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Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod

Titel: Inspector Barnaby 05 - Treu bis in den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caroline Graham
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raschelte mit einer Packung Trockenfutter.« Mrs. Molfrey beugte sich vor. »Und das ist noch nicht alles.«
      Diese letzten Worte hatten einen nahezu melodramatischen Unterton. Barnaby kannte diesen Tonfall. Er hatte ihn schon viele Male gehört. Fast immer steckte eine aufrichtige Sorge um einen Mitmenschen dahinter, dessen Wohlergehen man aus den finstersten und grausigsten Gründen gefährdet sah. In solchen Fällen war es beinah unmöglich, den besorgten Mitbürger davon zu überzeugen, daß eine solche Gefahr höchstwahrscheinlich gar nicht bestand.
      »Zuvor hatte ich bereits drei weitere äußerst beunruhigende Teile zu diesem mysteriösen Puzzle entdeckt. Am Nachmittag des Tages, an dem Mrs. Hollingsworth verschwand, war Sarah Lawson, sozusagen unsere Künstlerin am Ort, bei ihr zum Tee eingeladen. Eine halbe Stunde später kam Maison Becky mit ihrem fahrenden Friseursalon angebraust, weil sie mit Simone einen Termin gemacht hatte. Doch Simone war mit dem Bus um halb eins nach Causton gefahren, ohne einer von beiden Bescheid zu sagen!«
      Mrs. Molfrey, die diese dramatischen Details an ihren knotigen Fingern mit den glänzenden zinnoberroten Nägeln abgezählt hatte, kam nun zu der Schlußfolgerung: »Das entsprach überhaupt nicht ihrem Charakter.«
      Die Tendenz, leicht ungewöhnliche oder irgendwie unerklärliche Dinge mit viel Phantasie zu etwas Riesenhaftem aufzubauschen, war Barnaby ebenfalls nur allzu vertraut. Er versuchte, seine Ungeduld zu zügeln.
      »Doch wenn selbst das alles schon rätselhaft genug erscheint«, Mrs. Molfrey hielt inne und sah den Chief Inspector mit so starker, um Zustimmung heischender Erwartung an, daß er es nicht über sich brachte, sie zu enttäuschen. Ein Ausdruck milder Neugier machte sich kurz auf seinen markanten Gesichtszügen breit. »Warten Sie nur, bis Sie das Entscheidende hören.« Sie beugte sich vor und begann vor Aufregung die große Basttasche auf ihren Knien heftig zu kneten. »Als der Pfarrer, der sich natürlich Sorgen machte, weil er einen Glöckner weniger für die Beerdigung hatte, sich nach Simone erkundigte, erklärte Alan Hollingsworth, seine Frau wäre zu ihrer Mutter gefahren. Hah!«
      Unsicher, ob dies eine Bekräftigung ihres Zweifels oder der Ruf sei, der signalisierte, daß er sich nun einschalten dürfe, räusperte sich Barnaby, und als darauf keine Rüge folgte, fragte er: »War das denn etwas so Ungewöhnliches, Mrs. Molfrey?«
      »Das könnte man schon sagen. Sie ist seit sieben Jahren tot.«
      »Dann war es eindeutig eine spontane Ausrede«, sagte der Chief Inspector. »Die Leute sagen nicht immer die Wahrheit, was ihre persönlichen Belange angeht. Warum sollten sie auch?«
      »Ich schon«, sagte Mrs. Molfrey mit der Schlichtheit eines Kindes.
      Dem konnte man nichts entgegenhalten, und Barnaby versuchte es klugerweise erst gar nicht.
      »Finden Sie nicht«, fuhr Mrs. Molfrey fort, »daß sich das alles ziemlich«, sie kramte in ihrem Hirn nach einem passenden Wort, das die düsteren und wahrscheinlich furchtbaren Rätsel dieser Angelegenheit treffend zusammenfassen würde, »sizilianisch anhört?«
      Barnaby fand das ungefähr so sizilianisch wie die Felsen von Blackpool. »Würden Sie denn erwarten, daß Mrs. Hollingsworth Ihnen Bescheid sagt, wenn sie für längere Zeit verreist?«
      »Vermutlich nicht. Sie ist eher eine Bekannte als eine Freundin. Aber das heißt ja nicht, daß man sich keine Sorgen macht.«
      »Natürlich nicht. Haben Sie mit sonst jemandem darüber gesprochen?«
      »Nur mit Cubby - meinem innamorato.« Der Chief Inspector konnte nur mit größter Mühe verhindern, daß ihm die Gesichtszüge entgleisten. »Er meint, daß es uns eigentlich nichts angeht, aber er wird ohnehin ein bißchen wunderlich allmählich. Kocht Obst ein, macht Frikadellen und stickt - das ist alles, was er kann. Typisch Mann. Sie haben aber einen üblen Husten, Inspector.«
      »Nein, nein.« Barnaby wischte sich die Augen. »Mir fehlt nichts.«
      Dann stand er auf. Mrs. Molfrey erhob sich ebenfalls, und während sie die röhrenförmigen Stahllehnen ihres Stuhls als Stütze benutzte, sah sie sich munter um.
      »Danke daß Sie gekommen sind, Mrs....«
      »Muß ich denn kein Formular ausfüllen?«
      »Hinterlassen Sie einfach die Adresse der Hollingsworths bei dem diensthabenden Sergeant.«
      »Im Fernsehen machen die das aber so.«
      »Ich versichere Ihnen, Mrs. Molfrey, daß wir

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