Italien zum Verlieben (German Edition)
jedoch
dann auf ihre Füße hinunter. "Weißt du, ich
dachte, er ist ein netter Kerl, wir haben über so vieles
geredet, ich habe gedacht, ich könnte ihn einschätzen und
dann macht er so etwas!"
"Er hat wahrscheinlich gedacht, das sei seine
einzige Chance, zugegeben, es war nicht gerade ehrlich von ihm, aber
du kannst ihm nicht verübeln, dass er versucht hat, dich zu
gewinnen, immerhin bist du ein wirklich nettes, hübsches
Mädchen!"
"Du kannst das doch nicht allen Ernstes gutheißen,
Maria!"
"Warum nicht? Männer greifen oft zu
ungewöhnlichen Mitteln, um uns Frauen zu erobern. Das kann doch
auch sehr aufregend sein, wenn sie sich so um uns bemühen!"
"Wenn sie uns anlügen, meinst du wohl! Nein,
nein, vielleicht mögen das ja italienische Frauen, aber ich bin
der Meinung, dass eine der wichtigsten Grundlagen für eine
Beziehung absolute Ehrlichkeit ist!"
"Na, das finde ich doch auch, Anna, ich sage ja
nur, dass manchmal ungewöhnliche Methoden erlaubt sind, um dem
Glück etwas auf die Sprünge zu helfen."
"Dem Glück? Findest du denn, dass ich mit
Sebastian nicht glücklich werden kann?"
Maria hob abwehrend die Hände. "Sebastian ist
ein wirklich anständiger Junge und Geld hat er auch, er ist
bestimmt eine gute Partie, keine Frage, na ja vielleicht ist er ein
wenig langweilig, aber da gehen die Geschmäcker ja
auseinander..."
"Du meinst also, ich sollte Sebastian sausen
lassen, und mich für Marco entscheiden?"
"Ich meine gar nichts, du solltest einfach nur auf
dein Herz hören, meine Kleine!"
Diesen Satz hatte Anna schon einmal gehört und
seine Wirkung konnte sie sofort in ihrem Magen spüren. Sie
senkte den Blick. "Das hat Papa auch schon zu mir gesagt kurz
bevor er starb", sagte sie leise.
Anna nahm ihre Hand und strich ihr mit der anderen
liebevoll über die Haare. "Na dann solltest du in jedem
Fall einmal in Ruhe über alles nachdenken, bevor du größere
Entscheidungen triffst, meine hübsche kleine Anna."
10
Maria war gerade in der Küche und hatte begonnen,
die Zwiebeln zu schälen, als sie hörte, wie sich die
Haustür öffnete. Kurz darauf erschien Marco in der Tür.
"Ciao Maria, sag mal weißt du, wo Tonio
gerade steckt?" fragte er auf italienisch.
Sie sah kurz auf. "Er müsste im Büro
sein."
"Alles klar, danke." Damit verschwand er
wieder.
Gleichzeitig hörte Maria Schritte auf der Treppe
und dann Sebastians Stimme. "Ah, Marco! Dein Glück, die
Flecken sind noch einmal rausgegangen. Übrigens hast du Recht!
Ich zeige gern dass ich Geld habe, denn ich bin stolz darauf. Weißt
du, Anna wünscht sich eine Familie und ein eigenes Haus, da ist
doch klar, dass es ihr wichtig ist, finanziell abgesichert zu sein.
Geld ist für ein angenehmes Leben nunmal unentbehrlich, mein
Lieber und Anna hat sich bereits entschieden. Wir werden demnächst
heiraten! Außerdem wird sie alles daran setzten, dieses Gut
hier zu bekommen, das ist ja schließlich auch einiges wert.
Glaub mir, ich kenne sie weit besser als du. Ein mittelloser Bauer
wie du hätte bei ihr nie eine Chance gehabt."
"Danke für den freundschaftlichen Hinweis!"
Marcos Stimme klang scharf und gereizt. Kurz darauf hörte Maria
die Bürotür schlagen, und Sebastian schlenderndes Schrittes
nach draußen gehen.
"So ist das also", murmelte sie vor sich hin
und schälte weiter ihre Zwiebeln.
Sebastian ging wieder hinter zum Olivenhain, wo er Anna
zurück gelassen hatte. Er konnte sie jedoch nirgends mehr
entdecken. Gerade wollte er wieder gehen, als er aus einem gekippten
Fenster auf der rückliegenden Seite des Haupthauses Marcos
Stimme hörte. Neugierig schlich er sich etwas heran, um
mitzubekommen, um was es ging.
"...du weißt doch, dass ich hier am liebsten
für immer bleiben würde. Ich wollte damit eigentlich erst
zu dir kommen, wenn ich genügend beisammen habe, aber nun ist
es, glaube ich, einfach langsam an der Zeit für mich, zu etwas
zu kommen, verstehst du, was ich meine? Immerhin bin ich schon
achtundzwanzig und ich habe nicht einmal ein eigenes Auto, geschweige
denn ein Haus. Welche Frau will schon einen Mann haben, der nichts
vorzuweisen hat, verstehst du? Und ich habe mir das hier seit meiner
Kindheit angespart, ich weiß, es ist nicht ansatzweise genug,
aber ich werde dir den Rest abbezahlen, das kannst du mir glauben."
"Aber Marco!" Sebastian hörte die Stimme
von Annas Onkel. "Achtzigtausend Euro? Gibt es da keine besseren
Investitionen in deinem Alter?"
"Ich will das Gut, Tonio, ich wollte es schon
immer, ich
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