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Jaegerin der Daemmerung

Jaegerin der Daemmerung

Titel: Jaegerin der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ivorys Gesichtszüge. »Ich bin bisher auch ganz gut ohne einen Heiler zurechtgekommen. Wenn ich die reichhaltige Erde brauche, dann ist sie für mich da.« Sie zuckte mit den Schultern. »Davon abgesehen ist es besser für uns, wenn wir uns nicht zu oft oben sehen lassen. Je seltener wir die Höhle verlassen, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Vampir oder ein Jäger unser Versteck entdeckt. Außerdem habe ich eine Menge Arbeit, die hier unten auf mich wartet. Wir gehen nach draußen, um zu jagen und zu laufen, und dann bleiben wir wieder einige Tage zuhause. Das hat sich bis heute gut bewährt. Ich werde jetzt nach oben steigen, um Nahrung für uns beide zu organisieren. Es wird aber eine Weile dauern, da ich nicht in der Nähe jagen kann, wie du weißt.«
    »Nicht ohne mich.«
    »Es gibt keinen Grund, warum wir beide gehen sollten. Xavier fahndet mit allen Mitteln nach dir. Es wäre fatal, wenn du Spuren hinterließest.«
    »Nicht ohne mich«, wiederholte er etwas leiser.
    Ivory kniff die Augen zusammen. »Das ist doch lächerlich.«
    »Nicht lächerlicher, als die Hilfe des Heilers auszuschlagen. So wie du dafür deine Gründe hattest, habe ich jetzt meine.«
    »Du magst es nicht, dass jemand anderer dir Blut gibt«, vermutete sie. »Aber du bist ein Karpatianer und brauchst Blut, um zu überleben.«
    »Dessen bin ich mir durchaus bewusst.«
    Er sprach mit unverändert ruhiger, freundlicher Stimme. Ivorys knirschte mit den Zähnen. Es war, als gäbe es nichts, das ihn leicht die Haltung verlieren ließ.
    »Es wäre klüger, wenn ich alleine ginge.«
    »Mag sein, aber wir gehen trotzdem zusammen.«
    Der milde Tonfall ging Ivory auf die Nerven. »Bist du immer so?«
    »Keine Ahnung. Außer zu Xavier hatte ich mit niemandem Kontakt. Ich habe die Frau, die Lara zur Welt gebracht hat, nicht dermaßen aus der Fassung gebracht, wie es mir bei dir gelungen ist. Sie war genau wie ich eine Gefangene von Xavier, und keinem von uns war es gestattet worden, eigene Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist das anders, und ich habe mich entschieden, ob es dir recht ist oder nicht. Ich werde dich auf jeden Fall begleiten.«
    Ivory schob ihr Kinn nach vorne. »Ich bin deine Gefährtin. Es ist mein Recht und meine Pflicht, für dich zu sorgen.«
    »Heißt das, du bist auch bereit, mir mit deinem Körper Trost zu spenden?«
    Ivorys Herz machte einen Satz. Genau wie die Millionen Schmetterlinge, die einen Freudentanz in ihrem Magen aufführten. Ganz zu schweigen von dem wohligen Gefühl, das sich tief in ihrem Schoß regte. Was völlig unverständlich war, denn er hatte weder seinen Gesichtsausdruck noch seinen Tonfall geändert. Genauso gut hätten sie über das Wetter reden können. »Nein«, flüsterte sie. Da war etwas an ihm, das sie berührte, nach ihr rief, ein unbestimmtes Bedürfnis, der Hunger in seinen sanften Augen, diese völlige Einsamkeit, die sie anzog wie das Licht die Motte.
    »Dann besteht auch keine Notwendigkeit, dass du dich ansonsten um mich kümmerst. Wir arbeiten beide auf ein gemeinsames Ziel hin. Wir möchten beide unser Wissen austauschen, damit Xavier endlich zerstört werden kann.«
    Er hatte recht. Sie wusste, dass er recht hatte. Das war genau das, was sie wollte. Aber es aus seinem Munde zu hören und dann auch noch so sachlich, ließ ihr fast die Tränen in die Augen steigen.
    »Du hast mich hergebracht, damit ich lerne, was ich über Xavier wissen muss, und damit du mir die Kunst des Kämpfens beibringst. Das sind die Grenzen, die ich akzeptiere.«
    »Okay.« Sie erhob sich. »Das trifft sich gut. Wir müssen los.« Im selben Augenblick verwandelte sie sich, stand in ihrer makellosen Erscheinung vor ihm. Ihre Kleidung ließ viel von ihrer zarten schimmernden Haut sehen.
    »Warum tust du das? Wieso zeigst du dich nicht so, wie du wirklich bist? Du bist wunderhübsch, weißt du. Die Narben sind eher Zeichen deines Mutes. Eine wahre Huldigung für einen Krieger. Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so schön ist wie du.«
    Ivory wandte Razvan den Rücken zu, damit er nicht sehen konnte, wie nah ihr seine Worte gingen. Seit damals, vor unzähligen Jahrhunderten, als sie eine junge Frau war, hatte niemand je wieder zu ihr gesagt, sie sei schön. Wie konnte es sein, dass die Wärme in seiner Stimme Hitzewellen durch ihren Körper schickte, obwohl es so schien, als sei er an ihr völlig desinteressiert?
    »Ich möchte nicht, dass die Vampire wissen, dass sie mich für den Rest meines Lebens

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