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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Kabuff eingesperrt und geschlagen worden, weil es sich geweigert hätte, irgendeinen abartigen Sex mitzumachen. Außerdem erzählte Carmen, das Mädchen sei in einem kleinen Dorf in Bosnien auf dem Heimweg von der Schule von zwei Männern mit einem Messer entführt und zur Prostitution gezwungen worden. Es war erst fünfzehn. Da wurde mir zum ersten Mal klar, dass diese Mädchen nicht von Anfang an Prostituierte werden wollen, dass nichts >Schlechtes< an ihnen ist. Es sind ganz normale Mädchen, so wie Sie und ich, sie wurden zu dem gezwungen, was sie tun. Sie haben genau wie ich Angst um ihre Familien zu Hause. Falls sie eine Familie haben. Die armen Dinger ... Er hat sie aus Bosnien, Moldawien, Rumänien und dem Kosovo rübergeschoben. Viele sind Kriegswaisen. Wenn sie mit sechzehn das Waisenhaus verlassen müssen, haben sie kein Geld und wissen nicht, wohin. Seine Männer stehen vor der Tür und nehmen die Mädchen in Empfang. Sie haben eine Heidenangst vor ihm. Sie reden nicht, aber ich habe blaue Flecke gesehen, auch Wunden. Ich habe keine Fragen gestellt, und darauf bin ich nicht stolz, aber ich habe es gesehen. Und Carmen ... sie sprach es aus.«
      »Wann war das?«
      »Vorletzten Montag.«
      »Was ist mit ihr passiert?«
      »Nichts, soweit ich weiß.«
      »Sie ist nicht tot?«
      »Glaube ich nicht. Ich wüsste nicht, warum.«
      »Aber wenn sie Ihnen und Jennifer verraten hat, was wirklich vor sich geht...«
      »Ich glaube nicht, dass man weiß, was sie uns erzählt hat, außerdem ist sie viel zu wertvoll.«
      »Aber irgendetwas müssen sie herausbekommen haben«, beharrte Annie. »Jennifer Clewes und Roy Banks sind tot. Als Jennifer es Roy sagte, muss er nachgeforscht und Fragen gestellt haben. Er hatte Kontakt zu den Leuten, die ... nun, sagen wir einfach, er kannte die Verbrecher.«
      »Vielleicht irre ich mich ja. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur das über Carmen, was sie mir erzählt hat. Sie wurde schwanger, deshalb kam sie zu mir. Das einzig Ungewöhnliche ist, dass Carmen ihr Kind behalten will. Sie ist eine fromme Katholikin und will keinen Abbruch.«
      »Und das ist erlaubt?«
      »Unter gewissen Umständen«, erklärte Dr. Lukas. »Hängt davon ab, wie viel Geld sie dadurch einbüßen. Carmen ist ein besonderes Mädchen, sie sieht gut aus, hat eine gute Figur. Außerdem ist sie sehr intelligent und spricht gut Englisch. Sie hat nie auf der Straße gearbeitet, sondern eher als das, was man Callgirl nennt.«
      »Wie will er dann seinen Umsatzverlust ausgleichen?«
      »Kann ich nur raten«, gab Dr. Lukas zu. »Es gibt Männer, die gerne mit Schwangeren schlafen und dafür mehr Geld hinlegen. Auf die Weise hätte sie weniger Kunden, aber würde genauso viel oder mehr verdienen.«
      Annie drehte sich der Magen. Sie konnte verstehen, warum Dr. Lukas nichts aß. Auch sie hatte den Appetit verloren. »Und das Baby?«
      »Wird zur Adoption freigegeben. Carmen erzählte, dass man gut für sie sorgt. Alles für einen Mr. Garrett, der viel Geld für Carmens Kind zahlt, nehme ich an.«
      »Sagen Sie mir, wie der Zuhälter heißt?«
      »Mit richtigem Namen Hadeon Masurik. Aber er nennt sich Harry. Sein Spitzname ist >Happy Harry<, weil er ganz traurig aussieht. Ist er natürlich nicht, ist nur eine Laune der Natur.«
      »Wissen Sie, wo die Mädchen wohnen?«
      Dr. Lukas nickte. »In einem Haus bei King's Cross. Ich war einmal da. Bei einem Notfall. Aber Sie müssen aufpassen.«
      »Warum?«
      »Er ist bewaffnet. Ich hab's gesehen.«
     
    Banks hatte Roys Kleiderschrank nach passender Kleidung durchsucht. Mit Jeans und Freizeithemd würde er im Albion Club nicht weit kommen. Die Hose war ein Problem. Roys Hosen passten ihm nicht, er selbst hatte nur eine dabei, die aber zu keinem von Roys Sakkos passte. Am Ende vertraute er darauf, dass die Bar nicht gut beleuchtet war und keiner merkte, dass er Schwarz zu Dunkelblau trug.
      Der Mann an der Tür sah aus wie eine Mischung zwischen Butler und Rausschmeißer. Er fragte Banks, ob er Mitglied sei. Banks zückte seinen Dienstausweis.
      »Polizei? Es gibt doch keinen Ärger, oder?«, fragte er.
      »Nein, überhaupt nicht«, beschwichtigte Banks ihn. »Ich habe nur ein paar Fragen, dann lasse ich Sie in Ruhe.«
      »Fragen?«
      »Ja. Hatten Sie letzten Freitag Dienst?«
      »Ja, Sir.«
      »Können Sie sich erinnern, dass Roy Banks mit Gareth Lambert kam?«
      »Das ist eine Tragödie

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