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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Tatortszenerie: drei Männer und eine Frau, Hände und Füße in Plastiküberzügen, ein Polizeifotograph und zwischen Bett und Schrank auf dem Fußboden die Leiche eines Mannes im Frotteebademantel. Seine Füße zeigten in Richtung Tür, der Kopf oder vielmehr das, was davon übrig war, lag direkt neben der überhängenden Daunenbettdecke.
      »Tatwaffe?« Barnaby stand auf der Schwelle. Er berührte weder die Tür, noch ging er weiter ins Zimmer hinein. Ein schwerer blutverschmierter Kerzenleuchter, an dem Haare klebten, wurde im etikettierten und beschrifteten Plastikbeutel hochgehalten. »Wo ist der Doktor?«
      »In der Küche, Chefinspektor«, antwortete der Fotograph, ein junger Mann mit lockigem Haar und breitem Lachen, den sein Job jedenfalls nicht aus dem seelischen Gleichgewicht zu bringen schien.
      Kaum erschien Barnaby im Türrahmen der Küche, sprang George Bullard auf. Er hatte mit einer Frau am Küchentisch gesessen und drängte Barnaby und Troy hastig in den Gang zurück.
      »Da drinnen können wir nicht reden. Die Frau ist in miserabler Verfassung.« Im schmalen Korridor war für drei kaum Platz. Der Türknauf einer Gästetoilette bohrte sich schmerzhaft in Troys Rücken. »Bevor Sie fragen ... zwischen elf Uhr gestern abend und ein Uhr heute morgen. Könnte auch ein bißchen später gewesen sein. Aber Genaueres kann ich im Moment dazu noch nicht sagen. Der Täter muß verdammt wütend gewesen sein und mit einem kräftigen Schlag sein Opfer direkt zwischen die Augen getroffen haben. Könnte durchaus sein, daß er sofort tot war. Trotzdem hat der Täter wie im Rausch noch mehrmals auf ihn eingeschlagen.«
      »Schon gut, George. Hab's gesehen. Sie standen sich also gegenüber?«
      »Absolut. Hinterhalt ist ausgeschlossen.« Bullard hielt einen Becher Tee in der Hand. Jetzt trank er ihn aus und reichte ihn Sergeant Troy. Dann griff er nach seinem Mantel, der über dem Treppengeländer hing. »Einen Kampf hat es meiner Ansicht nach nicht gegeben.«
      In der winzigen Diele wurde es ebenfalls eng, als das Videoteam von der Spurensicherung eintraf. George Bullard hatte Mühe, sich bis zur Tür zu kämpfen. Barnaby und Troy zogen sich in die Küche zurück. Die unglückliche Frau, die das Opfer gefunden hatte, wurde dort von einer Polizistin betreut. Dicker Zigarettenrauch hing in der Luft, und Troys Nasenflügel bebten begierig.
      Mrs. Bundy entsprach ganz und gar nicht dem Bild, das Barnaby sich von ihr gemacht hatte. Mit einer Matrone in gestärkter weißer Schürze und Häubchen hatte die hagere Dreißigjährige im rosa-weiß karierten Polyesterkittel, den Leggings und weißem Pullover so gar keine Ähnlichkeit.
      Sie hatte die Arme vor der Brust verschränkt, so als fröstele sie, und ihre Mundwinkel zuckten verräterisch. Barnaby setzte sich an den Tisch. Troy blieb im Hintergrund stehen und legte sein Notizbuch auf die Arbeitsfläche neben dem Spülbecken.
      »Mrs. Bundy ...« Sie starrte auf den geschmolzenen Zuckersatz in der Kaffeepfütze ihrer Tasse. »Ich verstehe sehr gut, daß das hier ein furchtbarer Schock für Sie gewesen sein muß.«
      Es entstand eine längere Pause. Schließlich formten ihre sorgfältig geschminkten Lippen ein leises »Ja«. Sie hüstelte, nickte und sagte im Flüsterton: »Ich habe vorher noch nie einen Toten gesehen.«
      »Mein Beileid«, erklärte Barnaby. Er zählte stumm bis fünf. »Sind Sie schon wieder in der Verfassung, um mir zu helfen? Und einige Fragen zu beantworten?«
      »Ich weiß nicht.« Sie streckte die Arme aus und griff nach der Zigarettenschachtel, die neben dem halbvollen Aschenbecher lag. Sie zündete sich eine Zigarette an und inhalierte tief und mit geschlossenen Augen. »Nach oben gehe ich jedenfalls nicht mehr.« Ihre Stimme wurde schrill. »Nicht in dieses Zimmer. Auf keinen Fall.«
      Troy rollte hinter ihrem Rücken mit den Augen.
      »Müssen Sie ja auch nicht«, versicherte Barnaby hastig. »Mich interessiert sowieso viel mehr, was passiert ist, bevor Sie Mr. Hadleigh gefunden haben.«
      »Oh!« Sie schien erleichtert und verunsichert zugleich. »Meinen Sie auf meinem Weg hierher? Ich komme mit dem Bus.«
      »Nicht unbedingt. Aber wie ist es denn gewesen, als Sie zum Haus gekommen sind, Mrs. Bundy ? Ist Ihnen überhaupt was Ungewöhnliches aufgefallen?«
      »Was Ungewöhnliches? Inwiefern?«
      Wenn wir das wüßten, Dummchen, würden wir ja wohl nicht fragen, dachte Troy genervt. Er

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