Isenhart
würde er keine Gewissheit haben. Doch wenn er es wagte, würde er vielleicht eine Gewissheit haben, die gleichzeitig alle Brücken zu Anna abbrach. Es war wie verhext. Man konnte es drehen und wenden, Sicherheiten gab es nicht.
Isenhart fasste sich ein Herz und trat an Anna heran, die langsam Muskelkater von den ungewohnten Haltungen bekam. Als sie sich aufrichtete, standen sie so nah beieinander, dass jedes Missverständnis ausgeschlossen war.
Ein hellblaues Leuchten erfasste sie, fast gleichzeitig erfolgte der Donner. Anna packte seine Hand, zusammen rannten sie los. Die Burg war zu weit entfernt. Instinktiv schlug Anna die richtige Richtung ein. Man konnte sie noch nicht sehen, aber Isenhart wusste um die geringe Entfernung, die sie von Giselberts Hütte trennte.
Erneut zuckte ein Blitz hinab und zerteilte den schwarzen Himmel in unvorhersehbaren Bahnen. Platzregen setzte ein, den Isenhart wegen der Frische, die er mit sich brachte, als Wohltat empfand. Auch fiel ihm auf, dass Anna beim Laufen immer noch seine Hand hielt.
Als sie durchnässt die Hütte erreichten, wurde Isenhart klar, weshalb sie dort nicht auf Giselbert stießen. Mittwochs ging er seiner Arbeit als Abdecker nach.
Sie huschten hinein, Isenhart schloss die Tür. Der Wind pfiff durch die Ritzen, der Regen prasselte auf das Dach und tropfte durch drei Löcher ins Innere der kargen Hütte.
Außer Atem standen sie dort, ihre Kleider klebten ihnen auf der Haut. Sie sahen sich an, und beiden klopfte das Herz bis zumHals. Isenhart musste schlucken. Anna unterbrach den Blickkontakt nicht, als sie an ihn herantrat. Nur eine Handbreit trennte ihre Gesichter voneinander. Anna beugte sich vor, ihre Lippen berührten die seinen. Sie waren weich und warm. Isenhart erwiderte den Kuss, er legte die Arme um Anna.
Die Zärtlichkeit, mit der er sie küsste und berührte, rief einen wohligen Schauer bei Anna hervor. Sie ließen sich auf das Lager des Carnifex sinken, ohne den Kuss zu unterbrechen. Dabei stießen sie mit den Zähnen aneinander. Sie mussten lachen.
Draußen ging die Welt unter, aber die beiden waren in den Augen des anderen versunken. Isenhart küsste sie erneut, sie umarmten sich und pressten ihre Körper aneinander. Isenhart spürte ihre Brüste, gerne hätte er sie gestreichelt, aber er war unsicher, ob sie es zulassen würde. Also begnügte er sich einstweilen damit, ihren Hals zu küssen, bis Anna seine Hand nahm und sie auf ihre Brust legte. Er fühlte, wie ihre Brustwarze sich unter seinen Fingern verhärtete. Isenhart öffnete mit der anderen Hand die Spange, die Annas Kleid oben zusammenhielt, ihm schien, als dauerte es Ewigkeiten, bis es ihm endlich gelang.
Sein Herz hämmerte, das Blut rauschte ihm nur so durch die Ohren, und für einen feierlichen Augenblick lang, in dem er zum ersten Mal ihre Brüste sah, blieb die Welt stehen.
Mit seinen Lippen erkundete er die zarten Wölbungen und spürte, wie ihr Atmen sich beschleunigte. Isenhart konnte nicht bestimmen, ob nur wenige Augenblicke oder gar eine volle Stunde vergangen waren, aber schließlich drückte Anna ihn von sich weg, und er befürchtete, sie unwissentlich verärgert zu haben.
Ihr verliebtes Lächeln zerstreute diese Sorge. Mit ihren Fingern öffnete sie seinen Umhang, ihre Hände fuhren über seinen Oberkörper. Neugierig betrachtete sie ihn dabei, beugte sich hinab und küsste ihn.
Mit der rechten Hand glitt sie hinab zu seinem Schoß, tastete über sein Glied, presste ihre Hand sanft darauf und zog ihm die Hose herunter. Dann legte Anna ihren Kopf auf seine Brust und nahm sein Geschlecht in Augenschein.
So weit, so gut, sie war nicht weniger erregt als Isenhart, aber Anna wusste nicht, was jetzt zu tun war. Also streichelte sie seinGlied und schrak zurück, weil sein Samen sich auf seinen Bauch ergoss.
In dem Moment, als sie ihn berührte, geschah es einfach, er konnte nichts dagegen unternehmen, es war wie eine sanfte Explosion in seinem Unterleib, und Isenhart wandte den Blick zur Seite und zog eilig seine Hose wieder hoch, weil er sich maßlos schämte.
Anna war überrascht, wie schnell er zum Höhepunkt gekommen war, und sie empfand Stolz für das, was sie bewerkstelligt hatte.
Die beiden tauschten noch einen langen Kuss im Schutz der letzten Baumreihe vor der Burg. Es musste ihr Geheimnis bleiben, das war ihnen klar, obwohl sie kein einziges Wort darüber verloren. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn Sigimund von Laurin davon erfuhr – von Konrad
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