Isenhart

spürte sie den Wunsch in sich, mit Isenhart zu einer Einheit zu verschmelzen, zu einem Ganzen.
    In der ersten Nacht nach dem Gottesurteil hatte sie erneut geträumt. Sie sah Isenhart und sich, sie waren beide ergraut und durchquerten lachend einen Fluss. Dieser und viele weitere Träume ergaben sich, nachdem Konrad und Isenhart den Kampf auf der Wiese vor der Burg Laurin überstanden hatten. Es war, als hätten sie die Zukunft in eine neue Bahn gelenkt, die auch neue Träume ermöglichten.
    »Bist du immer noch so langsam wie früher?«, neckte Isenhart Sophia und band ihre Gedanken, die von nah und fern herbeieilten, an sich. Dazu zog er eine Augenbraue hoch. Sophia konnte nicht anders, sie musste lächeln.
    Sophia und Isenhart schlüpften aus ihren Leinenüberhängen und warfen sich kopfüber und nackt in die Fluten, kraulten mit dem anderen und der Strömung des Rheins um die Wette, um schließlich gleichzeitig und nebeneinander die Hand ans andere Ufer zu legen.
    Mehr konnte man vom Leben nicht verlangen.
    In jedem Dorf gibt es eine Fackel, den Lehrer, und jemanden, der dieses Licht löscht, den Pfarrer.
    Victor Hugo

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Dank
    Mein Dank gilt den Testlesern, jenen, die mir mit Rat während der ersten Schritte zur Seite standen und mich in meinem Vorhaben bekräftigten, ebenso wie jenen, die erst zum Zug kamen, als die erste Fassung vorlag:
    Marc Conrad, Peter Fendrich, Karin Herczog, Melanie Holzschuh, Stefan Jäger, Anne Karlstedt, Annette Köster, Anja Martens, Ina Meier, Mel Raiser, Stefan Schanz, Claudia Schröder, Oliver Schündler, Kurt Stocker, Martina und Sven Wippermann.
    Nicht zu vergessen Victoria Schlederer für den Poitevin, Katrin Blum für ihr großzügiges Angebot, Wolfgang Schorlau für seine Empfehlung und Hans Göbbel, der ehrenamtlich als Archivar für die Stadt Weinsberg arbeitet, für seine Unterstützung.
    Außerdem herzlichen Dank an meine Lektoren Dr. Stephanie Kratz und Lutz Dursthoff, die »Isenhart« mit viel Geduld, fachlicher Kompetenz und immer aufgeschlossen begegnet sind. Und natürlich Ulla Brümmer für eine nicht enden wollende Serie an Coverentwürfen.
    Zwei Menschen, die meinen beruflichen Werdegang und mittlerweile auch mich selbst begleiten, gehörten zu den ersten Testlesern, die das Manuskript nach der Lektüre in die richtigen Bahnen lenkten: meine Drehbuchagenten Ellen Bleckmann und Michael Töteberg.
    Meine Mutter, Monika Schmidt, hat meine ersten schriftstellerischen Gehversuche auf einer alten Triumph-Adler gefördert und die kürzesten Kurzgeschichten der Welt ernsthafter Kritik unterzogen. Etwas Besseres kann ersten Schritten nicht widerfahren.
    Meine Frau Ira stand und steht mir verlässlich zur Seite, und sie ist meine beste Ratgeberin, weil sie fernab von dramaturgischen Regeln und all den kleinen Kniffen das einzig Richtige tut: Sie hört auf ihren Bauch. Und der hat mich noch nie getrogen.

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Das Buch
    Im Namen des Herzens
    Ein Serienmörder im hohen Mittelalter. Der junge Schmied Isenhart versucht ihm als früher »Profiler« auf die Spur zu kommen – und zugleich dem Geheimnis seiner eigenen Existenz. Ein umwerfend spannender Roman aus einer Zeit, in der der freie Geist mit Denkverboten rang – und die uns gar nicht so fern erscheint.
    Anno Domini 1171. Isenhart stirbt bei der Geburt. Und wird wieder zum Leben erweckt. Der wissbegierige Junge, der irgendwie »anders« ist, wächst als Sohn eines Schmieds auf der Burg Laurin bei Spira auf. Zusammen mit Konrad, dem Stammhalter des Hauses Laurin, erhält er Zugang zu einem ungeheuren Privileg: Bildung. Isenharts Welt bricht entzwei, als seine heimliche Liebschaft, die Fürstentochter Anna von Laurin, barbarisch ermordet – und ihr das Herz geraubt – wird. Der Mörder ist schnell gefasst und gerichtet. Doch dann ereignet sich ein weiterer Mord nach identischem Muster. Isenhart und Konrad machen sich auf, den Serienmörder mit den forensischen Mitteln ihrer Zeit zur Strecke zu bringen. Die Jagd führt sie bis ins ferne Iberien, in den »Basar des Wissens« von Toledo, wo freie Geister aus Morgen- und Abendland sich austauschen. Dann findet Isenhart in einem dunklen Gewölbe nie gesehene anatomische Zeichnungen des menschlichen Herzens …

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Der Autor
    Holger Karsten Schmidt, geboren 1965 in Hamburg, studierte Germanistik und Politikwissenschaft in Mannheim. 1992–1997 folgte ein Drehbuchstudium an der Filmakademie Baden-Württemberg. Seit vielen Jahren zählt er zu den erfolgreichsten