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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Gott. Wir wissen nicht alles, nur das meiste. Außerdem ist das nicht mehr mein Problem. Und Lambert ist noch nicht lange wieder hier. Erst seit ein paar Monaten, wenn meine Quellen richtig liegen, und das tun sie meistens. Wenn da also irgendetwas ist, dann ist es entweder neu oder international. Dann hat er schon von Spanien aus dran gearbeitet. Ich frage mal rum. Habe immer noch ein paar Kontakte. Bei Interpol gibt es einen, Dieter Ganz, der interessiert sich für Lambert. Mal sehen, ob ich ihn kontaktieren kann.«
      »Ich möchte wissen, wo Lambert wohnt.«
      »Ich habe mich schon gewundert, wann du endlich fragst.«
      »Hätte ich schon viel früher getan, wenn ich mich nicht um meine Eltern hätte kümmern müssen. Verrätst du es mir?«
      »Warum nicht?« Burgess nannte eine Adresse in Chelsea. »Früher oder später würdest du es eh herausfinden. Er hat auch irgendwo ein Häuschen auf dem Land, da wohnt seine Frau, aber diese Wohnung ist seine Bleibe hier in London. Er ist ziemlich viel unterwegs. Seine Geschäfte führt er von einem Büro über einer chemischen Reinigung an der Edgeware Road, auf der Marble-Arch-Seite. Aber nimm dich in Acht, Banks! Er ist gerissen. Denk an Harry Lime!«
      Banks trank seinen Orangensaft aus. »Sag mir mal eins«, begann er. »Wenn ich dich etwas frage, weigerst du dich erst immer groß und breit, mir zu helfen, aber am Ende tust du es meistens doch. Warum?«
      »Weil's mehr Spaß macht«, entgegnete Burgess. »Außerdem mag ich dich. Ich guck dir gerne bei der Arbeit zu. Interessiert mich. Ich sehe, dass du immer mehr so wirst wie ich früher. Wenn du etwas haben willst, setzt du alles dran. Die Folgen sind dir scheißegal. Selbst das Gesetz, wenn's drauf ankommt.«
      »Und so warst du früher?«
      Burgess trank einen Schluck Bier. »Ich bin milder geworden, Banksy. Erwachsen.«
      »Schwachsinn!«
      »Doch, das stimmt. Egal, sagen wir einfach, dass meine Interessen sich nicht immer mit denen von DI Brooke decken. Brooke ist ein Arbeitstier. Ich kenne die Sorte. Keine Phantasie. Keine Visionen. Interessiert sich nur für schnelle Erfolge, damit er wieder ein Häkchen auf seiner Liste machen kann und befördert wird.«
      »Und du?«
      »Ich interessiere mich mehr für das große Ganze, die Gesamtansicht. Und ich weiß gerne Bescheid, was los ist. Informationen sind schließlich meine Währung. Ich bin nicht oft draußen auf der Straße.«
      »Fehlt dir das?«
      Burgess sah zur Seite. »Manchmal schon.« Lachend hob er das Glas. »Und jetzt hau ab! Viel Glück mit Lambert.«
      Es hatte wieder zu regnen begonnen. Banks musste gegen die Leute ankämpfen, die in die Kneipe drängten. Er fand eine geschützte Haustür und rief Annie an. Nach dem vierten Klingeln meldete sie sich.
      »Annie, ich bin's, Alan.«
      »Wo bist du? Ich versuche schon die ganze Zeit, dich zu erreichen, seitdem ich's gehört habe. Es tut mir wirklich leid, was mit deinem Bruder passiert ist.«
      »Danke, lieb von dir. Ich bin wieder in London. Und du?«
      »Ich bin zufällig bei Selfridge's«, erwiderte Annie, »und zwar in der Umkleidekabine. Vielleicht hast du's noch nicht gehört, aber King's Cross wurde gesperrt. Bombendrohung. Deswegen sitze ich hier noch eine Nacht fest. Ich muss mich mal umziehen. Ich fahre gleich zurück ins Hotel. Hör mal, Alan, wir müssen uns unterhalten. Ist 'ne Menge passiert.«
      »Ich weiß, aber das muss noch warten. Nur ein paar Fragen auf die Schnelle: Haben Brookes Leute schon mit Gareth Lambert gesprochen?«
      »Glaube ich nicht«, sagte Annie. »Beim letzten Mal, als ich mit Dave telefoniert habe, klang er nicht gerade sehr interessiert. Sie konzentrieren sich auf zwei lokale Ganoven, Oliver Drummond und William Gilmore. Ihre Namen haben sie aus der Geschäftskorrespondenz und den Anruflisten deines Bruders.« Banks konnte sich an die Namen erinnern, aber sie sagten ihm nicht viel.
      Dann berichtete Annie ihm von ihrem Besuch bei Alf Seaton am Vormittag, von der Beschreibung des Mannes mit dem Pferdeschwanz und dem Schicksal des Mondeos. Banks war sofort klar, dass es sich um einen der Männer handelte, die ihm von Peterborough gefolgt waren. Und zwar der, der das Schießen simuliert hatte.
      »Es gibt noch etwas, das du besser wissen solltest«, sagte Annie. »Es sieht so aus, als ob die Freundin deines Bruders eine Abtreibung hatte, die vom Berger-Lennox-Center vorbereitet wurde. Dabei hat er

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