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Irische Hochzeit

Irische Hochzeit

Titel: Irische Hochzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Feinde bleiben.“
    Seine Worte versetzten ihrer letzten, verzweifelten Hoffnung einen schweren Schlag. Ihre Idee, die beiden Völker zu vereinigen, war nichts als ein törichter Traum. Wenn Patrick nicht daran glaubte, dass sein eigenes Volk zur Vernunft kommen könnte, dann würde er sicherlich recht behalten. Er saß nur wenig entfernt von ihr, doch sie fühlte, wie die Kluft zwischen ihnen immer größer wurde. Kein einziges Mal hatte er sie angefasst oder sie auch nur angelächelt.
    „Ich sollte gehen“, sagte er und zog sich die Tunika, die er bei den Kampfübungen trug, über den Kopf.
    Isabel straffte den Rücken und verbarg ihre Gefühle. „Wirst du mit uns essen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich kann nicht. Ich muss mit meinen Männern über unsere Verteidigung gegen die Invasion sprechen.“
    Nachdem er gegangen war, strich Isabel über das königliche Gewand. Sie fühlte noch die Wärme seines Körpers. Doch obwohl sie sich danach sehnte, ihren Tränen freien Lauf zu lassen, beherrschte sie sich.
    Auch wenn er ihr zum ersten Mal einen Platz in Laochre angeboten, ihr sogar den Status einer Königin zugestanden hatte, fühlte sie sich unendlich allein.

18. KAPITEL
    Zwei Nächte vergingen, und Patrick blieb seiner Frau fern. Obwohl sie das Gemach miteinander teilten, schlief er auf einer Matratze am Boden. Er sagte sich, das müsste so sein, damit er sich ganz der Verteidigung des Ringwalls widmen konnte. Bei Isabel zu liegen würde ihn nur ablenken und zum Sklaven seiner körperlichen Bedürfnisse werden lassen.
    Doch jede Nacht betrachtete er sie einige Zeit, während sie schlief, und prägte sich ihr Gesicht ein. Er erinnerte sich daran, wie es war, sich mit ihr zu vereinigen und eng umschlungen mit ihr einzuschlafen.
    Auch wenn er selbst sie gerne um sich hatte, erkannte er ihre Wirkung auf sein Volk. Unermüdlich arbeitete Isabel von morgens bis abends und versuchte sich um jeden zu kümmern. Doch ihre Bemühungen schienen nur noch einen größeren Keil zwischen seinen Stamm und die Normannen zu treiben. Die Normannen traten für sie ein, erkannten sie als ihre Herrin an, während sein Volk sich fernhielt.
    Aber an diesem Morgen erschien eine kleine Gruppe der Ó Phelans, gemeinsam mit ihrem Stammesführer Donal. Patrick gewährte ihnen nicht gerne Eintritt in Laochre, aber sie wurden von zwei Brehon-Richtern begleitet. Er zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass jetzt die Wiedergutmachung für die Verwundung des Anführers fällig wurde.
    Auf seinen Befehl hin wurde den Männern der Zutritt gewährt.
    Seltsamerweise schien ihre Ankunft ein Zeichen für die anderen zu sein. Sein Cousin Ruarc kam, zusammen mit den Mitgliedern seines Stammes. Einer nach dem anderen versammelten sie sich im inneren Hof. Eine innere Stimme warnte Patrick, denn seine Leute hatten in den vergangenen drei Tagen nicht mit ihm gesprochen.
    Der Anführer der Ó Phelans trat vor. „König Patrick von Laochre, im Bemühen, unsere Stämme zu vereinen, bot ich dir die Heirat mit meiner Tochter an. Du lehntest das Angebot ab.“
    Patrick trat vor und kreuzte die Arme vor der Brust. „Warum bist du hier, Donal? Wenn es sich um corpe-dire handelt, dann lass uns jetzt dass Blutgeld für deine Verwundung festsetzen. Wir sind nicht hier, um über diese Heirat zu sprechen.“ Er riskierte einen kurzen Blick zu den Normannen hinüber und war froh, dass sie weder die irische Sprache verstanden noch wussten, was hier geschah.
    Donald sah die Stammesmitglieder an. „Ich machte ein Angebot, eines, das es dir ermöglicht hätte, dich ein für alle Mal von den Normannen zu befreien. Weißt du nicht, wie sehr dein Volk sich das wünscht? Stattdessen hast du noch mehr Feinde unter deine Stammesgenossen gebracht.“
    „Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet.“ Der Hochmut des Anführers ließ Patrick zornig werden. Wenn der Mann nicht bald auf den Punkt kam, würde er sie alle wieder fortschicken.
    Die Stammesleute traten zur Seite, und erst jetzt sah er, was sie herbeigeschleppt hatten – den großen steinernen Stuhl. Auf ihm wurde ein neuer König gekrönt.
    Und plötzlich verstand er, warum Donal gekommen war. Mit grimmigem Gesicht sagte er: „Ich weigere mich, meinem Volk den Krieg zu bringen. Und was du von mir verlangst, ist zu deinem Nutzen, nicht zum Nutzen Laochres. Meine Antwort lautet immer noch Nein.“
    „Ich dachte mir, dass du das sagen würdest“, meinte Ruarc und trat zu den Brehon-Richtern. „Und da

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