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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Laborversuche, überhaupt nichts Aufregendes.« Sie winkte kurz und lief durch die geräumige Eingangshalle, ohne einen Blick in die riesigen, weitläufigen Räume zu werfen. Ihr liebster Zufluchtsort war die Bibliothek, und dahin begab sie sich auf dem schnellsten Wege. Dort arbeitete sie lieber als in ihrem eigenen Büro. John Brimslow hatte ihre Aktentasche bestimmt schon auf den Schreibtisch gelegt, da er sich denken konnte, wohin sie gehen würde.
    »Weil ich so verflixt vorhersagbar bin«, murmelte sie vor sich hin. »Wenn ich doch nur ein einziges Mal alle in Erstaunen versetzen könnte.«
    Das Feuer im Kamin war, dank John, bereits angezündet, und es war warm und behaglich. Lily warf sich auf den prall gepolsterten Lehnstuhl, ohne ihre Aktentasche zu beachten, die ihren Laptop und die Arbeit enthielt, die sie nach Hause mitgenommen hatte. Wenn sie die Energie aufgebracht hätte, hätte sie Musik aufgelegt, aber sie war matt bis in die Knochen. Sie konnte sich nicht erinnern,
wann sie sich das letzte Mal bereitwillig und ohne Sorge abends schlafen gelegt hatte. Im Schlaf stürzten all ihre natürlichen Schutzwälle ein, und sie war anfällig und angreifbar. Normalerweise fühlte sie sich zu Hause sicher, da die Hausmauern so dick waren. Aber in der letzten Zeit …
    Lily seufzte und gestattete ihren Lidern, sich zu senken. Sie war ja so müde. Kleine Nickerchen im Lauf des Tages und während der Arbeitszeit konnten keine Abhilfe dagegen schaffen. Sie fühlte sich, als könnte sie mehrere Wochen lang schlafen.
    Lily! Fast sofort hörte sie das Wasser, ein lautes und beharrliches Geräusch. Lily richtete sich ruckartig auf und sah sich um. Sie blinzelte, bis sie ihre Umgebung wieder klar erkennen konnte.
    Sie hatte keinen Anker, nichts, was sie in ihrer Welt festhielt, außer der Geborgenheit ihres Zuhauses. Hier war sie auf vertrautem Boden und hoffte, dass es helfen würde. Was auch immer dort draußen lauerte und sich die Energieströme zunutze machte, um sie zu finden – es beharrte darauf, dass sie ihm entgegenkam. Lily holte tief Atem und öffnete sich resolut. Sie riss all ihre Schutzwälle bewusst ein, damit sie den Strom von Informationen aufnehmen konnte.
    Wogen wälzten sich und tosten. Es war laut, so laut, dass sie sich die Hände auf die Ohren presste, während sie die Lautstärke gewaltsam reduzierte. Sie roch das Salzwasser. Speicherhäuser waren so schemenhaft zu sehen, als verschwämme alles vor ihren Augen. Der Gestank nach Fisch war aufdringlich. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war. Aber die Speicherhäuser wurden kleiner, als entfernte sie sich von ihnen.

    Ihr Magen schlingerte. Lily umklammerte die Stuhlkante, um sich festzuhalten, denn ihre Knie waren weich geworden. Sie nahm Bewegung wahr. Sie entfernten sich vom Ufer. Sie roch Blut. Und noch etwas anderes. Etwas Vertrautes. Ihr Herzschlag hätte beinah ausgesetzt, und dann pochte ihr Herz alarmiert. Daddy? Das konnte nicht sein. Was hätte er auf einem Boot draußen auf dem Meer zu suchen gehabt? Er unternahm keine Bootsausflüge.
    Peter Whitney besaß keine echten telepathischen Kräfte, aber er hatte jahrelang mit Lily experimentiert, und manchmal war es ihnen gelungen, eine schwache Verbindung herzustellen. Lily packte das Kissen vom Stuhl ihres Vaters und umklammerte es mit beiden Händen, damit sie sich besser auf ihn konzentrieren konnte. Daddy, wo bist du? Er war in Gefahr. Sie nahm die Schwingungen um ihn herum deutlich wahr, und sie fühlte die Gewalttätigkeit, die in der Luft hing. Er war verletzt.
    Die entsetzliche Wunde ließ ihren Kopf hämmern, ließ seinen Kopf hämmern. Sie konnte den Schmerz spüren, der durch ihren Körper zuckte, durch seinen Körper zuckte. Lily holte tief Atem und versuchte, durch den Schmerz und den Schock vorzudringen, versuchte, ihren Vater zu erreichen. Wo bist du? Ich muss dich finden, damit ich Hilfe zu dir schicken kann. Kannst du mich hören?
    Lily? Die Stimme ihres Vaters war so schwach, fast schon blechern, als könnte sie jeden Moment verklingen. Dazu ist es zu spät. Sie haben mich umgebracht. Ich habe schon zu viel Blut verloren. Hör mir zu, Lily, jetzt liegt alles an dir. Du musst es wiedergutmachen. Ich verlasse mich darauf, dass du es wiedergutmachst.
    Sie konnte seine Angst fühlen, die enorme Entschlossenheit trotz seiner Schwäche. Was auch immer er ihr
mitzuteilen versuchte, es war für ihn von allergrößter Wichtigkeit. Sie kämpfte gegen ihre Panik und gegen das Verlangen

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