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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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begraben lagen: Bergwerkstragödien; ein Mädchen, das man ertrunken aus dem Ore gefischt, ein Verkehrsunfall, der eine ganze Urlauberfamilie ausgelöscht hatte. Dann war da noch Johnny Thomson, Torwart bei Celtic, bei einem Old-Firm-Derby tödlich verletzt, erst um die zwanzig, als er starb.
    Rebus' Mutter war eingeäschert worden, aber sein Vater hatte auf einem »anständigen Begräbnis« bestanden. Sein Grab befand sich an der hinteren Umfassungsmauer. Liebender Gatte von... und Vater von... Und ganz unten die Worte Nicht tot, sondern geborgen in den Armen des Herrn . Als sie näher kamen, sah Rebus, dass etwas nicht stimmte.
    »Oh, John«, keuchte Janice.
    Man hatte über den Grabstein weiße Farbe gegossen, so dass der größte Teil der Inschrift darunter verschwunden war.
    »Verdammte Kinder«, schimpfte Janice.
    Rebus entdeckte Färbspritzer im Gras, aber keine Spur von der leeren Dose.
    »Das waren keine Kinder«, sagte er. War zu viel des Zufalls gewesen.
    »Wer dann?«
    Er berührte den Grabstein mit einem Finger - die Farbe war noch feucht. Oakes war in der Stadt gewesen. Janice umklammerte seinen Arm.
    »Es tut mir furchtbar Leid.«
    »Das ist bloß ein Stück Stein«, sagte er ruhig. »Lässt sich wieder in Ordnung bringen.«
    Sie tranken Tee im Wohnzimmer. Rebus hatte in Oakes' Hotel angerufen, es in Stevens' Zimmer probiert und in der Bar - niemand da.
    »Wir haben Anrufe bekommen«, sagte Janice.
    »Spinner?«, tippte er.
    Sie nickte. »Dämon war tot, oder wir hätten ihn umgebracht. Das Komische ist, die Anrufer... die Stimmen klangen wie von hier.«
    »Dann waren sie das wahrscheinlich auch.«
    Sie bot ihm eine Zigarette an. »Ziemlich abartig, nicht?« Rebus sah sich um, nickte dabei.
    Sie saßen noch immer im Wohnzimmer, als Brian vom Pub zurückkam.
    »Geh nur mal eben unter die Dusche«, sagte er.
    Janice erklärte, dass er das immer tat. »Klamotten in den Wäschekorb, und dann ordentlich abgeschrubbt. Ich glaube, es ist der Zigarettenrauch.«
    »Stört er ihn?«
    »Er kann ihn nicht ausstehen«, antwortete sie. »Vielleicht habe ich nur deswegen angefangen.« Die Haustür war wieder zu hören. Es war Janice' Mutter. »Ich hol dir eine Tasse«, sagte Janice und stand auf.
    Mrs. Playfair nickte Rebus zu und nahm ihm gegenüber Platz.
    »Sie haben ihn noch nicht gefunden?«
    »Liegt nicht daran, dass ich's nicht versucht hätte, Mrs. Playfair.«
    »Ach, ich bin sicher, dass Sie Ihr Bestes tun, mein Sohn. Er ist unser einziger Enkel, wissen Sie.«
    Rebus nickte.
    »Ein guter Junge, würde keiner Fliege was zuleide tun. Ich kann gar nicht glauben, dass er in Schwierigkeiten geraten ist.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass er in Schwierigkeiten steckt?«
    »Sonst würde er uns das nicht antun.« Sie sah ihn aufmerksam an.
    »Und wie ist es Ihnen so ergangen, mein Sohn?«
    »Wie meinen Sie das?« Ob sie seine Gedanken lesen konnte?
    »Ich weiß nicht... Wie so Ihr Leben gelaufen ist. Sind Sie halbwegs glücklich?«
    »Darüber denke ich eigentlich nie nach.«
    »Warum nicht?«
    Er zuckte die Schultern. »Ich sehe mir gern anderer Leute Leben an. Darin besteht Polizeiarbeit.«
    »Mit der Army hat's nicht geklappt?«
    »Nein«, sagte er schlicht.
    »Manchmal klappt's einfach nicht«, meinte sie, als Janice ins Zimmer zurückkam. Sie beobachtete, wie ihre Tochter ihr Tee einschenkte. »Eine Menge Ehen gehen hier in die Brüche.«
    »Glauben Sie, mit Dämon und Helen hätte es geklappt?«
    Sie dachte lange darüber nach, nahm von Janice die Tasse entgegen.
    »Sie sind jung, wer weiß?«
    »Was für Chancen würden Sie ihnen einräumen?«
    »Du redest mit Dämons Oma, John«, sagte Janice. »Kein Mädchen auf der Welt ist gut genug für Dämon, stimmt's, Mum?« Sie lächelte, um ihm zu zeigen, dass sie es halb scherzhaft meinte. Dann, wieder zu ihrer Mutter gewandt: »Johnny hat vorhin einen Schreck gekriegt«, und beschrieb das geschändete Grab. Brian kam herein, rieb sich die Haare trocken. Er hatte sich umgezogen. Janice erzählte die Geschichte seinetwegen noch einmal.
    »Die kleinen Dreckskerle«, wetterte Brian. »Ist schon mal passiert. Sie werfen die Grabsteine um, zerschlagen sie.«
    »Ich hol dir einen Becher«, sagte sie und machte Anstalten aufzustehen.
    »Nein, danke«, erwiderte Brian und sah Rebus an. »Dann hast du jetzt wohl keine Lust, essen zu gehen, was? Wir wollten dich einladen.«
    Nach kurzem Nachdenken sagte Rebus: »Ich würde gern ausgehen. Aber ich möchte zahlen.«
    »Das

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