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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Zumindest jeder, der noch geradeaus laufen konnte. Wir haben nicht so großen Wert auf die Alibis selbst gelegt. Zuerst mal konnte sich kaum einer so richtig an den vergangenen Abend erinnern, und niemand wusste, wann man schließlich ins Bett gegangen war. Es ist durchaus möglich, dass sie die ganze Nacht herumliefen und Merchant im Swimmingpool nicht bemerkten.«
      »Wieso also schlossen Sie Mord so schnell aus?«
      »Habe ich schon gesagt: Es gab kein überzeugendes Motiv. Keinen Anhaltspunkt, dass er gestoßen wurde.«
      »Aber es hätte doch sein können, dass Merchant mit jemandem in Streit geriet und sich ziemlich aufregte?«
      »Ja, hätte sein können. Aber niemand behauptete, dass es so gewesen war. Was sollten wir also tun? Einfach irgendwelche Schlüsse ziehen und jemanden festnehmen? Irgendeinen?«
      »Was ist mit einem Eindringling?«
      »Konnte auch nicht ausgeschlossen werden. Es war nicht allzu schwer, sich Zugang zum Grundstück zu verschaffen. Aber auch da: kein Anhaltspunkt für einen Eindringling, und es war nichts gestohlen worden. Außerdem passten Merchants Verletzungen zu einem Sturz in den Swimmingpool, was ja geschehen war. Also, wenn Sie mich fragen, war es schlimmstenfalls so, dass sie betrunken oder zugedröhnt herumblödelten, und es gab ein Unglück. Ich will nicht behaupten, dass es so war, denn es gibt keinen Beweis dafür, aber wenn alle zugedröhnt oder breit waren, was der Fall war, und um den Pool herumtobten oder so und wenn Merchant ein bisschen zu heftig geschubst wurde, sodass er in den Pool fiel und starb ... Nun, was würden Sie da tun?«
      »Zuerst mal«, sagte Banks, »würde ich versuchen, ihn da rauszuholen. Ich kann mir ja nicht sicher sein, dass er tot ist. Dann würde ich es wohl mit Mund-zu-Mund-Beatmung versuchen, während ein Krankenwagen gerufen würde.«
      »Zu Befehl«, sagte Enderby. »Aber wenn Sie so viel Drogen im Körper gehabt hätten wie die, hätten Sie eine halbe Stunde danebengestanden und Däumchen gedreht, ehe Sie was getan hätten, und dann hätten Sie als Erstes Ihren Drogenvorrat versenkt.«
      »Hat das Rauschgiftdezernat das Gelände abgesucht? Davon steht nichts in den Akten.«
      »Unter uns gesagt, wir haben das Haus durchsucht. Klar, wir haben ein bisschen Marihuana, ein paar LSD-Pillen und Mandies gefunden. Aber nichts Härteres.«
      »Was geschah dann?«
      »Angesichts der Umstände - da war ja eine Leiche - beschlossen wir, niemanden wegen der Drogen anzuklagen. Wir beseitigten sie einfach. Ich meine, was sollten wir tun? Alle wegen Drogenbesitzes verhaften?«
      Beseitigen? Banks bezweifelte es. Selbst konsumiert oder verkauft, tippte er. Aber es war sinnlos, diesen Stein auch noch ins Rollen zu bringen. »Hatten Sie mal das Gefühl, dass die sich untereinander auf eine Geschichte geeinigt hatten?«
      »Nein: Wie gesagt, die Hälfte konnte sich nicht mal an die Party erinnern. Es war alles ziemlich bruchstückhaft und zusammenhanglos.«
      »Lord Jessop war auch da, oder?«
      »Ja. Wahrscheinlich noch der Nüchternste von allen. Das war noch, bevor er mit den harten Sachen anfing.«
      »Und der Einflussreichste?«
      »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen. Natürlich wollte niemand einen Skandal. Es war so schon schlimm genug. Vielleicht haben wir deshalb keinen wegen Drogenbesitzes belangt. In den zwei, drei Jahren davor hatte es schon genug von der Sorte gegeben, die Stones Razzia zum Beispiel, und langsam wirkte das alles etwas übertrieben. Besonders nachdem die Times diesen Leitartikel brachte, wir würden mit Kanonen auf Spatzen schießen. Innerhalb weniger Stunden rannten uns alle Zeitungen die Tür ein. Die News of the World, People, der Daily Mirror, alle. Also selbst wenn die in Swainsview Lodge Blödsinn gemacht hatten, so war man immer noch der Meinung, es sei ein Unfall gewesen, und es gebe keinen Grund, einen Skandal heraufzubeschwören. Da wir nicht beweisen konnten, dass jemand Fremdes beteiligt war, und es niemand zugab, hatte sich der Fall damit erledigt. Die Teekanne ist leer. Möchten Sie noch eine Tasse?«
      »Nein, danke«, sagte Banks. »Wenn Sie mir sonst nichts erzählen können, mache ich mich jetzt besser auf den Weg.«
      »Tut mir leid, dass ich Sie enttäuscht habe.«
      »Es war keine Enttäuschung.«
      »Hören Sie, Sie haben mir gar nicht gesagt, um was es geht. Schließlich haben wir denselben Beruf beziehungsweise hatte ich den mal.«
      Banks

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