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Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes

Titel: Inspector Alan Banks 16 Im Sommer des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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waren zwei Jahre zusammen, als sie fünfzehn und ich sechzehn war, das ist alles.«
      »Und sie bekam ein Kind von Ihnen.«
      Hughes senkte den Blick auf die öligen Finger in seinem Schoß. »Ja, schon ... ich wollte es richtig machen, hab ihr einen Heiratsantrag gemacht und so.«
      »Das habe ich aber anders gehört.«
      »Na gut. Zuerst hatte ich Angst. Ist doch normal, oder? Ich war erst sechzehn, hatte keine Arbeit, nichts. Wir waren mit der Schule fertig. Linda blieb in dem Sommer bei ihren Eltern zu Hause und bekam das Kind, und ich ... keine Ahnung, wahrscheinlich habe ich mir deswegen den Kopf zerbrochen. Egal, am Ende dachte ich jedenfalls, wir sollten es mal versuchen. Inzwischen hatte ich die Stelle hier in der Werkstatt und dachte ... na ja ... wir hätten vielleicht doch eine Chance.«
      »Aber?«
      »Sie wollte nichts davon wissen. Sie hatte nur noch diesen Hippie-Kram im Kopf. Bob Dylan und seine dämlichen Lieder und den ganzen Mist.«
      »Wann fing das an?«
      »Noch vor unserer Trennung. Mit Kleinigkeiten. Wenn ich was Falsches sagte, berichtigte sie mich, als wäre sie meine Grammatik-Lehrerin. Redete immer von Dichtern und Sängern, von denen ich noch nie was gehört hatte, von Reinkarnation und Karma und ich weiß nicht, was noch alles. Wir haben uns ständig gestritten; es war, als würde sie sich für das normale Leben nicht mehr interessieren.«
      »Hatte sie neue Freunde?«
      »Langhaarige Affen und dämliche Tussis. Mit denen wollte ich nichts zu tun haben.«
      »Hat Linda mit Ihnen Schluss gemacht?«
      »Könnte man so sagen.«
      »Und als Sie auf Knien zu ihr zurückkamen, wollte sie nichts mehr von Ihnen wissen?«
      »Scheinbar nicht. Kaum hatte sie das Kind gekriegt, verdrückte sie sich nach London. Gab ihn zur Adoption frei. Meinen Sohn.«
      »Sind Sie ihr nach London gefolgt?«
      »Ich hatte inzwischen die Nase voll. Sollte sie doch mit ihren affigen neuen Freunden abhauen und so viel Drogen nehmen, wie sie wollte.«
      »Nahm sie Drogen, als sie mit Ihnen zusammen war?«
      »Nein, nicht dass ich wüsste. Hätte ich auch nicht mitgemacht. Aber das machen die doch alle, oder?«
      »Sie haben Ihnen also Linda gestohlen, diese Hippies, ja?«
      Hughes wandte den Blick ab. »Könnte man so sagen.«
      »Waren Sie wütend genug, um ihr etwas anzutun?«
      Hughes erhob sich so plötzlich, dass sein Stuhl umkippte. »Worauf wollen Sie hinaus? Wollen Sie etwa sagen, ich hätte sie umgebracht?«
      »Immer mit der Ruhe, Junge. Ich muss diese Fragen stellen. Wir ermitteln in einem Mordfall.«
      »Ja. Gut, aber ich bin nicht der Mörder.«
      »Aber Sie sind ganz schön jähzornig, was?«
      Hughes schwieg. Er hob den Stuhl auf, nahm wieder Platz und verschränkte die Arme vor der Brust.
      »Haben Sie mal die neuen Freunde von Linda kennengelernt?«
      Hughes rieb sich mit dem Handrücken über Oberlippe und Nase. »Einmal hat sie mich in dieses Haus mitgenommen«, erklärte er. »Wahrscheinlich wollte Linda, dass ich auch so werde, und dachte, wenn ich ihre neuen Freunde kennenlernen würde, könnte sie mich überzeugen.«
      »Wann war das?«
      »Kurz nachdem sie von der Schule ging. In dem Sommer.«
      »1967? Als sie schwanger war?«
      »Ja.«
      »Weiter, bitte!«
      »Wir kamen nicht mehr gut miteinander aus. Wie schon gesagt, sie wurde komisch, interessierte sich für komische Sachen, von denen ich nichts verstand, zum Beispiel Tarot und Astrologie und so 'n Scheiß. Dieses eine Mal, das ich schon angesprochen habe, da wollte sie Freunde besuchen, und ich war dagegen. Ich wollte, dass sie mit mir ins Kino geht, um Man lebt nur zweimal zu sehen - aber sie wollte keinen dämlichen James-Bond-Film sehen, sagte sie. Wenn ich etwas mit ihr unternehmen wolle, könne ich ja mitkommen. Wenn nicht ... na ja ... ich hatte keine große Wahl. Deshalb dachte ich: Was soll's? Guck ich mir halt an, was da so los ist.«
      »Wissen Sie noch, wohin Linda mit Ihnen ging?«
      »Keine Ahnung. War eine Nebenstraße der Roundhay Road, in der Nähe von dem großen Pub an der Kreuzung mit Spenser Place.«
      »The Gaiety?«
      »Ja,der.«
      Chadwick kannte die Gaststätte. Es gab nicht viele Polizisten in Leeds, weder mit noch ohne Uniform, denen sie nicht bekannt war. »Wissen Sie noch den Namen der Straße?«
      »Nein, aber sie ging von der Roundhay Road ab.«
      »Im Bayswater-Viertel?« Chadwick kannte

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