Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker

Titel: Jägerin der Nacht 03 - Dawnbreaker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
Vom Netzwerk:
Stück Papier nicht. „Ich finde schon einen Platz." „So ist es einfacher für mich, dich aufzuspüren", widersprach ich und warf ihm einen Schlüsselbund zu, den ich aus der obersten Schreibtischschublade gefischt hatte. „Ich habe dir außerdem eine Anleitung aufgeschrieben, wie man die Alarmanlage ein- und ausschaltet. Es ist sicherer als im Hotel", fügte ich hinzu und wedelte mit dem Zettel vor ihm herum.
    Er nahm mir das Stück Papier mit sichtlichem Widerwillen ab. Ich begleitete ihn zur Haustür. Die Dämmerung zog herauf, und ich musste mich fertig machen, bevor die Sonne aufging. Ich fühlte mich erstaunlich wohl bei dem Gedanken, dass Danaus wusste, wo ich meine Tageslichtstunden verbrachte. Ich hatte mich unbehaglicher dabei gefühlt, Knox und Amanda zu gestatten, sich für eine Weile in meinem Haus aufzuhalten. Natürlich hatte Danaus ein ums andere Mal bewiesen, dass er niemals einen Nachtwandler angriff, solange er oder sie schlief. Er gab dem Gegner immer Gelegenheit, sich zu verteidigen.
    Wir beide waren bei einigen Dingen völlig entgegengesetzter Meinung, aber sein aufrichtiges Ehrgefühl imponierte mir. Der Jäger verharrte in der offenen Tür und verzog die Mundwinkel, während er auf den Zettel starrte. Aber seine Besorgnis hatte nichts mit der Unterkunft zu tun, die ich ihm vorübergehend anbot.
    Was ist los? Die Frage entfuhr mir telepathisch und gelangte auf dem stummen Weg zu ihm, den wir immer häufiger benutzten. Danaus war der einzige Mensch, mit dem ich mich telepathisch unterhalten konnte, und das war beunruhigend. Meinem Bodyguard Gabriel konnte ich Gedanken schicken und seine Antwort auch lesen, aber Gabriel konnte mir weder Gedanken übermitteln noch meine Gedanken oder Gefühle wahrnehmen.
    Danaus zuckte bei der unerwarteten flüsternden Berührung meines Geistes zusammen, schnauzte mich aber nicht an, wie ich es erwartet hatte. Stattdessen gab er leise zurück: Rowe?
    Der Anführer der Naturi hatte sich, anders als erwartet, bisher in meiner Domäne noch nicht blicken lassen. Ich hatte angenommen, der Naturi würde, nachdem er uns auf Kreta besiegt hatte, schnurstracks hierherkommen, um höchstpersönlich meinen Kopf zu fordern und seine Gemahlin und Königin sicher zurück zur Erde zu geleiten.
    Noch nicht. Er wird bald kommen, antwortete Danaus und bestätigte damit sowohl meine Hoffnungen als auch meine Befürchtungen. Wenn Rowe davon Wind bekam, dass Danaus und ich uns am gleichen Ort aufhielten, zweifelte ich kaum daran, dass der einäugige Naturi sich die Gelegenheit, uns gleich beide zu jagen, entgehen lassen würde. Wir waren das letzte Hindernis auf dem Weg zum Öffnen des Tores. Nach endlosen Jahrhunderten des Wartens war sein Lebensziel endlich in Reichweite. Auf keinen Fall würde der Prinz der Naturi zulassen, dass wir ihm noch einmal in die Quere kamen.
    Soll er nur kommen. Ich verspürte nicht das geringste Bedürfnis, ihn in meiner Domäne zu haben, aber ich wollte dieser Sache endlich ein Ende machen, und der Schlüssel dazu lag darin, Rowe zu besiegen.

3
    Tristan fand mich später in meinen Privatgemächern in den unteren Stockwerken des Hauses, wo ich mich auf den Morgen vorbereitete. Die Dämmerung war kaum mehr eine Stunde entfernt, aber in meinem Kopf wirbelten noch immer Gedanken an die Naturi und Danaus herum. Irgendwelche brillanten Ideen dazu fehlten mir freilich nach wie vor.
    Als ich die Schärpe meines Morgenmantels verknotete, drehte ich mich zu ihm herum und sah ihn an, wie er da im Türrahmen stand, und ein Lächeln zuckte um meine Mundwinkel. Er trug lediglich ein Paar schwarze Pyjamahosen mit einem Muster aus kleinen weißen Totenschädeln und gekreuzten Knochen. Wie es schien, hatte er eine Vorliebe für Schlafanzughosen aus Flanell, ganz egal, zu welcher Jahreszeit.
    „Du siehst nicht gerade erleichtert aus, dass Danaus wieder in Savannah ist", bemerkte Tristan. „Ich dachte, du würdest dich über seine Unterstützung freuen." Für ihn war das alles ganz einfach. Gemeinsam mit Danaus wäre es ein Leichtes für uns, die Naturi aus der Stadt zu jagen. Und das stimmte ja auch. Allerdings vergaß ich niemals, dass Danaus in erster Linie Jäger war. Er hatte noch vor einem Monat auf der Suche nach mir fünf andere Nachtwandler in meiner Domäne getötet. Zuletzt hatte er Penelope umgebracht, ohne große Vorwarnung und ohne lange zu zögern.
    Die ganze Gegend war in Aufruhr. Die Naturi waren hier. Die Lykaner waren durch die Anwesenheit der

Weitere Kostenlose Bücher