Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten

Titel: Inspector Rebus 10 - Die Seelen der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
Vom Netzwerk:
Hände halfen ihm aufzustehen.
    »Also kommen Sie, Sir. Wollen wir doch...«Die Stimme erstarb, als der Strahl der Taschenlampe wieder sein Gesicht erfasste. Zwei Uniformierte, wahrscheinlich von der Wache Leith. Und einer von ihnen hatte ihn erkannt.
    »DI Rebus?«
    Rebus: abgerissen, Atem wie aus einer Whiskybrennerei, mühsam aus einem Müllcontainer kraxelnd. Offiziell auf Observierung. Ihm war klar, was das für einen Eindruck machen musste.
    »Herrgott, Sir, was ist denn mit Ihnen passiert?«
    »Leuchten Sie mir nicht in die Augen, Junge.« Ihre Gesichter waren für ihn bloße Schatten, unmöglich festzustellen, ob er sie kannte. Er fragte, wie spät es sei, rechnete sich aus, dass er nur zehn, fünfzehn Minuten ohnmächtig gewesen war.
    »Anruf von einem öffentlichen Fernsprecher auf der Bernard Street«, erklärte einer der Uniformierten. »Hinter dem Hotel würden sich Leute prügeln.«
    Rebus tastete seinen Hinterkopf ab: kein Blut an der Hand. Die Hände brannten noch immer. Er rieb sich die Finger. Als er sie bewegte, taten sie weh. Hielt sie ins Licht der Stablampe. Einer der Uniformierten stieß einen Pfiff aus.
    Die Knöchel waren abgeschürft, blutverkrustet. Ein paar Gelenke schienen anzuschwellen.
    »Dem haben Sie aber ordentlich was verpasst, wer immer das war«, meinte der Uniformierte.
    Rebus untersuchte die Abschürfungen. Als hätte er auf eine Betonwand eingedroschen. »Ich hab niemanden verprügelt«, erklärte er. Die Uniformierten tauschten einen Blick.
    »Ganz wie Sie meinen, Sir.«
    »War wahrscheinlich zu viel verlangt, Sie zu bitten, die Sache für sich zu behalten.«
    »Wir sagen kein Sterbenswörtchen, Sir.«
    Eine glatte Lüge; es brachte nie was, Uniformierte um Gefälligkeiten zu bitten.
    »Können wir sonst noch was für Sie tun, Sir?«
    Rebus schüttelte den Kopf, aber eine Woge von Übelkeit stieg in ihm auf. Er stützte sich mit einer Hand am Container ab, bis er das Gleichgewicht wieder gefunden hatte.
    »Mein Auto steht um die Ecke«, sagte er mit brüchiger Stimme.
    »Sobald Sie zu Hause sind, werden Sie eine Dusche brauchen.«
    »Danke schön, Sherlock.«
    »Ich mein ja bloß«, brummelte der Uniformierte.
    Rebus ging langsam zurück zur Vorderseite des Gebäudes. Die Dame an der Rezeption schien mit dem Gedanken zu spielen, den Sicherheitsdienst anzurufen, bis Rebus seine Dienstmarke vorwies und sie bat, die Nummer von Oakes' Zimmer zu wählen. Niemand nahm ab.
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Sir?«
    Rebus warf einen Blick in seine Brieftasche. Seine Karten waren da, aber das Bargeld war verschwunden.
    »Haben Sie eine Ahnung, wo Mr. Oakes ist?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe ihn nicht das Hotel verlassen sehen.«
    Rebus dankte ihr und schleppte sich zu einem Sofa, fiel längelang darauf. Kurze Zeit später bat er um ein Aspirin. Als sie damit ankam, musste sie ihn wachrütteln.
    Er fuhr zu Patience. Scheiß auf die Observierung. Oakes war nicht in seinem Zimmer, sondern irgendwo unterwegs. Rebus brauchte saubere Sachen, eine Dusche und weitere Schmerztabletten. Als er durch die Tür taumelte, kam Patience verschlafen blinzelnd in den Flur. Er hob die Hände beschwichtigend in die Höhe.
    »Ist nicht das, was du denkst«, sagte er.
    Sie kam näher, nahm seine Hände, betrachtete die Schwellungen.
    »Erzähl«, sagte sie. Also erzählte Rebus.
    Er lag in der Wanne, am Hinterkopf eine kalte Kompresse. Die hatte Patience aus einem Plastikbeutel, ein paar Eiswürfeln und Verbandmull gebastelt. Sie behandelte ihm gerade die Hände mit antiseptischer Salbe, nachdem sie sie gesäubert und festgestellt hatte, dass nichts gebrochen war.
    »Dieser Oakes«, sagte sie. »Mir ist immer noch nicht klar, warum er das getan hat.«
    Rebus rückte sich den Eisbeutel zurecht. »Um mich zu demütigen. Er hat dafür gesorgt, dass Uniformierte mich so finden würden, weggetreten in einem Müllcontainer.«
    »Ja?« Sie trug mehr Salbe auf.
    »Mit aufgeschürften Knöcheln, als hätte ich mich geprügelt. Und wer immer mein Gegner gewesen war, hatte mich fertig gemacht. Und da, wo man mich gefunden hat, hinter dem Hotel, kommt nur ein einziger Kandidat in Frage. Spätestens morgen früh weiß jede Wache in der Stadt Bescheid.«
    »Aber warum sollte er das tun?«
    »Um mir zu zeigen, dass er das kann . Warum sonst?« Er versuchte, nicht zusammenzuzucken, als sie ihm Salbe in eine Platzwunde rieb.
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Vielleicht, um dich

Weitere Kostenlose Bücher