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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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davongekommen.«
      »Es gab die Theorie, er könnte gesprungen sein.«
      »Das ist noch lächerlicher. Jack hatte keinen Grund, sich das Leben zu nehmen. Er war ein einfacher Kerl und freute sich an einfachen Dingen. Arbeitete anständig und zuverlässig. Er wäre ein guter Ehemann und Vater gewesen, wenn er gekonnt hätte.« Kilbride schüttelte den Kopf. »Nee, auf gar keinen Fall hat Jack sich selbst um die Ecke gebracht.«
      »Was ist dann Ihrer Meinung nach passiert?«
      »Sie hat ihn abgemurkst, schlicht und einfach.«
      »Warum?«
      »Ihr erzählt uns nie, was Ihr denkt, woher soll ich das also wissen? Vielleicht brauchte sie gar keinen Grund. Vielleicht war sie so eine Serienmörderin. Aber sie hat ihn auf jeden Fall umgebracht. Mit einer schönen jungen Frau wär er überall hingegangen, unser Jack. Wie Wachs in ihren Händen. Der dumme Kerl war wahrscheinlich noch in sie verliebt, als er hopsging.« Kilbride stand auf. »Will Sie nicht länger stören«, sagte er. »Hab Sie bloß erkannt und dachte, ich sag's Ihnen, falls Sie wirklich untersuchen, was mit Jack Grimley passiert ist, egal aus welchem Grund, dann können Sie es mir glauben, der wurde kaltgemacht.«
      Annie trank ihr Bier aus. »Danke, Mr Kilbride«, sagte sie. »Ich werde dran denken.«
      »Und, junge Dame?«
      »Ja?«, sagte Annie, von dieser netten Anrede mehr geschmeichelt als von allen Aufmerksamkeiten Erics.
      »Sieht so aus, als wüssten Sie, was Sie tun. Wenn Sie was rausfinden, kommen Sie dann vorbei und sagen uns Bescheid, ja? Ich bin fast jeden Abend hier.«
      »Ja«, sagte Annie und gab ihm die Hand. »Ja, das verspreche ich Ihnen.«
      Als sie wieder auf ihrem Zimmer war, machte sie sich eine Notiz, sowohl Kilbride als auch Keith McLaren über den Ausgang der Ermittlung zu unterrichten.
     
    Sophia wartete bereits, als Banks die neue Weinbar auf der Market Street betrat, wo sie sich verabredet hatten. Er entschuldigte sich für seine fünf Minuten Verspätung und setzte sich ihr gegenüber. Hier war es ruhiger und viel weniger verraucht als in Pubs, eine sehr viel intimere Atmosphäre mit runden glänzend schwarzen Tischen, auf jedem ein Teelicht, das inmitten von Blütenblättern trieb, dazu Chromhocker, Spiegel, moderne Dekoration und farbenfrohe spanische Szenen an den Wänden. Das Lokal hatte erst seit ungefähr einem Monat geöffnet, und Banks kannte es noch nicht - Sophia hatte die Idee gehabt. Er hatte keine Ahnung, ob sie schon mal hier gewesen war. Es lief Cool Jazz, und Banks erkannte Madeleine Peyroux, die »You're Gonna Make Me Lonesome When You Go« von Dylan sang. Das Gefühl konnte er gut nachvollziehen, weil Sophia am nächsten Tag zurück nach London fuhr und Banks nicht wusste, wann und ob er sie überhaupt wiedersehen würde.
      »Langer Tag?«, fragte sie, als er saß.
      »Hatte schon bessere«, erwiderte Banks, rieb sich die Schläfen und dachte an Templetons Obduktion und an das Gespräch, das er mit Kevins untröstlichen Eltern geführt hatte. »Und du?«
      »Hab heute Morgen gejoggt und am Nachmittag gearbeitet.«
      »Für die >Arbeit< gearbeitet?«
      »Ja. Ich mache bald eine fünfteilige Serie über die Geschichte des Booker Prize und muss daher alles von den Preisträgern lesen. Na ja, zumindest von den meisten. Ich meine, wer kann sich noch an Percy Howard Newby oder an James Gordon Farrell erinnern?« Sie hielt die Hand vor den Mund. »Gähn. Was möchtest du essen?«
      »Gibt's hier Burger und Pommes?«
      Sophia grinste. »Ich merke schon: ein Mann mit großem kulinarischen Urteilsvermögen. Nein, gibt's hier nicht, aber vielleicht bekommen wir gebackenen Brie mit Knoblauch und Baguette, wenn du lieb fragst. Der Inhaber ist ein alter Freund von meinem Dad.«
      »Dann muss ich damit vorliebnehmen«, sagte Banks. »Gibt's hier auch was zu trinken?«
      »Na, na, na, du bist aber ungeduldig. Du musst wirklich einen schlechten Tag gehabt haben.« Sophia machte die Kellnerin auf sich aufmerksam und bestellte ein großes Glas Rioja für Banks. Als es kam, hielt sie ihm ihr Glas zum Anstoßen entgegen. »Auf Geistesblitze mitten in der Nacht!«
      Banks lächelte, und sie stießen an.
      »Ich habe dir etwas mitgebracht«, sagte Sophia und schob Banks über den Tisch ein Päckchen von vertrauter Größe zu.
      »Aha?«
      »Du kannst es aufmachen.«
      Banks packte es aus und fand eine CD: Burning Dorothy von Thea Gilmore. »Danke«, sagte

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