Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
zieht bei Joanna ein.« Sie fuhr herum. »Was geht Sie das an?«
    Er deutete mit einem Kopfnicken auf das Flugblatt in ihrer Hand.
    »Hätten Sie auch eins davon für mich?«
    »Wenn Sie Ihren Job richtig machen würden, brauchten wir kein GGP.«
    »Wie kommen Sie darauf, dass wir es überhaupt brauchen?«, erkundigte sich Rebus, wandte sich ab und ging.
    Rebus setzte sich an den Computer und beschloss, mit den örtlichen Benz-Vertretungen zu sprechen, um seine Vermutungen ein wenig mit Fakten zu untermauern. Jemanden, der einen weißen Benz fuhr, kannte er bereits; die Witwe Margolies. Rebus klopfte mit dem Stift auf seinen Schreibtisch, fing an zu wählen. Er hatte gleich bei der ersten Nummer Glück.
    »O ja, Dr. Margolies ist bei uns Stammkunde. Er kauft seit Ewigkeiten nichts als Mercedes.«
    »Verzeihung, ich rede von einer Mrs . Margolies.«
    »Ja, seine Schwiegertochter. Den Wagen hat Dr. Margolies ebenfalls gekauft.«
    Dr. Joseph Margolies. »Er hat für seinen Sohn und seine Schwiegertochter einen gekauft?«
    »Genau. Letztes Jahr, glaube ich.«
    »Und für sich?«
    »Er gibt gern in Zahlung, behält ein Modell ein, zwei Jahre lang, tauscht es dann gegen etwas Brandneues ein. Auf diese Weise fällt die Wertminderung nicht so hoch aus.«
    »Und was fährt er momentan?«
    Der Verkäufer wurde plötzlich vorsichtig. »Warum fragen Sie ihn das nicht selbst?«
    »Vielleicht tu ich das auch«, antwortete Rebus. »Und ich werde nicht vergessen, ihm zu sagen, dass Sie mir die Mühe hätten ersparen können.«
    Aus dem Telefonhörer drang ein lauter Seufzer, dann: »Einen Moment.« Rebus hörte Finger auf einer Tastatur klappern. Eine Pause. Dann: »Einen E 200, vor sechs Monaten gekauft. Zufrieden?«
    »Wie ein Kind an Heiligabend.« Rebus machte sich Notizen. »Und welche Farbe?«
    Ein weiterer Seufzer. »Weiß, Inspector. Dr. Margolies kauft immer nur Weiß.«
    Als Rebus auflegte, kam Siobhan Clarke herüber. Sie lehnte sich an den Schreibtisch.
    »Sieht so aus, als hätte jemand gepennt«, sagte sie.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Eddie Mearn. Laut Stand der Ermittlungen hält er sich noch immer in Nordirland auf. Jemand hat in Lisburn angerufen, und als man ihm sagte, Mearn war noch immer im Land, hat er es widerspruchslos geschluckt.«
    »Wer war's, der angerufen hat?«
    »Roy Frazer, so Leid's mir tut.«
    »Auf die Art wird er's endlich lernen.«
    »Klar, so, wie Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben.«
    Er lächelte. »Deswegen mache ich ja auch nie zweimal denselben.« Sie verschränkte die Arme. »Sie glauben, Mearn hatte das von langer Hand geplant?«
    Rebus nickte langsam. »Klingt zumindest plausibel. Ist von Lisburn wieder rüber. Vielleicht hat er tatsächlich keinem was davon gesagt, dass er das Land verlassen wollte. Lässt sich mit einer neuen Identität in Grangemouth nieder - in strategisch günstiger Entfernung von Edinburgh. Warum sollte er seine wahre Identität verheimlichen? Der einzige Grund, den ich mir denken kann: Er wollte sich Billy schnappen. Ein neues Leben für beide.«
    »Wäre das so schlimm gewesen?«, fragte Siobhan.
    »Nicht schlimmer als das, was Billy jetzt hat«, räumte Rebus ein. Er sah sie an. »Vorsicht, Siobhan! Sie laufen jetzt Gefahr zu glauben, das Gesetz sei das Produkt von Hornochsen. Das ist nur ein Schritt weit davon entfernt, sich seine eigenen Regeln zu machen.«
    »So, wie Sie das getan haben.« Keine Frage, eine Feststellung.
    »So, wie ich das getan habe«, musste Rebus wohl oder übel zugeben.
    »Und da sehen Sie, was mir das eingebracht hat.«
    »Nämlich?«
    Er tippte auf das Blatt mit seinen Notizen. »Dass ich überall weiße Autos sehe.«
44
    Ein weißes Auto war in der Nacht beobachtet worden, als Jim Margolies von den Salisbury Crags sprang. Nicht weiter aufregend, da Jim selbst ein weißes Auto besaß, aber nach Aussage seiner Frau war dieses in der Nacht in der Garage geblieben. Jim war den ganzen Weg bis zu den Crags zu Fuß gelaufen. Wie glaubwürdig war das? Rebus wusste es nicht.
    Ein weiteres weißes Auto war etwa um die Zeit, als man Darren Rough zu Tode knüppelte, im Holyrood Park beobachtet worden.
    Und davor hatte sich der Fahrer eines weißen Autos nach Darren erkundigt.
    Rebus erzählte Siobhan die Geschichte, und sie zog sich einen Stuhl heran, um mit ihm ein paar Theorien durchzuspielen.
    »Sie glauben, das war in allen Fällen derselbe Wagen?«, fragte sie.
    »Ich weiß lediglich, dass zwei davon im Park gesichtet werden, während zwei

Weitere Kostenlose Bücher