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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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ein. „Wann
ist denn die Besichtigung?“
    „Ich habe
den Makler und Joakim auf dem Heimweg angerufen... Morgen um zwölf.“
    „Soll ich
mitkommen?“
    Er schaut
mich an. „Würdest du?“
    „Kommt Emma
auch?“
    „Ich nehme
es an.“
    Ich lächle.
„Na gut... dann also morgen um zwölf.“
     
    Emma
    „Das ist
die Küche.“ Der Makler öffnet die Küchentür. Stefan geht hinein, schaut sich um
und öffnet die Schränke. Joakim bleibt draußen. Er kennt die Wohnung bereits.
„Hier ist das Bad... die Badewanne ist sehr geräumig.“ Als er das sagt, schaut
der Makler Stefan und mich an. Und Joakim sieht das.
    „Ihr seid
zusammen?“, fragt er.
    „Ja, sind
wir“, sagt Stefan schnell und nimmt mich bei der Hand.
    „Ah
schön...“ Joakim geht in Richtung Wohnzimmer und verschwindet auf dem Balkon,
während Stefan mich ins Bad zieht. Lili und Elias schauen uns nach. Und auch
hier öffnet Stefan alle Schränke.
    „Wenn Sie
mir nun bitte ins Wohnzimmer folgen würden.“ Und im Gänsemarsch folgen wir dem
Makler ins Wohnzimmer. „Das Wohnzimmer verfügt über einen Zugang auf den großen
Balkon, ebenso wie beide Schlafzimmer.“ Ich schaue in den Hof. Die Aussicht aus
Elias und Lilis Wohnung ist schöner.
    „Das ist
eines der Schlafzimmer.“ Wir schauen uns um, dann gehen wir in das zweite. „Der
Balkon ist eine zusätzliche Verbindung der beiden Schlafzimmer.“
    „Ach, das
ist nur ein Balkon?“, frage ich enttäuscht.
    „Ist das
denn nachteilhaft?“
    „Ähm,
nein... nein, das ist es nicht.“ Der Makler lächelt mich an. Es ist ein ekliges
Lächeln.
    „Die beiden
Schlafzimmer sind exakt gleich groß...“, sagt der Makler dann. „...das kommt
nicht oft vor.“
    Eine Stunde
später unterschreiben Joakim und Stefan den Mietvertrag. Sie werden tatsächlich
zusammenziehen. Vor der Tür überreicht der Makler ihnen die Schlüssel.
„Überweisen Sie bitte unbedingt noch heute Kaution und Provision, sonst komme
ich in Teufels Küche.“
    „Keine
Sorge...“, sagt Stefan lächelnd. „Wir werden uns jetzt gleich darum kümmern.“
Joakim strahlt, Stefan strahlt. Lili und Elias schauen verunsichert. „Emma,
mein Schatz.“ Stefan kommt auf mich zu. „Hier... deine Schlüssel.“
    „Meine
Schlüssel?“, frage ich entgeistert.
    Er lacht.
„Ja, natürlich.“ Er streckt mir einen Ring mit zwei Schlüsseln entgegen.
„Hier...“
    „Ähm,
danke.“ Ich nehme sie und befestige sie an meinem Schlüsselbund. Das wird eine
interessante WG. Stefan, Joakim und ich. Da bin ich ja mal gespannt.
     
    Marie
    „Ich gehe
einkaufen.“ Paul schaut über meine Schulter. Schnell lege ich meine Handflächen
über meine Zeichnung.
    „Nicht
schauen.“
    Er küsst
mich auf die Wange. „Soll ich irgendwas Bestimmtes mitbringen?“ Ich schaue zu
ihm hoch.
    „Vielleicht
Eis?“
    „Gut, bring
ich mit.“ Er steht auf. „Sonst noch etwas?“
    „Das
Klopapier ist fast alle.“
    „Gut, dass
du mich erinnerst.“
    „Soll ich
dich sicher nicht begleiten?“
    „Nein…
zeichne du nur weiter.“
    Zulassungsbestimmungen.
Wir erwarten von jedem Bewerber/jeder Bewerberin eine Mappe mit einer Auswahl
an bereits gefertigten Arbeiten und Skizzen. Zusätzlich wird von der Akademie
ein Thema gestellt, zu welchem der Bewerber/die Bewerberin mindestens fünf,
höchstens jedoch zehn Arbeiten zu erstellen hat. Diese müssen die folgenden
Kriterien erfüllen … Und das sind viele. Ich studiere die Seite und stolpere über ein
paar Beispielarbeiten von Absolventen. Vielleicht sollte ich mich doch nicht
bewerben. Mit denen kann ich nicht mithalten. Und dann kommt es noch besser. Bitte
beachten Sie, dass wir von allen Bewerbern/Bewerberinnen pro Semester maximal
zwanzig berücksichtigen können . Zwanzig. Von wahrscheinlich mehreren
tausend. Das sind ja Aussichten.
    Ich liege
auf dem Boden und starre in den Himmel. Wie hoch ist wohl die
Wahrscheinlichkeit, dass ich eine von diesen beneidenswerten Zwanzig sein
werde. Ich setze mich kurz auf und zünde mir eine Zigarette an, dann lege ich
mich wieder hin. Vielleicht ist es besser, einen Traum zu träumen, als zu
versuchen, ihn zu leben. Denn wenn man scheitert, dann ist der Traum geplatzt.
Träumt man ihn einfach weiter, kann einem niemand dieses wunderbare Gefühl
nehmen, das er in einem auslöst. Wenn Träume in Erfüllung gehen, sind es keine
Träume mehr. Und sobald sie den Regeln der Realität begegnen, sind auch Träume
einfach nur real. Und alles, was real ist, hat

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