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Istanbul

Istanbul

Titel: Istanbul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Bussmann
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durchmarschieren – ein paar Galerien. So manche alte Holzhäuser, die man passiert, warten auf eine gründliche Renovierung. Über die Kadırga Liman Caddesi und die bergauf führende Şehit Mehmetpaşa Sokak geht es zur Sokullu-Mehmed-Pascha-Moschee (Sokullu Mehmet Paşa Camii). Im Innenhof, der über eine Treppe zu erreichen ist, befindet sich eine Koranschule. Zuweilen hört man hier kleine Jungen monoton Koran-Suren aufsagen.
    Weiter über die steil ansteigende Su Terazisi und die davon abzweigende Üçler Sokak gelangt man zum At Meydanı (Pferdeplatz), einem länglichen, begrünten Platz. In byzantinischer Zeit befand sich hier das Hippodrom, wo Massenspektakel à la „Ben Hur“ über die Bühne gingen. Auch wenn die Straßen drum herum den fast exakten Rennparcours von einst nachzeichnen, kann man sich heute kaum mehr vorstellen, wie die monumentale Pferdewagenrennbahn ausgesehen haben mag. Der große İbrahim-Pascha-Palast (İbrahim Paşa Sarayı) auf der Westseite des Platzes beherbergt das sehenswerte Museum für türkische und islamische Kunst – eine der weltweit größten Ausstellungen dieser Art.

    Auf der Terzihane Sokak mit ihren Justizgebäuden kreuzen Anwälte und Richter Ihren Weg. Die Straße mündet in die geschäftige Klodfarer Caddesi, benannt nach dem französischen SchriftstellerClaude Farrère (1876–1957), der wie Pierre Loti zahlreiche in der Exotik angesiedelte Romane verfasste. Unter einem freien Platz rechter Hand erstreckt sich die Zisterne der 1001 Säulen (Binbirdirek Sarnıcı). Der zweitgrößte unterirdische Wasserspeicher İstanbuls kann der Yerebatan-Zisterne jedoch – im wahrsten Sinne des Wortes – nicht das Wasser reichen.
    Ein paar Schritte weiter steht man auf dem Divan Yolu, einer der bekanntesten und ältesten Straßen İstanbuls. In byzantinischer Zeit war sie gesäumt von prächtigen Säulengängen aus Marmor. Der Name der Straße rührt jedoch aus osmanischer Zeit: Der yol (dt. „Weg“) führte vom Diwan im Topkapı-Palast zu den weiter westlich gelegenen Palästen der Minister. Zahlreiche Moscheen, Medresen, Bibliotheken und Sultans-Türben zeichnen noch immer ein eindrucksvolles Bild von der einstigen Prachtstraße. Heute gehört der Divan Yolu, der Trampelpfad zwischen Basarviertel und Hagia Sophia, den Touristen und der meist überfüllten Straßenbahn.
    Folgt man dem Divan Yolu gen Westen, gelangt man zu der von Tauben bevölkerten Konstantinssäule , die – dem Mast eines untergehenden Schiffes gleich – traurig in die Höhe ragt. Die İstanbuler nennen das von Eisenringen gestärkte Monument Çemberlitaş („Reifenstein“). In byzantinischer Zeit bildete die Säule den Mittelpunkt des Konstantinforums. Das Kapitell mit einem bronzenen Kaiserstandbild obenauf fiel vor rund 900 Jahren einem Erdbeben zum Opfer. Im Inneren der Säule sollen sich allerhand Reliquien befinden, u. a. Nägel und Splitter vom Kreuze Christi, Brotreste von der Speisung der Zehntausend und die Axt, mit der Noah seine Arche baute.

Sultanahmet
Sehenswertes
    Yerebatan Sarnıcı (Yerebatan-Zisterne)

    Medusenhaupt in der Yerebatan-Zisterne
    Im 6. Jh. wurde die Zisterne , auch „Versunkener Palast“ genannt, unterKaiser Justinian gebaut. Sie fasste 80.000 Kubikmeter Wasser, das über Aquädukte aus dem Belgrader Wald kam. Ihr einstiger Grundriss war größer als der der Hagia Sophia. Zwei Drittel der Anlage können heute besichtigt werden, der Rest verschwand im 19. Jh. hinter Mauern. Laufstege führen durch das geheimnisvoll gurgelnde Halbdunkel, das bis 1987 nur mit Booten zugänglich war (James Bond ruderte noch in Liebesgrüße aus Moskau hindurch). 336 Säulen, 8 m hoch, viele mit ionischen oder korinthischen Kapitellen verfallener Tempel versehen, stützen die Zisterne. Einige wenige Sockel sind mit Medusenhäuptern verziert. Wasser tröpfelt von der Decke, und am Boden schimmert es silbern. Dezente klassische Musik verstärkt die reizvolle Atmosphäre. Auch für Kinder lohnenswert.
    Yerebatan Cad. Tägl. 9–18 Uhr, im Sommer bis 20 Uhr. Eintritt 5 € (Türken zahlen 2,50 €!).

    Die Hagia Sophia von außen ...

    Ayasofya Müzesi (Hagia Sophia)
    Erst Kirche, dann Moschee, heute Museum – aber zu allen Zeiten beeindruckend: die Hagia Sophia, die „Heilige Weisheit“. Anfang April des Jahres 532 wurde unterKaiser Justinian mit dem Bau der Kirche begonnen. Ende Februar desselben Jahres war ihr Vorgängerbau abgebrannt. Es wird vermutet, dass der Kaiser während des

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