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Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1)

Titel: Jägerin der Dunkelheit - Feehan, C: Jägerin der Dunkelheit - Shadow Game (Ghost Walkers # 1) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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an, um Hilfe zu rufen. Sie unterdrückte ihre Reaktion als Tochter und setzte all ihre inneren Kräfte ein, um die Verbindung zu ihm aufrechtzuerhalten. Sag mir, was du willst, und ich werde es tun.
    Es gibt einen Raum, ein Labor, von dem niemand etwas weiß. Dort sind die Informationen, dort findest du alles, was du brauchst. Bring es in Ordnung, Lily.
    Daddy, wo? In der Firma oder hier? Wo soll ich danach suchen?
    Du musst es finden. Du musst alles vernichten, die Disketten, die Festplatte, all meine Forschungsergebnisse. Sorg dafür, dass sie nichts finden. Sie dürfen dieses Experiment niemals wiederholen. Es ist alles da, Lily. Es ist mein Fehler, aber du wirst ihn für mich wiedergutmachen müssen. Vertraue niemandem, noch nicht einmal unseren Leuten. Jemand im Haus ist dahintergekommen, was ich getan habe. Sie haben mich verraten.
    In unserem Haus? Lily war außer sich vor Entsetzen. Ihre Leute waren alle schon seit ihren Kindertagen bei ihnen. Es gibt einen Verräter in unserem Haus? Sie holte erneut tief Atem und sog Luft in ihre Lunge, um ihre Mitte zu finden. Daddy, sag mir, wo du bist, ich kann nichts sehen, woran ich mich orientieren könnte. Lass mich dir Hilfe schicken.
    Die Männer sind Gefangene. Du musst sie freilassen. Captain Miller und die anderen, hol sie dort raus, Lily. Es tut mir leid, Liebling. Ich hätte dir von Anfang an sagen sollen, was ich getan habe, aber ich habe mich zu sehr geschämt. Ich dachte, die Endergebnisse rechtfertigten jedes Experiment, aber das war, bevor ich dich hatte, Lily. Denk daran und hasse mich nicht. Denk immer daran, dass ich nie eine Familie hatte, bevor du da warst. Ich habe dich lieb, Lily. Finde die anderen und mach es wieder gut. Hilf ihnen.

    Lilys Körper bewegte sich ruckartig, als sie spürte, dass ihr Vater über das Deck gezerrt wurde. Sie begriff, dass derjenige, der an ihm zog, ihn für bewusstlos hielt. Sie erhaschte einen flüchtigen Blick auf einen Schuh, auf Handgelenke und eine Armbanduhr und dann gar nichts mehr. Daddy! Wer ist es? Wer tut dir weh? Sie streckte eine Hand aus und griff zu, als könnte sie ihn dort festhalten, ihn bei sich behalten. Das Unvermeidliche verhindern.
    Es herrschte Stille. Sie stand mit ihm in Verbindung: Sie schaukelte, wenn das Boot schaukelte, sie roch die Meeresluft und fühlte den Schmerz, der den Körper ihres Vaters plagte. Aber sein Blut war auf das Bootsdeck gesickert, und mit ihm war der größte Teil seiner Kraft entwichen. Nur ein winziger Lebensfunke war ihm noch geblieben. Er musste nach den Worten greifen, den Bildern in seinem Kopf, um mit ihr zu kommunizieren. Donovans. Lily, lass jetzt los. Du kannst nicht bei mir bleiben.
    Es ging schnell zu Ende mit ihm. Die Vorstellung, ihn loszulassen, war Lily unerträglich. Nein! Sie würde ihn nicht allein dort sterben lassen. Sie konnte es nicht. Sie fühlte das Scheuern der Fesseln um seine Handgelenke, ihre Handgelenke. Er hatte die Augen geschlossen. Das Gesicht des Mörders bekam sie nicht zu sehen. Aber sie spürte, wie ihr Vater gegen die Reling schlug, den freien Fall, den Aufprall auf dem eisigen Wasser und das Eintauchen.
    Lass los! , wurde sie plötzlich im Befehlston angebrüllt. Eine herrische Verhaltensmaßregel, die ihr von einem kraftvollen Mann erteilt wurde. Die männliche Stimme war so kräftig und derart gebieterisch, dass es ihr tatsächlich gelang, Lily von dem Schauplatz zu vertreiben, an dem ihr Vater ermordet wurde. Taumelnd und wankend blieb
sie allein in der Bibliothek ihres Hauses zurück, und ihrer schmerzenden Kehle entrangen sich leise Klagelaute.
    Lily zwang sich, die Kontrolle über ihr Inneres wieder an sich zu reißen und ihre Panik zu verscheuchen, während sie versuchte, Kontakt zu ihrem Vater aufzunehmen. Da war nichts … es herrschte vollständige Leere. Ein schwarzes Vakuum, eine klaffende Lücke. Sie wankte zum Kamin, kniete sich hin und übergab sich in den Messingeimer für das Reisig. Ihr Vater war tot. Wie Abfall ins Meer geworfen worden, während er noch am Leben war, um in den eisigen Fluten unterzugehen. Wieso hatte er gesagt, Donovans sei für seinen Tod verantwortlich? Was hatte das zu bedeuten? Donovans war keine Person, es war eine Firma.
    Sie schlang die Arme um ihren Oberkörper, wiegte sich und suchte Trost in irgendeiner Form. Ihren Vater konnte sie nicht mehr retten. Tief in ihrem Innern wusste sie, dass er sie bereits verlassen hatte. Sie konnte sich selbst weinen hören. Der Schmerz ging so tief,

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