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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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Entdeckung reagiert hatte. Sie mußte sich nicht nur als verschmähte, sondern auch als betrogene Frau fühlen. War sie möglicherweise im Anschluß an das Treffen des Autorenkreises nach >Plover's Rest< zurückgekehrt? Hatte sie Gerald Hadleigh zur Rede gestellt und ihn dabei im Affekt getötet?
      Daß aus Liebe schnell Haß werden konnte, war für einen Polizeibeamten wahrlich nichts Neues.
      Bis jetzt war Laura Hutton jedenfalls die einzige Person, die ein eindeutiges Motiv gehabt hätte. Jennings, der auf der Verdächtigenliste ganz oben stand, war noch immer eine unbekannte Größe. Schon aus diesem Grund mußte Barnaby Laura Hutton im Auge behalten.
      Nach der Rückkehr ins Präsidium veranlaßte Barnaby umgehend eine Fahndung nach dem Taxifahrer, von dem Hadleighs mysteriöse Besucherin nach >Plover's Rest< gefahren worden war. Selbst wenn sie, wie Laura Hutton vermutet hatte, eine Dame des horizontalen Gewerbes war, hatte Hadleigh ihr vielleicht sein Herz ausgeschüttet. Einsame, verschlossene Menschen öffneten sich oft leichter Fremden gegenüber.
      »Wenigstens wissen wir jetzt, warum sie sich ein Taxi nehmen mußte«, bemerkte Troy und klickte sich in seinen Computer durch den Bericht über den gestohlenen Celica.
      »Ich weiß nicht so recht. Selbst wenn Hadleigh über den Wagen hätte verfügen können, hätte er sie vermutlich nicht in seinem Auto mitgenommen.«
      »Hm.« Troy dachte nach. »Vielleicht hat er sie ja in dem neuen Club aufgegabelt. Der liegt ganz in der Nähe der Straße, wo der Celica von ihm geparkt worden ist.«
      »Welcher neue Club?« Barnaby stand auf und sah seinem Sergeant über die Schulter.
      »In der Latimer Road. Die Mädels tragen dort lange Ohren und Bommelschwänzchen.«
      »Bißchen altmodisch.«
      »Nennt sich >Rammler Treff<.«
      »Das ist nicht Ihr Ernst!« Barnaby lachte, warf erneut einen Blick auf den Monitor und sagte: »Komisch.«
      »Was denn, Chef?«
      »Er stellt um zehn Uhr abends fest, daß sein Wagen verschwunden ist, und meldet es um halb elf.«
      »Na und?«
      »Die Silver Street, wo er ihn abgestellt hat, ist nur zwei Minuten vom Präsidium entfernt. Warum ist er nicht direkt dorthin gegangen? Er mußte schließlich annehmen, daß der Wagen erst kurz zuvor gestohlen worden war. Eine halbe Stunde Verzögerung bei der Suche konnte alle Chancen, den Dieb zu fassen, zunichte machen.«
      »Vielleicht ist er durch die Straßen gelaufen und hat den Wagen gesucht.«
      »Dazu hatte er gar keine Zeit. Er hat sich ein Taxi genommen und ist nach Hause gefahren. Hier steht, daß er die Polizei von zu Hause aus alarmiert hat. Und eine Taxifahrt bis >Plover's Rest< dauert ungefähr eine halbe Stunde.«
      Troy runzelte die Stirn. Dieser Zusammenhang war ihm völlig entgangen. Woraufhin er derart in Gedanken versank, daß er erst Minuten später den ihn fragend ansehenden Barnaby bemerkte.
      »Sind Sie schwerhörig, Sergeant?«
      »Nicht daß ich wüßte, Sir.«
      »Mit Milch und ohne Zucker.«
      »Geht in Ordnung.« Troy entfernte sich.
      Barnaby wandte jetzt seine Aufmerksamkeit den Berichten und Computerausdrucken auf seinem Schreibtisch zu. Von Jennings fehlte noch immer jede Spur, und die Befragung der Nachbarn von >Plover's Rest< hatte wie erwartet nichts ergeben. Nur wenige waren in jener kalten Februarnacht unterwegs gewesen. Die Gäste der Dorfkneipe waren auf dem kürzesten Weg nach Hause gegangen oder gefahren. Und die >Fenstergucker-Brigade< hatte an jenem Abend offenbar auch früher als sonst die Ferngläser wieder eingepackt.
      Allmählich neigte sich der zweite Tag nach dem Verbrechen seinem Ende entgegen, und es hatte sich noch immer nichts Nennenswertes ergeben.
      Barnaby ging zu einem der drei Fernsehapparate, die hinter einem Wandschirm standen, und schob noch einmal das Video vom Tatort in den Recorder. Troy kehrte mit dem Kaffee zurück, als der Schädel des toten Gerald Hadleigh gerade in Großaufnahme über den Bildschirm flimmerte.
      »Der Mörder konnte einfach nicht aufhören zuzuschlagen, was?«
      »Offensichtlich nicht«, stimmte ihm der Chefinspektor zu, griff nach dem Becher Kaffee und trank genüßlich einen Schluck. Die Zeiten waren lange vorbei, als ihn Anblicke wie diese aus dem Gleichgewicht gebracht hatten. »Und genau das macht mich unsicher.«
      »Inwiefern denn, Sir?«
      »Da steckte entweder kalte Berechnung oder wahnsinnige Wut

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