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Irgendwo dazwischen (komplett)

Irgendwo dazwischen (komplett)

Titel: Irgendwo dazwischen (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Freytag
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werde
Lili fragen.“
    „Gut, mach
das“, sagt er lächelnd. „Ich gehe in den Keller und schaue, ob der Gaskocher noch
funktioniert.“
     
    Emma
    „Ich will
dich sehen“, flüstert er ins Telefon. „Kann ich zu dir kommen?“
    „Meine
Mutter ist da.“
    „Ich bin
gut mit Müttern“, sagt er lachend.
    „Na, an
meiner wirst du dir die Zähne ausbeißen.“
    „Was macht
dich da so sicher?“
    „Sie ist
ein Stefan-Fan“, sage ich ohne Umschweife.
    Er
schweigt. Dann sagt er, „Gut, dann hole ich dich eben ab.“
    „Nein,
Joakim, solange Stefan da ist, komme ich nicht zu dir.“
    „Emma, ich
muss dich sehen... und ich muss mit dir reden.“
    „Reden?
Worüber?“
    „Wir können
in meinem Auto reden.“
    „Ich habe
dir gesagt, dass ich in diesem schmutzigen Karren sicher nicht mit dir
schlafe.“
    „Woher
weißt du, dass ich ihn nicht schon längst aufgeräumt habe?“
    „Hast du?“,
frage ich ungläubig.
    Er lacht.
„Ich fahre jetzt zu dir.“
    „Nein,
Joakim, warte...“ Doch dann höre ich nur noch das Besetztzeichen. Er hat
einfach aufgelegt.
    Eine halbe
Stunde später klingelt es an der Tür. Ich renne die Stufen hinunter. „Ich mach
schon auf, Emma...“ Nein. Nicht.
    „Hallo, ich
bin Joakim.“ Er hält meiner Mutter seine Hand entgegen. Sie nimmt sie. „Ich bin
mit Emma verabredet. Ist sie da?“, fragt er höflich.
    „Ja, komm
doch bitte rein.“ Sie dreht sich um und schaut mich an. Sie lächelt.
    „Hallo
Emma...“ Er kommt auf mich zu und umarmt mich. Dann schaut er sich um. „Sie
haben ein sehr schönes Haus.“
    „Oh,
danke.“ Meine Mutter geht in Richtung Küche.
    „Soll ich
die Schuhe ausziehen?“ Das wird ihr gefallen. Jemand der von sich aus fragt, ob
er die Schuhe ausziehen soll.
    „Das ist
wirklich nicht nötig.“ Sie lächelt. „Willst du etwas trinken? Ich darf doch du sagen?“
    Er strahlt
sie an. „Aber natürlich dürfen Sie das... und ja, ich würde sehr gerne etwas
trinken.“ Wir gehen in die Küche.
    „Tee?
Kaffee? Oder vielleicht lieber einen Eistee?“
    „Ein Eistee
wäre toll.“ Er trägt eine hellgraue Jeans und ein schmal geschnittenes,
kurzärmliges T-Shirt. Seine Haare sind nicht ganz so zerzaust wie sonst. Er
duftet nach Parfum. Sie streckt ihm ein Glas Eistee entgegen. Die Eiswürfel
klirren.
    „Emma,
willst du auch eines?“
    „Ja, gerne.“
    Er kann
wirklich mit Müttern. Eine halbe Stunde später frisst sie ihm förmlich aus der
Hand. Er erzählt von Finnland, er erzählt von seiner Liebe zu Büchern. Er hört
aufmerksam zu. „Ich habe von meiner Mutter eine Orchidee geschenkt bekommen,
aber ich habe leider überhaupt kein Talent mit Pflanzen.“ Er schaut auf das
Fensterbrett. „Ich habe sogar einen Dünger gekauft, aber sie verwelkt
trotzdem.“
    „Vielleicht
gießt du sie zu häufig? Das mögen sie nicht.“ Er redet mit ihr über Pflanzen.
Er ist wirklich gut. Fast schon beeindruckend. „Wie alt bist du eigentlich?“
    „Mama“,
sage ich leise.
    „Oh,
Entschuldigung, war das indiskret?“, fragt sie verunsichert.
    Joakim
lacht. „Nein, gar nicht. Ist schon gut. Ich bin fünfundzwanzig.“
    „Seid ihr
beiden zusammen?“
    Ich schaue
zu Boden. „Ich bin wahnsinnig in Emma verliebt.“, sagt er und lächelt mich an.
„Es war Emma sehr wichtig, dass ich Sie kennenlerne. Und mir natürlich auch.“
Meine Mutter strahlt. „Frau Altmann, entschuldigen Sie, aber wo finde ich denn
das Badezimmer?“
    „Gleich
neben der Eingangstür.“
    „Vielen
Dank.“ Er steht auf und verlässt das Zimmer.
    Kaum ist er
im Flur verschwunden, sage ich, „Stefan und ich haben uns getrennt.“
    Sie schaut
mich an und lächelt. „Das war abzusehen.“
    „Findest
du?“
    „Ihr habt
es eben noch einmal versucht...“, sagt sie und nimmt einen Schluck Eistee.
„Joakim scheint auch besser zu dir zu passen.“
    „Meinst du
das ernst, oder ist das ironisch gemeint?“, frage ich vorsichtig.
    „Was?“
    „Na, dass
er besser zu mir passt?“
    „Er ist viel interessanter als Stefan.“
    Das haut
mich um. In nur einem Treffen hat Joakim Kai Pflaume auf die Ersatzbank
geschickt.
     
    Lili
    „Ja, und
wohin? ... Doch, doch, das klingt gut...“ Elias setzt sich auf und schaut mich
an. „Machen wir’s so, ich rede mal mit ihm, und dann rufe ich dich zurück, ja?
... Was er für ein Auto hat? ... Nein, groß ist es nicht... Ich rufe dich
einfach zurück. Gut, bis gleich...“ Ich setze mich zu Elias auf den Boden.
    „Und?“,
fragt er

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