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Intelligenzquotient 10000

Intelligenzquotient 10000

Titel: Intelligenzquotient 10000 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Elton van Vogt
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Schwächezustand befanden, der schon fast tödlicher Erschöpfung glich. Die Diagnose erregte große Aufregung bei den Hafenbehörden, und man befürchtete bereits eine Epidemie, die von diesen Raumvagabunden übertragen werden könnte.
    Man beriet sich noch über Schritte dagegen, als bereits Meldungen von Privatärzten eingingen, daß eine große Anzahl von angesehenen, wohlhabenden Bürgern von derselben Krankheit betroffen waren. Man zählte schließlich hundertdreiundneunzig Personen, die unter todesnaher Apathie litten.
     
    Irgendwie wurde Hanardy bewußt, daß Patricia Ungarn in den Tod stürzte. Um sie zu retten, brauchte er Energie. Er wußte auch sofort, wo er sie bekommen konnte. Einen kosmischen Bruchteil, als sein Somnambulismus unterbrochen und durch das Traumstadium ersetzt wurde, das dem Erwachen vorhergeht, hielten ihn die Schranken seiner Persönlichkeit. Den Bruchteil eines Augenblicks sah etwas in ihm ungläubig und entsetzt zurück auf sein träges, gedanken- und zielloses Leben. Dieser eine Blick, der ihm kaleidoskopische Einsicht verlieh, genügte.
    Die Schranken fielen. Die Zeit blieb stehen. Jeglicher Partikelstrom endete für ihn. In diesem Für-Immer-Stadium wurde er sich als Existenzpunkt bewußt.
    Um ihn herum gab es weitere einhundertdreiundneunzig fixe Punkte. Er bemerkte jedoch, daß dreizehn davon nicht mehr stabil waren. Sofort schloß er sie für seine Zwecke aus. Von den einhundertachtzig verbliebenen setzte er mit Sicherheit voraus, daß sie ohne Zögern bereit wären, ihre Dankesschuld unmittelbar zu begleichen.
    Daraufhin traten die einhundertachtzig Hanardy ohne Bedenken sieben Zehntel ihrer Lebensenergie ab. Und als diese Energie ihm zufloß, begann die Zeit auch für ihn wieder zu existieren.
     
    Das lebende Universum, das Steve Hanardy war, dehnte sich aus bis in die Schwärze des Urkosmos. Und in dieser Schwärze befanden sich neun noch schwärzere Flecken – die Dreeghs. Im Herzen dieser schwarzen Auswüchse strahlte ein dünner, wurmähnlicher Faden von silbrigem Glanz: die Dreeghkrankheit – leuchtend, gewunden, abstoßend.
    Als Hanardy diesen bösartigen Glanz sah, wurde er eines roten Streifens in dem unheimlichen Silber gewahr. Aber das ist ja mein Blut, dachte er, in höchstem Maße erstaunt. Beeindruckt erkannte er, daß dies das Blut war, das die Dreeghs ihm, nach ihrer Ankunft auf Professor Ungarns Asteroiden, abgezapft hatten. Den größten Teil davon hatten sie zwar Sween abgetreten, aber auch jeder der anderen hatte ebenfalls gierig ein wenig der frischen Flüssigkeit aufgenommen.
    Hanardy wußte nun, was der Große Galaktiker Besonderes in ihm gesehen hatte. Er war ein Katalysator. In seiner Gegenwart gesundeten die Menschen auf die eine oder andere Weise – in vieler Hinsicht. In ein paar Tagen würde jedenfalls sein Blut in den Dreeghs die Krankheit kuriert haben. Sie würden diese Heilung erst im Nachhinein bemerken.
    Für Hanardy änderte sich die Szene. Die neun schwarzen Flecken, wie er sie als nächstes sah, waren nun nicht mehr durch ihre Krankheit geformt. Er erkannte die neun als Angehörige der einzigen niedrigen Rasse, die Unsterblichkeit erlangt hatte.
    Und wieder änderte sich das Bild für Hanardy. Er wurde sich der langen Energiestreifen bewußt, die weiß und geradlinig aus einer tiefen fernen Dunkelheit auf ihn zuflossen. In nächster Nähe war ein einzelner Lichtpunkt. Als seine Aufmerksamkeit sich darauf konzentrierte, verschwanden alle der unzähligen Energiestreifen, ausgenommen von dem Lichtpunkt.
    Es wurde Hanardy klar, daß es sich um das Dreeghschiff handelte, das sich, auf die Erde bezogen, schließlich in einer bestimmten Richtung befinden würde. Die dünne weiße Linie war wie ein Richtpfeil vom Schiff zu ihm. Hanardy verfolgte die Linie. Und weil er offen war – so unendlich offen! –, unternahm er die Berührung. Dann griff er nach weiteren Punkten und balancierte zwischen ihnen und dem Dreeghschiff aus. Er orientierte sich im Raum. Und dann orientierte er es!
    Als er die Berührung beendet hatte, wußte er, daß das Dreeghschiff nun etwas über sechstausend Lichtjahre entfernt war. Das schien ihm weit genug. Er ließ den Partikelstrom für die Dreeghs jetzt wieder fließen. Und so …
     
    Als die Zeitlosigkeit endete, fanden sich die Dreeghs in ihrem eigenen Raumschiff. Alle neun. Unsicher sahen sie einander an, dann versuchten sie sich zu orientieren. Auf den Sichtschirmen sahen sie jedoch nur ihnen völlig unbekannte

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