Isabellas Unterwerfung
Strandspaziergang und Hummer.“ Lucian sah sie hoffnungsvoll an.
Diese Nähe machte ihr Angst und das Verlangen, ihre Zeit nur noch mit ihm zu verbringen. Sie hatte doch ein eigenes Leben. Fünf Jahre war Isabella allein gewesen und jetzt konnte sie sich nicht eine Minute ohne ihn vorstellen. Wo sollte das hinführen? Für Lucian war es doch nur Sex, oder? Eines Tages würde er ihr das Herz brechen. Was wurde dann aus ihr? Nein, sie musste ihre Selbständigkeit bewahren, durfte sich nicht von ihm abhängig machen. „Ich muss in …“ Isabella brach ab und schüttelte den Kopf. Sie belog sich selbst. Nichts wollte sie mehr, als mit ihm zusammen zu sein. „Ja. Mir ist auch nach Strand und Meer.“
Lucian hielt ihre Hand, beugte sich zu ihr und gab ihr einen unendlich zärtlichen Kuss. „Dann können wir wenigstens den Tag miteinander verbringen. Heute Abend muss ich in den Club. Damian übernimmt die Geschäftsführung, und da muss ich noch einiges klären.“
„Nimmst du mich mit?“, fragte sie hoffnungsvoll. Bei dem Gedanken, in diesen Club zu gehen, verspürte sie ein aufgeregtes Kribbeln im Bauch.
„Das halte ich für zu früh“, sagte Lucian sanft, aber bestimmend.
„Du hast mich letzte Nacht angekettet und geschlagen und mir dann die Seele aus dem Leib gevögelt. Was kann in diesem Club noch passieren, was du nicht längst getan hast?“ Isabella war selbst entsetzt über ihre vulgäre Aussprache, aber dass er sie wie ein kleines Mädchen bevormundete, ging ihr gehörig gegen den Strich.
„Wir wären nicht allein“, sagte Lucian ruhig und mit einem Lächeln im Gesicht.
„Oh“, war alles, was Isabella hervorbrachte, und ihre Wangen begannen, feuerrot zu glühen. Sie lachten beide und genossen ihr erstes gemeinsames Frühstück.
Nachdem sie in Isabellas Wohnung gefahren waren, damit sie sich endlich etwas anziehen konnte, standen sie jetzt in Lucians Laden. Überwältigt sah Isabella sich um. Es gab Käse aus der Schweiz und Frankreich, Schinken aus Spanien und Italien, Unmengen exotischer Gewürze, von denen sie noch nie gehört hatte, Schokolade aus der Schweiz, Pralinen aus Belgien, eine Auswahl Wein aus der ganzen Welt, schottischen Whisky und deutsches Bier. Ein kleiner, klimatisierter Raum beherbergte Zigarren und Tabak. Es gab nichts, was es nicht gab, und wenn Lucian es nicht hatte, dann konnte er es besorgen.
Eine zierliche, blonde Frau bot ihr auf einem silbernen Tablett herrlich duftende Pralinen an. „Probieren Sie! Die sind gerade aus Frankreich eingetroffen.“
Isabella steckte sich eine in den Mund. Der zarte Schmelz zerging auf der Zunge und brachte eine wahre Geschmacksexplosion zu Tage. Sie schmeckte Nugat, eine leichte Kaffeenote und einen Likör, den sie nicht benennen konnte. „Hmmmm! Das ist himmlisch.“
Die blonde Frau lächelte wissend. „Jeden Tag muss ich mich zwingen, nicht mehr als zwei zu essen. Darf ich Ihnen welche einpacken?“
In diesem Moment kam Lucian zusammen mit einem großen, stämmigen Mann aus dem Lager zurück.
„Na, Lydia, verführst du Isabella?“
„Von denen möchte ich eine ganze Schachtel, und wenn du das nächste Mal nach Frankreich fliegst, dann komme ich mit. Dein Laden ist das reinste Schlemmerparadies.“ Euphorisch griff Isabella eine weitere Praline vom Tablett.
„Danke! So war das auch gedacht. Lydia, packst du uns bitte eine kleine Auswahl der Pralinen zusammen? Und vergiss die belgischen nicht.“ Lucian schlang grinsend einen Arm um Isabellas Taille und leckte einen Schokoladenrest von ihren Lippen.
„Der Laden ist fantastisch. Ich verstehe gar nicht, dass ich noch nie hier war, aber ich habe es auch nicht so mit dem Essen. Meistens vergesse ich es sogar und stopfe dann wahllos irgendwelche Sachen in mich rein.“
„Das sollten wir ändern. In Zukunft werden wir öfter zusammen essen gehen müssen oder wir kochen zusammen.“
Isabella gab ihm einen flüchtigen Kuss. Es fühlte sich schön an, zwanglos über ihre Zukunft zu sprechen. Sie genossen die Zeit, die sie hatten, und dann … mal sehen, wo der Weg sie hinführte. Isabella schmunzelte, als sie an ihre Großmutter denken musste. Sie wäre stolz auf Isabella.
„Was hast du?“, fragte Lucian.
„Ach, nichts. Ich musste an meine Großmutter denken. Dieser Laden wäre ganz nach ihrem Geschmack gewesen, voller Schätze und kulinarischer Verführungen. Sie liebte gutes Essen und französische Weine.“
„Eine weise Frau, deine Großmutter.“
„Ja, das
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