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Jack Fleming 02 - Blutjagd

Jack Fleming 02 - Blutjagd

Titel: Jack Fleming 02 - Blutjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Nead Elrod
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Sprechen und die Abendgarderobe.
    »Miss? Sie müssen jetzt rauskommen.« Matheus klang etwas ungeduldiger und somit zuversichtlicher. »Ich meine es ernst, kommen Sie da raus.«
    Das Wasser wurde abgedreht, und der Knauf klapperte. »Hetz mich nicht, Großmaul«, knurrte sie. Sie drängte sich mit unsicheren Schritten an Matheus vorbei und blieb im Türrahmen stehen. Die Lage hatte sich nicht verändert. Sie trat einen Schritt auf mich zu.
    Ich schüttelte fast unmerklich den Kopf. »Sie sehen ziemlich angeschlagen aus, Miss Smythe, Sie sollten sich besser setzen.«
    Sie begriff den Grund hinter meiner plötzlichen Förmlichkeit und nickte. Sie war keinesfalls erpicht darauf, dass Braxton ihren Hals nach verräterischen Malen absuchte. Im Augenblick stand nichts zu befürchten; ihr Pyjama hatte einen hohen Orientkragen. Sie glitt zum Sofa und funkelte Braxton böse an.
    »Sie haben kein Recht, in meine Wohnung hereinzuplatzen. Früher oder später kriegen meine Nachbarn mit, was hier vor sich geht, und rufen die Cops.«
    Er winkte ab. »So seltsam Ihnen meine Handlungen auch erscheinen mögen, habe ich doch gute Gründe dafür. Wenn Sie meine Mission noch nicht begreifen, verspreche ich Ihnen, dass Sie bald alles verstehen, und sobald das erst der Fall ist, werden Sie mir sogar dankbar sein.«
    »Der Polizeistaat«, sagte Pruitt, der von Gott weiß woher eine Offenbarung erfuhr. »Zu welcher Truppe gehören Sie, zum Secret Service?«
    »Secret Service?«, sagte Matheus verständnislos. Er stand jetzt neben Braxton und hielt mich mit seinem Kreuz in Schach.
    »Jawohl, der Secret Service, du Faschist!«
    Zwischen aufeinander gepressten Vorderzähnen zischte Marza: »Madison, jetzt ist nicht die Zeit für Politik, also halt die Klappe.«
    »Ich sage dir – autsch!«
    »Wer ist hier ein Faschist?«
    »Matheus ...«
    »Aber er hat mich einen ...«
    »Ihr seid alle ruhig!« Braxton spürte regelrecht, wie ihm die Situation außer Kontrolle geriet. Er schwitzte schon vor Anstrengung, was er gewiss nicht gewohnt war. Wenn es so weiter ging, hielt er niemals bis zum Morgen durch.
    Braxton, hören Sie bitte.«
    Der flehende Ton in meiner Stimme gefiel ihm, und er dachte wie ein großmütiger Herrscher über meine Bitte nach. »Also gut, was wollen Sie?«
    »Es stimmt, was Miss Smythe sagt, das hier ist nicht der Ort, um die Sache zu bereinigen. Unten ist ein Hoteldetektiv ...«
    »Das glaubst du , Blutsauger.«
    Also waren sie irgendwie an Phil vorbeigekommen. Zeit für einen Wechsel der Taktik. »Ich kann doch nichts für das, was ich bin, ich habe auch schon versucht, Ihnen das zu erklären.«
    Er schüttelte den Kopf. »Und du tust mir Leid. Ich glaube, ich weiß, welche Hölle du Nacht für Nacht durchlebst ... ich werde es für dich beenden.«
    Gütiger Gott, der glaubt, er tut mir einen Gefallen. »Nein, nicht hier, bitte, denken Sie doch an die Ladies.«
    »Wir werden hier bleiben. Du scheinst dich um diese Leute zu sorgen. Ich möchte sie nicht als Geiseln für dein Wohlverhalten einsetzen, aber ich sehe keine andere Möglichkeit.«
    Er schien sich sehr sicher zu sein, dass ich mich ihm fügte. Entweder war er blöde, oder er hatte noch ein As im Ärmel, das er bisher nicht ausgespielt hatte. Ich neigte eher zu der Annahme, dass er blöde war. Er unterschätzte meinen Überlebenswillen ganz gewaltig und hielt Kreuze und Silber für mächtige Waffen. Das Einzige, was mich zurückhielt war, dass ich fieberhaft darüber nachdachte, wie ich ihn zuverlässig entwaffnen konnte, ohne Marza oder Pruitt meine wahre Natur zu offenbaren.
    Ich sah kurz zu Bobbi, um festzustellen, wie es ihr ging. Sie hockte steif auf dem Sofarand. Ihre Haltung war angespannt, was unter den Umständen ganz natürlich war, aber etwas an ihrem Verhalten kam mir eigenartig vor. Ihr linker Arm lag über den Knien, und die rechte Hand ruhte auf der linken. Die langen Ärmel ihres Pyjamas waren bis zu den Ellbogen hochgeschoben. Sie bemerkte meinen Blick, ihr Mund verzog sich zu einem kurzen Beinahe-Lächeln, sie zwinkerte mir zu und sah verstohlen auf ihre Hände. Ihr rechter Zeigefinger klopfte lautlos im Sekundentakt auf das Kristallglas ihrer Armbanduhr.
    Ich begriff oder glaubte es jedenfalls.
    »Matheus«, sagte ich vorwurfsvoll. »Ich bat Sie doch, mit ihm zu reden. Ich war wirklich ganz vernünftig. Wissen Sie noch, ich hätte Ihnen etwas antun können, aber das habe ich nicht. Passt das zu all den Dingen, die er über mich behauptet

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