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Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt: Urlaub in der Hölle

Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt: Urlaub in der Hölle

Titel: Is Nebensaison, da wird nicht mehr geputzt: Urlaub in der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mikka Bender
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Pyramide, und davor wiederum verläuft eine vierspurige Straße mit etlichen Geschäftszeilen. Und damit deutsche Gäste sich gleich wie zu Hause fühlen, hängen vor unzähligen Geschäften, ob sie nun Wasserpfeifen, Teppiche oder Bauchtanzensembles verkaufen, Reklameschilder mit Aufdrucken wie «Spar», «Lidl» oder «Aldi».
    «Schau mal, Ramona», ruft Peter freudig aus. «Hier ist es richtig schön, ich glaube, wir haben Glück!»
    Ramona weiß nicht so recht, was sie antworten soll, deshalb sagt sie lieber nichts. Eine gewisse Skepsis, die sich ihrer seit der Passkontrolle bemächtigt hat, ist noch nicht von ihr gewichen.
    An der Rezeption des Hotels füllen beide eine Anmeldekarte aus und bekommen anschließend ein weißes Bändchen um das Armgelenk gebunden, mit dem Rat: «Niemals verlieren! Wenn Sie verlieren, müssen Sie 50 Euro Strafe zahlen. Auch Handtuchkarte nie verlieren, sonst zahlen. Viel Spaß in unserem schöne Hotel, aber nichts verlieren, sonst zahlen.»
    Peter schaut Ramona an, und Ramona schaut Peter an, gesprochen wird nicht.
    Ein Kofferträger hat das Gepäck schon auf seinen Handkarren geladen. «Ich heiße Walid und bringe zum Zimmer.»
    Die drei gehen durch Gänge, queren Fahrwege, kommen an Pools vorbei, an Containern mit Bauschutt, an Baracken mit Arbeitern. Nach fünfzehn Minuten durch die wüstenhaft große Hotelanlage steuert Walid einen Zementblock an, in dem das Zimmer der Unkelbachs liegt. Hier gib es eine zweite Einweisung, diesmal durch Walid: «Das ist das Bett, und dort ist das Badezimmer: Wasser gibt es, eine Klimaanlage und …» Peter ahnt, wie er Walid zum Schweigen bringen kann. «Hier, für dich, danke.» Walid nimmt den Fünf-Euro-Schein und zieht die Zimmertür hinter sich zu.
    Das Ehepaar Unkelbach lässt alles stehen und liegen, denn vielleicht gibt es noch eine Chance, das Mittagsbüfett zu stürmen; im Flieger hatte es nur ein pappiges Sandwich gegeben. Und tatsächlich, ein paar russische Großfamilien sitzen noch in nassen Badeoutfits im klimatisierten und abgedunkelten Speisesaal. Auch deshalb, weil es noch etwas gibt: etwas Seltsames, das wie Reisbrei aussieht, irritierend gelbe Hühnerschenkel, einige Reste, die man als Pommes frites identifizieren könnte, und verschiedene Ketchup-Flaschen. Der Getränkespender spendet nichts mehr, weil zugeklebt. Und die Salatbar sieht aus, als ob das Hotel ihren kleinen Gästen auch anbieten würde, ihre Stallhasen mitzubringen. Aber da es sowieso kein Geschirr und kein Besteck mehr gibt, gerät das Ehepaar Unkelbach auch nicht in Versuchung, davon zu essen.
    Das Restaurant mit dem schönen Namen «Orangerie» hat einen Außenbereich, in dem ein Kellner die Essensreste auf den Tellern in eine Tonne wirft. Daneben sitzen ein paar offensichtlich deutsche Touristen, die das mit einer Videokamera aufnehmen. Ramona, neugierig geworden, fragt die Gruppe: «Entschuldigung, aber was ist so interessant an diesem Kellner?» Die Antwort einer der Filmemacher fällt knapp aus: «Sieh doch mal genau hin!»
    Und da sieht Ramona genau hin – und kreischt los: «Peter, da wimmelt es von Mäusen, direkt zwischen den Beinen des Kellners!»
    Peter zählt zwölf Mäuse und ist nur froh, dass die nicht auf dem Büfett herumtanzen. Auf dem Rückweg ins Hotelzimmer fragt sich Ramona insgeheim, ob eine Frühstückspension im Allgäu oder auf Rügen nicht doch die bessere Alternative gewesen wäre, auch ohne Sonne. Und auch, was auf den ersten Blick im Zimmer gut war, weil Walid die ganze Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte, entpuppt sich jetzt als nicht mehr so gut. Im Bad finden sich gebrauchte Ohrreiniger, Reste von Fingernägeln und Haarbüschel, das Bettlaken ist eindeutig secondhand. Das geht Ramona gegen den Strich.
    Keine zwei Minuten später hat sie den zuständigen Zimmerboy aufgetrieben. Jetzt steht er mit seinem Putzwagen bei den Unkelbachs im Raum.
    «Schauen Sie sich das an!» Ramona weist auf die diversen Problemregionen. «Hier haben Sie doch niemals sauber gemacht!»
    «Ist schön sauber, besser geht nicht. Ich war eine Stunde in dem Zimmer», erklärt der Boy.
    «Dann müssen Sie noch eine Stunde dranhängen.» Ramona hat die Hände in die Hüften gestemmt. Ihr kann keiner was vormachen, im Putzen kennt sie sich aus.
    Der Zimmerjunge greift zu einem Allzwecktuch und verschwindet im Bad. Nach einer Weile kehrt er zu Ramona und Peter zurück.
    «Aller Dreck ist weg», sagt er zufrieden.
    «Und was ist mit dem

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