Irgendwo dazwischen (komplett)
über den Rücken. „Ach ja, und er hat
gefragt, ob wir Lust haben, spontan nach Istrien zu fahren.“
„Was?“,
frage ich überrascht. „Wann?“
„Morgen
oder übermorgen.“
„Lili und
er wollen nach Istrien fahren?“
„Ja, die
beiden und noch so eine Marie und ein Paul.“
Ich schaue
zu Boden. „Sie wollen mit Marie und Paul fahren?“
„Ja,
warum?“
„Ach nur
so...“, antworte ich ausweichend.
„Was meinst
du? Wollen wir fahren?“
„Ich... ich
weiß nicht...“
„Wir müssen
nichts mit dieser Marie und ihrem Paul zu tun haben... wir schlafen im Bus, die
anderen in ihren Zelten... wir gehen nachts nackt baden... wir grillen am
Strand... ich lese dir vor... Ich schlafe mit dir.“
Ich lächle
ihn an. „Und wie lange?“
„Wie lange
ich mir dir schlafe?“ Und wieder das dreckige Grinsen.
„Nein...“,
sage ich und schüttle lächelnd den Kopf. „Wie lange wollen sie fahren?“
„Zehn Tage
oder zwei Wochen... Da waren sie sich noch nicht sicher.“
Ich lege
mich wieder auf seine Brust. „Gut, wir fahren“, sage ich leise, „aber nur, wenn
wir all das machen, was du eben gesagt hast.“ Er legt seine Arme um mich,
gleitet mit den Händen unter mein Oberteil und streichelt mir über den Rücken.
Die Härchen an meinen Armen richten sich unter seiner Berührung langsam auf.
„Das machen
wir...“, sagt er leise, und riecht an meinem Haar. „Glaub mir, das wird
schön...“
Lili
„Hast du
alles?“ Ich schaue auf meine Liste.
„Schlafsack,
Isomatte, Laterne, Grillanzünder, Taschenlampe, Moskitospray, Camcorder,
Sonnenmilch, die kleinen Boxen, den iPod, Aufladekabel, Reiseapotheke,
Zahnputzzeug, Wolldecke, Teelichter... ja, ich glaube ich habe alles...“ Es
klingelt. „Hast du dein Handy?“
„Ja, hab ich...“
Er zwinkert mir zu, dann geht er zur Tür. „Joakim? ... Ja, wir kommen gleich
runter...“ Er hängt auf und schaut sich um. „Hast du die Zigaretten
eingepackt?“ Ich nicke. „Feuerzeuge?“
„Ja...“
„Und das
Essen...“ Er schaut in eine Tüte. „... haben wir auch...“ Er lächelt mich an,
dann hievt er meinen Rucksack auf seine Schultern. Angespannt verzieht er sein
Gesicht.
„Zu
schwer?“, frage ich besorgt.
„Nein,
nein, das geht schon...“, sagt er keuchend. Er schaut mich an. „Dann haben wir
wohl alles.“
„Geldbeutel?“,
frage ich.
Er klopft
auf seine hintere Hosentasche. „Ja, hab ich...“ Ich bücke mich und stemme den
anderen Rucksack auf meinen Rücken. „Na, dann wollen wir mal.“ Er zieht die Tür
hinter uns zu und sperrt ab. „Sind alle Fenster zu, das Licht aus?“
„Ja, ich
hab geschaut.“
„Gut, dann
mal los.“
Beladen,
als würden wir für mindestens drei Jahre verreisen, quetschen wir uns in den
Aufzug und fahren nach unten.
Emma
Ich schaue
auf meine Liste. Kondome, Moskitospray, Schlafzeug, Musik, Kerzen, Decke, Kissen,
Ladekabel, Reiseapotheke, Ohrenstöpsel, Campinggeschirr, Besteck, Musik,
Wörterbuch, noch mehr Kondome, drei Bücher, Taschenlampe, Fotoapparat, sieben
Rollen Klopapier, Portmonee, Konservendosen, Gaskocher, Töpfe... hm... ich
denke, ich habe an alles gedacht. Nervös rutsche ich auf meinem Sitz hin und
her.
„Das wird
schön...“ Seine Stimme ist tief und weich.
„Meinst
du?“
„Ich weiß
es.“
„Ach, und
woher?“, frage ich ungläubig.
„Wir werden
schwimmen, wir werden einander vorlesen, wir werden miteinander schlafen, wir
werden in der Sonne liegen und Eis essen...“ Er streichelt über meine Beine.
Seine Hand gleitet zwischen meine Schenkel. „Es wird schön... entspann dich.
Ach...“ Er zeigt in Richtung Tür. „Da sind sie ja...“
„Wenn du
das hier hinstellst, kann der Rucksack vielleicht da noch rein...“ Zu viert
drücken wir unsere Berge an Gepäck in den Kofferraum. Joakim bückt sich nach
Lilis Tasche und versucht, sie hochzuheben.
„Was ist
denn da drin? Blei? Ein paar Goldbarren?“, fragt er lachend. Lili wird rot uns
schaut zu Boden. Elias und Joakim zerren an der Tasche und hieven sie gemeinsam
in den Wagen. „Jetzt brauche ich wirklich Urlaub“, sagt Joakim und hält sich
das Kreuz. Elias stützt sich am Auto ab und fängt schallend an zu lachen. Beide
stehen sie da und lachen sich kaputt. Und irgendwie ist ihr Lachen unheimlich
ansteckend.
Der
Kofferraum platzt aus allen Nähten. „Ich hoffe, Paul und Marie haben nicht
ihren halben Hausstand eingepackt“, sagt Joakim grinsend und schaut zu Lili.
„Ist gut
jetzt“, sagt
Weitere Kostenlose Bücher