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Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht

Titel: Inspector Alan Banks 17 Wenn die Dämmerung naht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Robinson
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Annie.
      »Karens Fall. Hören Sie, Julia, also Miss Ford, einer unserer Teilhaber, würde gerne mit Ihnen sprechen. Hätten Sie kurz Zeit für sie?«
      Annie und Ginger tauschten noch einen Blick aus. »Haben wir?«, fragte Annie. »Ach, ich glaube schon, DC Baker, nicht wahr?« Dann folgten sie der Anwältin den Gang hinunter.
     
     

* 5
     
    Templeton hasste schäbige alte Pubs wie das Fountain. Da saßen immer nur Penner und Loser herum und ertränkten ihren Kummer. Der Geruch des Versagens lag in der Luft, vermischt mit abgestandenem Rauch und Bierdunst. Seine bloße Anwesenheit dort verursachte bei Templeton Beklemmungen. Da zog er jede moderne Bar vor: Chrom und Plastikstühle, pastellfarbene Wände und gedämpftes Licht, auch wenn das Bier in der Flasche serviert wurde und die Musik zu laut war. Immerhin roch er dann anschließend nicht wie der letzte Gammler.
      Um drei Uhr am Nachmittag war der Laden so gut wie leer. Nur ein paar armselige Gewohnheitstrinker, die kein anderes Leben mehr hatten, hingen vor ihren warmen Bieren. Ein junger Mann in Jeans und grauem Sweatshirt stand hinter der Theke und polierte Gläser. Er hatte einen rasierten Kopf und trug eine Brille mit schwarzem Gestell. Selbst die geputzten Biergläser waren noch schmutzig.
      »Sind Sie der Wirt hier?«, fragte Templeton und zeigte seinen Dienstausweis.
      »Ich? Das soll wohl'n Witz sein«, sagte der Mann. Er hatte einen Geordie-Akzent. Templeton hasste diesen Dialekt der Einwohner von Tyneside und war der Ansicht, dass er ihn in der Gegend von Eastvale viel zu oft hörte. »Der Wirt ist in Florida, so wie immer. Seit er den Laden gekauft hat, hat er, glaub ich, höchstens zweimal den Fuß hier reingesetzt.«
      »Wie heißen Sie?«
      »Jamie Murdoch.«
      »Der Geschäftsführer also?«
      »Kann ich auch nichts für.«
      »Sie sehen jung aus.«
      »Und Sie sehen jung aus für einen Kriminalbeamten.«
      »Ich lerne schnell.«
      »Sieht so aus.«
      »Hören Sie, ich hab nichts gegen ein kleines Wortgeplänkel, aber ich habe ein paar Fragen wegen Samstagabend.«
      »Aha?«
      »Wer hat gearbeitet?«
      »Ich.«
      »Nur Sie?«
      »Ja. Jill hat sich krankgemeldet, und so schnell habe ich keinen Ersatz gefunden.«
      »Das muss ja Spaß gemacht haben, ganz allein am Samstagabend?«
      »War superlustig. Na ja, kommt oft genug vor. Geht's um das arme Mädchen, das ermordet wurde?«
      »Genau.«
      Murdoch schüttelte den Kopf. »Eine Tragödie.«
      »Haben Sie das Mädchen bedient?«
      »Hören Sie, falls Sie wissen wollen, ob sie und ihre Freunde alkoholische Getränke zu sich genommen haben, das ist durchaus möglich, aber sie waren auf jeden Fall nicht so betrunken, dass ich ihnen nichts mehr hätte geben dürfen.«
      »Wussten Sie, dass sie aus dem Trumpeter rausgeworfen wurden, bevor sie herkamen?«
      »Nein. Wahrscheinlich hatten sie Randale gemacht oder so. Hier haben sie sich ganz ordentlich benommen. War schon gegen Ende des Abends. Wurde ruhiger. Haben auf jeden Fall keinen Ärger gemacht.«
      »Jemand anders denn?«
      »Ist doch immer so, oder?«
      »Erzählen Sie mal!«
      »Gibt's nicht viel zu erzählen.« Murdoch nahm das nächste Glas aus dem Geschirrständer und trocknete es mit einem Handtuch ab. »War schließlich Samstagabend, oder? Dazu noch St. Patrick's Day. Irgendwas ist immer, selbst an einem normalen Samstag. Man gewöhnt sich dran. Hat Elton John nicht so ein Lied gehabt? >Saturday Night's Alright for Fighting      »Kenn ich nicht«, sagte Templeton. »Und was war los?«
      »So ein paar Rüpel aus Lyndgarth haben im Billardraum eine Schlägerei mit ein paar Studenten angefangen. Klein Oxford in Eastvale. Aber war schnell wieder vorbei. >Ein Märchen ists, erzählt von einem Dummkopf, voller Klang und Wut, das nichts bedeutete«
      »Was ist denn das für'n Zitat?«
      »Von Shakespeare, Macbeth.«
      »Sie gehen zum College, ja?«
      »Nicht mehr.«
      »Dann erklären Sie mir mal, wie ein gebildeter Kerl wie Sie in so einer Absteige landet!«
      »Hab wohl Glück gehabt.« Murdoch zuckte mit den Schultern. »Ist schon in Ordnung. Gibt Schlimmeres.«
      »Noch mal zum Samstagabend. Sie standen ganz allein hinter der Theke, hatten gerade eine Auseinandersetzung beendet. Wie ging es weiter?«
      »Die Proleten aus Lyndgarth verdrückten sich, und das Mädchen kam mit ihren Freunden rein. Sie kannten welche von

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