Istanbul
der Sultane“ und ist in einem separaten Gebäude untergebracht. Sie zeigt Kajiken, jene Prunkboote, mit denen sich die Sultane über das Goldene Horn oder auf dem Bosporus zu ihren Schlösschen rudern ließen. Prachtstück ist das riesige 40-Meter-Boot von Mehmet IV. (1648–1687), auf dem 144 Ruderer die Riemen strapazierten.
2011 sollen weitere Abteilungen hinzukommen. Nach Abschluss der Bauarbeiten werden mit dem modernen Anbau rund 15.000 m² Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen, das Museum wird dann zu den größten der Türkei gehören. Im Fundus schlummern 40.000 Exponate, bislang präsentierte das Museum gerade mal 10 % davon.
Eingang von derBeşiktaş Cad. aus. Mi–Fr 9–17 Uhr, Sa/So 11–19 Uhr. Eintritt 2 €, erm. 0,50 €.
Resim ve Heykel Müzesi (Museum für Malerei und Skulptur)
Im ehemaligen Kronprinzenpavillon des Dolmabahçe-Palastes hat dieses Museum seinen Sitz. Die Räumlichkeiten sind ansprechend (tolle Decken, feiner Parkettboden), die Präsentation der Objekte war jedoch zuletzt alles andere als zeitgemäß – es wird sich zeigen, was die Restaurierung bringt. Vertreten sind Werke bekannter und weniger bekannter türkischer Künstler des 19. und 20. Jh. wieİsa Behzat (1875–1916),Halil Paşa (1857–1939),İbrahim Çalış (1882–1960), Süleyman Seyyid (1842–1913), Şeker Ahmet Ali Paşa (1841–1907), Neşet Günal (1923–2002) undBurhan Doğançay. Provokatives ist kaum darunter, Hafenstimmungen und İstanbul im Schnee zählen zu den beliebtesten Motiven. Dazu gibt es auch etwas naive Malerei und abstrakte Kunst zu sehen. Gelegentlich finden wechselnde Ausstellungen statt.
Dolmabahçe Cad. Das Museum war z. Z. d. letzten Recherche wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2011 geplant.
Milli Saraylar Saray Koleksiyonları Müzesi(Museum der Palastsammlungen)
Das in den ehemaligen Küchen des Dolmabahçe-Serails untergebrachte Museum zeigt schöne Alltagsgegenstände aus İstanbuler Sultanspalästen, die dort aus Platzgründen nicht ausgestellt werden können und nicht selten über 100 Jahre lang in modrigen Kellern vor sich hin gammelten. Zu sehen gibt es u. a. reich verzierte Kachelöfen, Petroleumlampen, Küchenkrimskrams, Sektkelche und Likörgläser der trinkfreudigen Sultane, ein speziell für Abdül Hamit II. angefertigtes Telefon im Rokokostil und vieles mehr.
Dolmabahçe Cad. Das Museum war z. Z. d. letzten Recherche wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen. Die Wiedereröffnung ist für 2011 geplant.
Dolmabahçe Sarayı (Dolmabahçe-Palast)
In welch pompösem Luxus die osmanischen Herrscher lebten, demonstriert der Dolmabahçe-Palast am Bosporusufer besser als der Topkapı Sarayı. Seine Räumlichkeiten stehen nämlich nicht größtenteils leer oder beherbergen irgendwelche Sammlungen, sondern zeigen noch weitgehend ihr ursprüngliches Interieur. Darunter befinden sich über 280 Vasen, 4500 m² seidene Hereke-Teppiche, exakt 36 Kronleuchter, 58 Kristallkerzenständer und Ähnliches mehr.
In Auftrag gab den Palast SultanAbdül MecitI. Mitte des 19. Jh., da ihm der Topkapı Sarayı nicht mehr zeitgemäß erschien. Verantwortlich für den Bau waren der armenische ArchitektKarabet Balyan und sein SohnNikoğos. Obwohl man das Osmanische Reich zu jener Zeit schon als „Kranken Mann am Bosporus“ bezeichnete, schien Geld für den Bau des Palastes keine Rolle zu spielen: Mehr als 14 t Gold und 40 t Silber ließ der Sultan allein für die Palastdekoration verarbeiten. Kunsthistoriker finden trotz des Prunks wenig Gefallen an dem Bau. Für die meisten von ihnen ist der weiße Marmorpalast, ein Stilmix aus Neorenaissance und -klassizismus, ein geschmackloser, aufgeblasener Klotz.
Wer den Palast besichtigen möchte, muss sich einer Führung anschließen. Zwei Touren stehen zur Auswahl: Die spannendere führt durch den Mabeyn-i Hümayun (ca. 45 Min., wird als „Selamlık-Tour“ bezeichnet), jenen Teil des Palastes, wo vorwiegend Gesandte empfangen wurden und zeremonielle Empfänge stattfanden. Der 40 x 45 m große Festsaal, ein majestätischer Kuppelsaal am Ende der Tour, bildet dabei den Höhepunkt. In ihm schwebt ein riesiger Lüster (4,5 t schwer, 750 Kerzen) über einem aufwendigen Parkettboden, unter dem sich eine flächendeckende Fußbodenheizung befindet. Aber auch die anderen Räume und Salons auf dieser Tour sind feudal ausgestattet. Den Roten Salon beispielsweise, den ersten Raum, den man betritt, zieren Deckenmalereien
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