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Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger

Titel: Inspector Barnaby 04 - Blutige Anfänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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wechselte er als Werbetexter für verschiedene Agenturen nach London, während er an seinem ersten Roman schrieb. Far away Hills. Nach dem durchschlagenden Erfolg hat er sich ganz aufs Schreiben verlegt. Er ist mit der Tänzerin Ava June verheiratet. Das einzige Kind aus dieser Ehe ist früh verstorben.«
      »Was Hadleighs Heiratsurkunde, Testament oder Sozialversicherungsnummer angeht«, fuhr Barnaby hastig fort, um Meredith zuvorzukommen, der schon wieder auf dem Sprung zu sein schien, »... hatten wir bislang kein Glück. Wir konnten lediglich den Immobilienmakler auftreiben, der den Hauskauf vermittelt hat. Möglich, daß er noch andere Geschäfte für Hadleigh erledigt hat. Also ...« Sein Blick schweifte fragend über das Team vom Außendienst.
      Constable Willoughby, der auch noch nach fast zehn Stunden Laufarbeit zum Ärger seiner Kollegen taufrisch und wie aus dem Ei gepellt aussah, meldete sich zu Wort.
      »Was diese Blondine betrifft, die Mrs. Hutton erwähnt hat, Sir. Paßt überhaupt nicht zu dem, was wir rauskriegen konnten ...«
      »Ja, schon gut. Danke, Constable«, unterbrach Inspektor Meredith ihn. Nachdem er sich mit einem zackigen Blick in die Runde vergewissert hatte, daß ihm alle zuhörten, fuhr er fort: »Ich fürchte, trotz umfassender und eingehender Befragung einer großen Anzahl von Anwohnern, haben wir mehr darüber erfahren können, was Mr. Hadleigh unterlassen, als darüber, was er getan hat. Seine Mitgliedschaft im Autorenkreis ausgenommen, hat er am gesellschaftlichen Leben der Gegend in keiner Weise teilgenommen. Das gilt auch für die Kirche. Niemand kann sich daran erinnern, daß er je Gäste oder Hausbesuch empfangen hätte. Und bei der gut einzusehenden Lage des Hauses wäre das wohl sicher jemandem aufgefallen. Hadleighs Wagen wurde regelmäßig von der Cross Keys Werkstatt in Charlecote Lucy gewartet. Dort hat er stets mit Scheck bezahlt, war zwar höflich, aber auch sehr distanziert. Er wurde nie in der Dorf kneipe gesehen, hat jedoch im Dorfladen seine Einkäufe erledigt. Mrs. Miggs, die Besitzerin, hat ihn immer für einen ehemaligen Offizier gehalten, weil er angeblich häufiger einen neuen Blazer mit Messingknöpfen getragen hat.«
      Inspektor Merediths Tonfall verdeutlichte, wie sehr ihn diese Art von Beschränktheit belustigte. Er gestattete sich sogar ein Lachen, das fatal an Brian Claptons Wiehern erinnerte.
      »Hadleigh spendete zwar stets bei Kollekten, die an seine Tür kamen, war allerdings auch nicht als besonders spendabel bekannt. Trotzdem hielt man ihn für gut betucht. Er leistete sich eine Haushaltshilfe, erledigte die Gartenarbeit jedoch selbst. 1983 ist er in >Plover's Rest< eingezogen, und man nimmt an, daß er kurz zuvor seine Frau verloren hatte. Das Dorf respektierte seinen Wunsch nach Privatsphäre. Sein Leben war allerdings auch derart unspektakulär, daß die Dorfbewohner zwangsläufig bald das Interesse an ihm verloren hatten.«
      Barnaby nahm die etwas gestelzten Ausführungen des Inspektors kommentarlos hin. Falls er enttäuscht darüber war, daß er nicht viel mehr erfahren hatte, als er schon wußte, ließ er sich das nicht anmerken. Aber Inspektor Meredith war ja noch längst nicht fertig.
      »Während meiner ausgedehnten Streifzüge durch die Lokalitäten, Tom«, (Tom! Troy war nicht der einzige im Raum, der sich, von der blödsinnigen Ausdrucksweise Merediths mal abgesehen, auf die Reaktion des Chefs auf diese plumpe Vertraulichkeit freute) »habe ich über die frühere Verbindung zwischen Jennings und Hadleigh weidlich reflektiert.«
      »Ach tatsächlich, Ian«, bemerkte Barnaby pointiert. »Und wenn überhaupt, zu welchen Schlüssen sind Sie dabei gelangt?«
      »Nun, was wäre denn, wenn«, theoretisierte der Inspektor los, »diese >Unstimmigkeiten< in der Vergangenheit, von denen uns berichtet wurde, keine banale Streiterei, sondern ein handfestes Zerwürfnis gewesen ist? Wenn ... zum Beispiel... einer der beiden ein Verbrechen begangen hat?«
      »Ja und?«
      »Dann hätten wir ein großartiges Motiv für eine Erpressung«, erklärte Meredith mit der blasierten Nachsicht desjenigen, der von seinem Gegenüber mehr Scharfsinn erwartet hatte.
      »Und warum, meinen Sie, hat er damit Jahre ... also bis vorgestern gewartet?«
      »Weil Jennings jetzt reich und erfolgreich ist.«
      »Jennings ist seit zehn Jahren reich und erfolgreich.,«
      »Wie kommen Sie denn eigentlich darauf, Inspektor«,

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