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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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hat?«
    »Falls es Selbstmord war.«
    Sie blies die Backen auf, stieß Luft aus. »Ich sollte mich besser mit der Bürgerwehr unterhalten«, meinte sie. »Zusehen, dass der Kessel nicht explodiert.«
    »Tom Jackson hat schon ein Wörtchen mit denen geredet.«
    Als sie Schritte hinter sich im Treppenhaus hörten, drehten sie sich um: Andy Davies.
    »Wir sollten ihn woanders unterbringen«, sagte Davies. »Es ist für ihn gefährlich, hier zu bleiben.«
    »Er will nicht weg.«
    »Wir könnten ein bisschen Druck machen.«
    »Wenn dieser Pöbel da oben es nicht geschafft hat, ihn zu vertreiben, was haben wir da für eine Chance?«
    »Sie könnten ihn festnehmen.«
    Rebus lachte laut los. »Noch vor ein paar Tagen -«
    »Ich rede davon, ihn zu beschützen« , fuhr ihn Davies an, »nicht, ihn zu schikanieren!«
    »Wir werden jemanden in der Nähe postieren«, sagte Barbour.
    »Irgendwann muss auch Tom Jackson nach Haus«, kommentierte Rebus.
    »Falls nötig, werde ich selbst Wache schieben.« Sie wandte sich zu Davies. »Ich weiß wirklich nicht, was man momentan mehr von uns erwarten könnte.«
    »Und wenn er Ihnen im Prozess mehr genutzt hätte...?«
    »Ich werde Ihre letzte Bemerkung ignorieren, Mr. Davies«, erwiderte sie mit einer Stimme aus Eis und Augen wie Dolchen.
    »Sie werden ihn töten«, sagte der Sozialhelfer. »Und ich bezweifle, dass Sie ihm allzu viele Tränen nachweinen werden.«
    Barbour warf Rebus einen Blick zu, neugierig, ob er darauf etwas erwidern würde. Aber Rebus schüttelte lediglich den Kopf und steckte sich eine Zigarette an.
    Rebus kannte Pater Conor Leary schon seit Jahren. Eine Zeit lang hatte er den Priester regelmäßig besucht, sich mit ihm unterhalten und Guinness getrunken. Aber als Rebus Learys Nummer wählte, meldete sich ein anderer Priester.
    »Conor liegt im Krankenhaus«, erklärte der junge Priester.
    »Seit wann?«
    »Ein paar Tage. Wir glauben, es war ein Herzinfarkt. Ein eher leichter, ich denke, er ist bald wieder auf dem Posten.«
    Also fuhr Rebus ins Krankenhaus. Als er Leary das letzte Mal besucht hatte, war da ein ganzer Kühlschrank voll von Medikamenten gewesen. Der Priester hatte erklärt, die seien für kleinere Wehwehchen.
    »Wie lange wussten Sie schon Bescheid?«, fragte Rebus, während er einen Stuhl ans Bett seines Freundes zog. Conor Leary sah alt und blass aus, seine Haut schlaff.
    »Keine Trauben, wie ich sehe«, sagte Leary; seiner Stimme fehlte die gewohnte knurrige Kraft. Er saß aufrecht im Bett, umgeben von Blumen und Karten mit Genesungswünschen. An der Wand hinter ihm starrte Christus von seinem Kreuz herab.
    »Ich hab erst vor einer halben Stunde davon erfahren.«
    »Nett, dass Sie vorbeikommen. Zu trinken kann ich Ihnen leider nichts anbieten.«
    Rebus lächelte. »Man hat mir versichert, dass Sie in null Komma nichts wieder draußen sein werden.«
    »Ja, aber hat man Ihnen auch gesagt, ob ich mit den Füßen zuerst hier rauskommen werde?«
    Rebus brachte ein Lächeln zustande. Im Kopf hörte er einen Schreiner, der Nägel in Holz hämmerte.
    »Ich müsste Sie um einen Gefallen bitten«, sagte er. »Wenn Sie in der Verfassung dazu sind.«
    »Sie wollen Kathole werden?«, scherzte Leary.
    »Meinen Sie, der Beichtstuhl würde das aushalten?«
    »Sie haben Recht. Für einen Sünder von Ihrem Kaliber müssten schon mehrere Priester Schichten fahren.« Er schloss die Augen.
    »Also, was ist es?«
    »Fühlen Sie sich auch wirklich fit genug? Ich könnte ein andermal wiederkommen...«
    »Hören Sie schon auf, John. Sie wissen doch selbst, dass Sie mich sowieso fragen werden.«
    Rebus beugte sich nach vorn. Sein alter Freund hatte Schaumbläschen in den Mundwinkeln. »Ein Name, an den Sie sich vielleicht erinnern«, sagte er. »Darren Rough.«
    Leary dachte kurz nach. »Nein«, sagte er. »Da müssen Sie mir schon ein bisschen Kontext liefern.«
    »Callstone House.«
    »Also, das liegt schon ein Weilchen zurück.«
    »Sie haben da eine Zeit lang gearbeitet?«
    Leary nickte. »Eine von diesen interkonfessionellen Geschichten. Weiß der Geier, wessen Idee das war, meine jedenfalls nicht. Ein protestantischer Geistlicher besuchte katholische Heime, und ich habe in Callstone Dienst geschoben.« Kurze Pause. »War Darren eins der Kinder?«
    »Ja.«
    »Der Name sagt mir nichts. Ich hab mich mit vielen von denen unterhalten.«
    »Er erinnert sich an Sie. Meint, Sie hätten ihm gesagt, er sollte Sie Conor nennen.«
    »Wird schon stimmen. Steckt er in

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