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Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre

Titel: Inspector Alan Banks 15 Eine seltsame Affäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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zehn Uhr am Freitag einen Parkplatz gesucht. Normalerweise bekommt er wohl immer einen Platz direkt vor der Haustür, aber das ging Freitag nicht, weil da bereits ein Auto stand. Er meinte, das wäre schon öfter vorgekommen, an mehreren Abenden in der Woche. Er war leicht angesäuert, konnte aber nichts dagegen tun. Ist ja freies Parken da. Er kann sich jedenfalls erinnern, dass zwei Männer in dem Wagen saßen, einer vorne, einer hinten. Er dachte, sie würden wegfahren, deshalb wartete er ein paar Minuten, aber sie ignorierten ihn.«
      »Und dann?«
      »Er fand eine andere Lücke, und das war's.«
      »Konnte er sonst noch was über den Wagen sagen?«
      »Nur dass er dunkelblau war.«
      »Kein Nummernschild?«
      »Konnte er nicht erkennen.«
      »Aha. Sonst noch was?«
      »Als er gegen elf mit seinem Hund rausging, war der Wagen weg.«
      »Konnte er die Männer beschreiben?«
      »Nicht sehr gut. Nur dass der hintere etwas um den Hals hatte, eine dicke Goldkette oder so. Er fand, sie hätten wie Schläger ausgesehen. Zumindest flößten sie ihm so viel Respekt ein, dass er sie nicht fragte, ob sie wegfahren würden.«
      »Interessant«, sagte Annie. »Ich habe gerade mit meinem Vorgesetzten telefoniert: Einer unserer Constables hat eine ähnliche Beschreibung von einem Mann namens Roger Cropley erhalten. Scheinbar beobachtete dieser Cropley gegen halb eins am Freitagabend an der Tankstelle Waterford Gap Jennifer Clewes. Er wurde von einem Auto geschnitten, das so ähnlich aussah, wie du es gerade beschrieben hast. Vorne und hinten saß jeweils ein Mann. Der Wagen verfolgte Jennifer Clewes.«
      »Dann sieht es ganz so aus, als hätte man vor ihrer Haustür auf sie gewartet.«
      »Allerdings«, sagte Annie. »Wenn es derselbe Wagen ist. Ich habe von Anfang an vermutet, dass es zwei waren, einer, der hinten ausstieg und sie erschoss, plus der Fahrer.« Annie schaute in ihren Block. »Hast du schon mal von einer Carmen Petri gehört?«
      Brooke runzelte die Stirn. »Kann ich nicht behaupten. Warum?«
      »Eine von Jennifer Clewes' Freundinnen erwähnte diesen Namen. Sie wäre eines der >späten Mädchen<, hätte Jennifer gesagt und sich Sorgen über etwas gemacht.«
      »Späte Mädchen?«
      »Ja. Wieso? Weißt du, was das heißt?«
      »Keine Ahnung«, gestand Brooke.
      Angesichts der Umstände - ein Familienplanungszentrum - hatte sich Annie verschiedene Erklärungen zurechtgelegt: entweder waren »späte Mädchen« Frauen, die auf ihre Periode warteten, fast eine Selbstverständlichkeit, wenn es um Schwangerschaften ging, oder sie befanden sich im fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft, über die Zeit hinaus, wann ein Abbruch vorgenommen werden durfte. Dem Gesetz nach war das bis zur vierundzwanzigsten Woche.
      »Ich sehe mal in unserer Datenbank nach, vielleicht findet sich da ja eine Carmen, aber der Name sagt mir so nichts.«
      »Gibt auch keinen Grund dafür. Trotzdem danke. Und noch was, Dave! Prüfe doch bitte auch alle Vermissten und die letzten Todesfälle, wenn's geht.« Wenn in dem Zentrum Schwangerschaften zu spät abgebrochen wurden und etwas schiefgelaufen war, dann war es möglich, dass Jennifer Clewes auf etwas sehr Hässliches gestoßen war, dachte Annie.
     
    »Ich habe Roy seit über einem Monat nicht gesehen«, erklärte Julian Harwood. »Ich wüsste nicht, wie ich Ihnen helfen sollte.«
      »Man kann nie wissen«, entgegnete Banks. »Es ist nett von Ihnen, dass Sie sich Zeit für mich nehmen.«
      »Papperlapapp. Roy ist ein guter Freund von mir. Schon seit Jahren, auch wenn wir uns leider viel zu selten sehen. Natürlich helfe ich Ihnen, ist doch selbstverständlich.«
      Harwood schien nicht unbedingt Eindruck schinden zu wollen, anders als Corinne gesagt hatte, fand Banks. Hatte er auch gar nicht nötig; er war ein einflussreicher, wohlhabender Geschäftsmann, der es gewohnt war, seinen Willen durchzusetzen. Vielleicht hatte er sich Corinne gegenüber anders benommen. Machten viele Männer in Anwesenheit von Damen. Außerdem war Corinne Roys Freundin und eine äußerst attraktive junge Frau, vielleicht hatte Harwood neben Roy eine gute Figur machen wollen.
      Die Sonne schien wieder, sie saßen vor Starbucks und tranken Caffe latte. Vor dem Treffen mit Harwood hatte Banks Roys Nachbarn Malcolm Farrow eine Kopie des Digitalbildes gezeigt. Farrow hatte gesagt, der untersetzte Mann mit den grauen Locken könne durchaus

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