Isabellas Unterwerfung
strich er über ihr zerzaustes Haar und ihre geröteten Wangen. Sie sah bezaubernd aus.
Mit leisen Schritten verließ er den Raum und ging ins Wohnzimmer. An der Bar genehmigte er sich einen doppelten Whisky und füllte das Glas aufs Neue. Er ging zum Fenster und spähte, in Gedanken versunken, in die Dunkelheit der Nacht. Als Isabella in seiner Umklammerung zusammensackte, hatte ihn das in die Wirklichkeit zurückkatapultiert. Er hatte nicht gut auf sie geachtet. Seine eigene Gier hatte ihn übermannt. Soweit hätte es nie kommen dürfen. In all den Jahren als Dom, war ihm so etwas noch nicht passiert. Er hatte die Kontrolle verloren, hatte nicht anders gekonnt, als sich in sie zu versenken. Er hatte sie zu hart genommen, war zu gierig in sie eingedrungen. Bei der Wucht seiner Stöße hatte er ihr vermutlich auch wehgetan.
Seufzend legte er die Stirn an die Fensterscheibe, aber auch die Kühle des Glases konnte seine Gedanken nicht besänftigen.
Ihre Fähigkeit zur Hingabe hatte ihn vollkommen überwältigt. Sie war so voller Unschuld, alles war neu und aufregend für sie. Lucian war längst klar, dass die Höhepunkte mit ihm ihre ersten waren.
Was ihn wirklich beunruhigte, war sein Verlangen nach ihr. Es war doch nur Sex? Sie verbrachten ein paar schöne Stunden miteinander und lebten weiter ihr Leben. Doch Lucian sehnte sich nach ihrer Wärme, nach ihrer Nähe, und jetzt lag diese wundervolle Frau oben in seinem Bett.
Er leerte sein Glas und ging mit großen Schritten zur Treppe, nahm immer zwei Stufen auf einmal und konnte nicht schnell genug wieder bei ihr sein.
Kapitel 10
Nur langsam kam Isabella wieder ins Hier und Jetzt zurück. Bilder huschten durch ihren Kopf, Bilder von Lucian und ihr. Sie schmunzelte, als sie die Augen langsam öffnete. Isabella lag in einem großen Bett, mit seidenen Laken und weichen Kopfkissen, eingekuschelt in einer Decke, die nach Lucian roch. Tief sog sie seinen Duft in ihre Lungen, doch Lucian war nicht da. Der freie Platz neben ihr war kalt. Ein Badezimmer, ich brauche dringend ein Badezimmer. Sie schlüpfte aus dem Bett und hatte gleich bei der ersten Tür Erfolg. Nach einer ausgiebigen Dusche und Morgentoilette trat sie nackt auf den Balkon am Schlafzimmer und bewunderte die Aussicht. Gestern Abend hatte Isabella nicht bemerkt, dass Lucians Haus knapp dreißig Meter vom Meer entfernt lag. Links und rechts standen große, alte Bäume. Dadurch hatten die Nachbarn keinen Einblick, was für die Harbor Hills erstaunlich war. Meist waren die Grundstücke so klein, dass sich die Nachbarn gegenseitig auf die Tische schauen konnten. Isabella sog die klare Meeresluft in ihre Lungen, zog dann Lucians Bademantel, der hinter der Zimmertür hing, an und verließ das Schlafzimmer.
Im Flur hörte sie ein Klappern von unten. Isabella folgte den Geräuschen und blieb auf der Hälfte der Treppe stehen. Lucian hantierte in der Küche. Sie setzte sich auf eine Treppenstufe und beobachtete ihn. Er trug eine schwarze Stoffhose, sein Oberkörper war nackt, und bei jeder Bewegung sah sie das Muskelspiel unter seiner Haut. Sein langes Haar hatte er wieder mit einem Lederband zusammengebunden. Er ist so schön.
Lucian deckte den Frühstückstisch, presste Orangen aus, kochte Kaffee, machte Eier mit Speck, und es fühlte sich für Isabella ganz normal an, dass sie an diesem Frühstück teilnehmen würde.
Als Lucian fertig war, sah er zu ihr herauf. „Guten Morgen, mein Schatz. Hunger?“
Dieser Schuft hatte die ganze Zeit gewusst, dass sie ihn beobachtete, und ja, sie hatte schon wieder Hunger, nach diesem unglaublichen Mann, nach seinen Berührungen und seiner alles in Besitz nehmenden Gier. Isabella ging zu ihm und versank in einem zärtlichen Kuss.
„Das sieht alles köstlich aus. Du scheinst noch mehr Qualitäten zu haben.“
„Was habe ich denn noch für Qualitäten, außer dass ich ein hervorragendes Frühstück zubereiten kann?“
Isabella setzte sich an den Tisch und trank eine Tasse Kaffee.
„Wann musst du heute in die Galerie?“
Gar nicht , dachte Isabella, aber sie würde Lucian nicht sagen, dass sie sich freigenommen hatte, um bei ihm sein zu können. „Gegen elf Uhr, warum?“
„Ich muss heute kurz ins Geschäft, die Lieferung aus Frankreich durchsprechen, doch danach habe ich keine Termine. Vielleicht könntest du Jesse anrufen, dass du freinimmst, und wir gehen schön essen. Mir ist nach
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