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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Zeitverschwendung. Roy sitzt im Aufsichtsrat von einigen Hightech-Firmen, interessiert sich für kleinformatige Speichermedien wie den USB-Stick, Flash-Speicherkarten und so weiter. Wenn man bedenkt, wie sich die Welt entwickelt - Handys, Digitalkameras, PDAs, MP3-Player und Geräte, die alles Mögliche auf einmal können -, ist das keine dumme Idee. Je kleiner, desto besser. Als Mitglied des Aufsichtsrats bekommt er Dividende ausgeschüttet.«
      »Was ist da noch?«
      »Roys jüngstes Steckenpferd ist die private Gesundheitsfürsorge. Ich erinnere mich, dass er davon gesprochen hat. Sehen Sie!« Corinne öffnete eine PowerPoint-Präsenta-tion, die die Vorzüge und Gewinnmöglichkeiten der Investition in eine Kette von Schönheitskliniken pries. »Er sitzt im Aufsichtsrat eines Pharmaunternehmens, eines Fitnessclubs und einer Kette von Gesundheitszentren.«
      »Hört sich alles ziemlich unauffällig an«, bemerkte Banks.
      »Sag ich ja. Aber raten Sie mal, wer sich davon einen Porsche leisten kann.«
      »Okay, hab verstanden. Sonst noch was?«
      »Marktforschungsberichte über Gesundheit und Hightech. Solche Gutachten muss man bezahlen, die kosten eine ganze Stange Geld.«
      »Ich hatte auf ein paar Namen gehofft.«
      »Stehen hier«, sagte Corinne. »Notizen von Roy und seine Korrespondenz mit verschiedenen Verwaltungsräten und Firmen, mit denen er zu tun hat. Julian Harwood beispielsweise.«
      »Den Namen habe ich schon mal gehört.«
      »Das ist gut möglich. Er ist momentan ziemlich groß in der Branche. Besitzt eine Klinikkette, an der Roy beteiligt ist. Die machen alles, von der Krebsbehandlung bis zur Brustvergrößerung. Roy und Julian kennen sich übrigens schon seit Jahren.«
      »Aber Harwood ist kein Arzt, oder?«
      »Nein, Geschäftsmann.«
      »Haben Sie ihn mal kennengelernt?«
      »Mmm, ja.«
      »Klingt nicht gerade beeindruckt.«
      »Vielleicht weil er genau das will - sein Gegenüber beeindrucken. Ehrlich gesagt, hab ich ihn immer ein bisschen für einen Aufschneider gehalten, aber was soll's. Deswegen ist er noch lange kein Verbrecher.«
      »Sie meinen also, in diesen Dateien gibt es keinen Hinweis, dass Roy mit dubiosen oder gefährlichen Unternehmen Kontakt hatte?«
      »Sie können es ja selbst überprüfen, aber es sieht eigentlich alles ganz koscher aus. Ob es gefährlich ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.«
      »Was meinen Sie damit?«
      »Nun, es sieht alles sauber aus, aber das heißt ja nicht, dass die Hightech-Firmen, mit denen er zu tun hat, keine verbotenen Waffenleitsysteme an Terroristen verkaufen oder dass die Kliniken nicht ihre Hände in der Genforschung haben. Vielleicht haben die Schönheitskliniken Verbrechern neue Gesichter gegeben.«
      Banks lachte. »Wie in Der Mann, der zweimal lebte, meinen Sie?«
      Corinne runzelte die Stirn. »Verstehe ich nicht.«
      »Das ist ein Film. Mit Rock Hudson. Er bekommt ein neues Gesicht, eine neue Identität.«
      »Ach so. Nein. Ich wollte nur sagen, dass die so was ja wohl nicht unbedingt in Fettschrift öffentlich bekannt machen würden. Letztlich ist alles möglich. Das müssten Sie doch gerade wissen! Selbst die nach außen hin harmloseste Firma kann sich als etwas ganz anderes entpuppen, wenn man sie genauer unter die Lupe nimmt.«
      Das wusste Banks tatsächlich, aber deshalb bekam er nicht gerade ein besseres Gefühl in Bezug auf Roy.
      Corinne holte die gedruckten Seiten aus dem Drucker, legte sie in eine Mappe und reichte diese Banks. »Bitte schön.«
      Banks nahm den Ordner entgegen, stopfte ihn in seine Aktentasche und stand auf. »Vielen Dank«, sagte er. »Sie haben sich sehr viel Zeit genommen.«
      »Das ist schon in Ordnung«, gab Corinne zurück. »Finden Sie einfach Roy.«
      »Das mache ich.«
      »Würden Sie mir dann bitte Bescheid geben?«
      »Klar. Passen Sie gut auf sich auf. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, oder wenn Sie etwas brauchen, rufen Sie mich einfach auf Roys Handy an. Er hat es auf dem Küchentisch liegen lassen. Daraus hatte ich auch Ihre Nummer.«
      Corinne runzelte die Stirn. »Sieht ihm gar nicht ähnlich«, bemerkte sie. »Ganz und gar nicht.«
      »Eben«, meinte Banks und ging.
     
    Seit ihrem neunten Lebensjahr hatte Annie niemanden mehr in Ohnmacht fallen sehen. Damals war in der Künstlerkommune, in der sie aufgewachsen war, eine Frau während des Essens umgekippt. Später hatte Annie die Erwachsenen

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