclub in Eastvale Kokain genommen«, sagte Banks. »In der Bar None. Vielleicht haben Sie von dem Club gehört?«
      Riddle schüttelte den Kopf.
      »Nun ja, wenn der Doktor Recht hat, muss jemand Strychnin in ihr Kokain gemischt haben.«
      »Guter Gott, Banks, ist

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