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Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Katherine Margolies langsam auf und sah ihr nach.
    »Wir kennen uns nicht direkt, Mrs. Margolies«, begann Rebus, »aber ich war auf Jims Begräbnis. Wir waren Kollegen. Ich heiße John Rebus.«
    Sie nickte zerstreut. »Sie müssen mich für...« Sie suchte nach Worten. »Ich meine, so kurz nach Jims Unfall. Aber ich dachte, das würde Hannah vielleicht etwas ablenken.«
    »Natürlich.«
    »Es hat sie furchtbar mitgenommen.«
    »Das kann ich mir vorstellen.« Ihm fiel auf, dass sie jetzt die Preisrichter, das Publikum musterte, als suchte sie nach Hinweisen auf Hannahs Erfolg. »Sie glauben, dass Jim gestürzt ist?«
    Sie starrte ihn an. »Was?«
    »Einige Leute scheinen zu glauben, dass es Selbstmord war.«
    »Sollen die doch glauben, was sie wollen«, gab sie scharf zurück.
    »Verlangen Sie von mir, dass ich Hannah erkläre, ihr Vater habe sich das Leben genommen?«
    »Natürlich nicht...«
    »Er ging spazieren, kam zu nah an die Kante. Es war dunkel... vielleicht eine Windbö...«
    »Und das glauben Sie?« Sie gab darauf keine Antwort. »Ging Jim oft nachts spazieren?«
    »Was geht Sie das an?«
    Er sah hinunter auf den Teppich. »Ehrlich gesagt, nichts.«
    »Also bitte.«
    »Ich suche einfach nach einer vernünftigen Erklärung.«
    »Wozu?«
    »Zu meiner eigenen Beruhigung.« Er hielt ihrem Blick stand. Sie war schön. Ebenmäßiges Gesicht, schwarzes Haar, straff nach hinten gebunden. Dünne gewölbte Brauen, ausgeprägte Wangenknochen. Hannahs Augen waren blau wie die ihres Vaters, aber Katherine Margolies hatte nussbraune. »Und«, fuhr Rebus fort, »weil ich dachte, es könnte etwas mit Darren Rough zu tun haben.«
    »Wer ist das?«
    »Hat Jim nie von ihm gesprochen?«
    Sie schüttelte den Kopf, stieß einen ungeduldigen Seufzer aus und richtete den Blick wieder auf die Preisrichter. Einer von ihnen besprach sich gerade mit dem Showmaster, der dazu das Mikrofon ausgeschaltet hatte.
    Rebus dachte zunächst, sie würde gleich etwas sagen. Als sie es dann aber doch nicht tat, versuchte er es mit einer weiteren Frage.
    »Er hat sein Auto stehen lassen, stimmt's?«
    »Was?«
    »In dieser Nacht hat's geregnet.«
    »Nehmen Sie Ihr Auto, wenn Sie spazieren gehen?«
    »Ich würde nicht mitten in einem Wolkenbruch auf die Salisbury Crags steigen, egal ob tags oder nachts.«
    »Schön - Jim hat's getan, oder?«
    »Ja, hat er... und ich verstehe immer noch nicht, warum.«
    »Nun, Mr. Rebus, ich habe schon genug andere Sorgen, also wenn Sie mich entschuldigen würden...« Sie sah über die Schulter, und ihr Gesicht leuchtete auf.
    »Amanda, Schätzchen!«
    Eine junge Frau war, ohne sich im Mindesten um die Türsteherin zu kümmern, munter hereingerauscht. Jetzt kam sie mit ausgebreiteten Armen und an beiden Händen baumelnden Einkaufstüten auf Katherine Margolies zu und umarmte sie.
    »Tut mir Leid wegen der Verspätung, Katy. Der Verkehr war mörderisch. Sag, dass ich sie nicht verpasst habe.«
    »So Leid's mir tut...«
    »Ach, Kacke, verdammte!« Immerhin so laut, dass sich mehrere Köpfe umdrehten. Rebus roch aus über einem Meter Entfernung den Zigarettenrauch und Alkohol. Die Einkaufstüten: Jenners, Cruise, Body Shop. »Wie war sie? Ich wette, sie war genial...«Sie schaute sich um. »Wo ist sie überhaupt?«
    Hannah kam gerade auf sie zu, die Großmutter an der Hand, den Großvater im Schlepptau. Beim Anblick der Besucherin hellte sich ihre Miene auf. Amanda ging in die Hocke und breitete wieder die Arme aus, und Hannah warf sich hinein.
    »Pass mit ihrem Make-up auf, Ama«, warnte Katherine Margolies.
    »Du siehst wie ein Engel aus«, versicherte Amanda dem kleinen Mädchen. »Auch wenn Engel wohl keinen Lippenstift tragen.«
    Katherine Margolies wandte sich zu Rebus. »Tut mir Leid, ich dachte, unsere kleine Plauderei sei beendet gewesen.« Höflich abserviert.
    »Ist sie auch«, erwiderte Rebus. »Aber ich war wegen Miss Petrie gekommen.«
    Amanda Petrie stand auf. Sie trug ein hautenges schwarzes Minikleid und eine schwarze Lederjacke mit vielen Reißverschlüssen.
    Schwarze hochhackige Schuhe, nackte Beine. Sie sah Rebus abschätzig an.
    »Wem bin ich Geld schuldig?«, fragte sie. Ihre Aufmerksamkeit schweifte zu den Großeltern Hannahs ab. »Hallo, ihr zwei!« Sie umarmte und küsste beide. »Wie geht's euch denn so?«
    »Na, das kannst du dir ja vorstellen, meine Liebe«, antwortete Mrs. Margolies.
    »Hannah war wunderbar« ., schwärmte Dr. Margolies. »Wir sind uns noch nicht vorgestellt worden.« Er

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