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Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab

Titel: Inspector Alan Banks 11 Kalt wie das Grab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Senken und Mulden der Straße, an den Häusern, den Pflastersteinen und dem alten Kreuz auf dem Marktplatz. Um diese Zeit des Morgens gingen die Lichter in den kleinen Büros über den Läden an, die zum Teil schon geöffnet hatten, und der Nebel ließ das Licht wie hinter einem dünnen Schleier verschwimmen. Die Luft war mild und feucht.
      An der Bar None auf der anderen Seite des Platzes flatterte immer noch das Absperrband, und ein Streifenpolizist hielt Wache. Nachdem Banks am vorherigen Abend Riddles Haus verlassen hatte, war er in den Club zurückgekehrt, wo die Spurensicherung nach wie vor an der Arbeit war und Annie Aussagen aufnahm. Superintendent Gristhorpe war ebenfalls aus Lyndgarth gekommen.
      Banks war noch eine Weile dort geblieben und hatte Gristhorpe alles berichtet, aber es gab nichts, was er vor Ort noch hätte tun können. Als die Medienleute aufdringlich wurden und Kommentare verlangten, fuhr Banks nach Hause und verbrachte ein paar schlaflose Stunden auf dem Sofa, wo er über Emily Riddles grausigen Tod nachdachte, bevor er wieder auf die Wache fuhr. Er versuchte, die Schuldgefühle in Schach zu halten, die ihn wie gierige Haie umkreisten. Teilweise gelang es ihm, was daran lag, dass er eine Aufgabe zu erfüllen hatte, etwas, worauf er sich konzentrieren und den Rest ausschließen konnte. Aber das Problem war, dass diese Gefühle anwachsen würden, selbst wenn er nicht hinschaute, und eines Tages so übermächtig wären, dass er sie nicht mehr ignorieren konnte. Dann, das wusste er aus Erfahrung, war es meistens zu spät, noch eine positive Wendung zu finden. Aber im Moment konnte er sich ein Versinken in Schuldgefühlen nicht leisten.
      Die Bauarbeiter waren noch nicht aufgetaucht, daher war es ruhig im Anbau. Banks ging in sein Büro, las die Kopien der Berichte von letzter Nacht durch und machte sich Notizen über seine eigenen Eindrücke. Wie die meisten guten Polizisten tat er das für sich selbst, nicht für die Akten. Es waren sehr persönliche Eindrücke, die manchmal zu etwas führten, oft aber auch nicht. Was sie auch sein mochten, sie waren kein Ersatz für Fakten oder Beweise. Zum Beispiel notierte er sich, dass Darren Hirst seiner Meinung nach die Wahrheit sagte und Emilys Drogen höchstwahrscheinlich nicht aus dem Cross Keys oder der Bar None stammten. Wie er den Berichten entnahm, saßen bereits ein paar sehr verschlafene örtliche Drogendealer in der Arrestzelle im Keller des Reviers. Weitere würden bald folgen.
      Als die Sonne die Nase über den wolkigen Horizont hob, ging es auf dem Revier bereits geschäftig zu. Die Einsatzzentrale nahm Form an und war schon fast funktionsfähig, dank Constable Rickerd, der die ganze Nacht aufgeblieben war und alles organisiert hatte. Computerverbindungen waren installiert, Telefonleitungen aktiviert worden, und Zivilangestellte übernahmen die Dateneingabe, das Eingeben und Übertragen der Berichte. Als Banks die erste Kaffeepause machte, war Assistant Chief Constable McLaughlin vom Grafschaftspräsidium in Newby Wiske bei Northallerton eingetroffen. Er hatte sich im Sitzungssaal eingerichtet, und fünfzehn oder zwanzig Minuten später wurde Banks zu ihm zitiert.
      McLaughlin, Annie Cabbot und Superintendent Gristhorpe warteten schon auf ihn. Banks begrüßte sie und setzte sich. Annie sah müde aus, hatte wahrscheinlich ebenso wenig Schlaf bekommen wie Banks. Außerdem wirkte sie nervös, was ungewöhnlich für sie war.
      »Red Ron« McLaughlin war an die fünfzig, groß und schlank, hatte kurzes, schütteres graues Haar, das er nach vorne kämmte, und einen kleinen grauen Schnurrbart. Er trug eine Brille mit Silberfassung, die auf seiner Nasenspitze balancierte, und hatte die Angewohnheit, über die Brillenränder zu sehen, wenn er mit jemandem sprach. Seine Augen hatten denselben Grauton wie sein Haar.
      »Ah, Chief Inspector Banks«, sagte er, schob ein paar Papiere herum und sah über den Brillenrand. »Gut. Ich komme gleich zur Sache. Ich habe mich heute Morgen mit Chief Constable Riddle getroffen - genauer gesagt, er ist zu mir gekommen - und er hat darauf gedrungen, dass Sie die Ermittlungen zum Mord an seiner Tochter übernehmen. Was halten Sie davon?«
      »Ich hatte gehofft, den Fall zu bekommen«, erwiderte Banks, »hatte aber, ehrlich gesagt, nicht damit gerechnet, dass er mir zugeteilt würde.«
      »Warum nicht?«
      »Weil ich die Tote kannte, Sir. Nur flüchtig, aber ich kannte sie. Und ihre

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