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Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition)

Titel: Jägerin der Nacht: Firestarter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jocelynn Drake
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nicht sicher, wie sie reagiert hätte. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass sie sich aufgeregt hätte, andererseits hatte ich sie schon größere Widrigkeiten mit einem Lachen abtun sehen. Wie auch immer, es war jedenfalls eine Ablenkung, die wir uns gerade nicht erlauben konnten.
    »Ganz blöd bin ich nicht«, sagte ich, während ich mich anschnallte.
    Als ich zu ihr hinsah, bemerkte ich ein vages Lächeln um Miras volle Lippen, während sie den Wagen wieder auf die Straße lenkte.
    »Das weiß ich doch«, flüsterte sie. »Ein einziges Mal hab ich dich unterschätzt. Den Fehler mache ich bestimmt nicht noch mal.«
    »Nur einmal?«
    Miras Lächeln wurde noch breiter, sodass der rechte Eckzahn leicht über die Unterlippe ragte. »Gut geschlafen?«
    »Ja. Und selbst?«
    »Ich hatte einen geruhsamen Tag«, antwortete sie, plötzlich spröde und wortkarg.
    Ich ließ dem Schweigen Raum, während wir den Platz umrundeten und uns ins historische Viertel vorarbeiteten. Geschickt steuerte Mira uns über eine Straße, die sich wie die sanfte Hand eines Liebhabers an den Flusslauf des Savannah River schmiegte. Die Nacht senkte sich herab, und Dunkelheit erfüllte das Auto, sodass wir bald in den blassblauen Schein der Armaturen getaucht waren.
    »Wohin fahren wir?«, erkundigte ich mich.
    »Ins Dark Room. Da stehen unsere Chancen am besten, Gregor zu finden.«
    »Vorher haben wir aber noch eine andere Verabredung«, sagte ich und stählte mich innerlich bereits gegen ihren Wutausbruch über diese unerwartete Wendung. »Ich habe uns einen Termin mit Barrett Rainer im Bella Luna gemacht.«
    »Du hast mit dem Alpha gesprochen?«, fragte sie ungläubig und hielt abrupt vor einer roten Ampel.
    »Die Lykaner müssen wissen, was Sache ist. Sobald sich herumspricht, wie das Bradford-Mädchen gestorben ist, wird der Verdacht automatisch auf sie fallen«, erklärte ich.
    Mira nickte widerwillig und fasste das Steuerrad etwas fester. »Du hast recht. Weiß Barrett, weshalb wir kommen?«
    »Ich habe ihm gesagt, es hat etwas mit unseren Ermittlungen zu tun.«
    Als die Ampel auf Grün sprang, wechselte Mira schnell die Spur, bog scharf links ab und umfuhr einen weiteren Platz. »Ich wünschte, du hättest mir das ein bisschen früher gesagt«, meinte sie und klang etwas verärgert, aber längst nicht so wütend, wie ich befürchtet hatte. Die Nachtwandlerin war es gewohnt, jederzeit Herrin der Lage zu sein, insbesondere innerhalb ihrer eigenen Domäne. Trotzdem hatte ich Angst, dass sie wegen der Spannungen zwischen den Völkern dem Treffen aus dem Weg gehen oder es ganz absagen würde. Seit die Naturi nach Savannah gekommen waren, hatte es zwischen den Gestaltwechslern und den Vampiren immer wieder gekracht.
    »Warum? Etwa, damit du die Verabredung hättest platzen lassen können?«
    »Nein, Blödmann«, sagte sie und lachte überraschenderweise leise in sich hinein. »Ich wünschte, du hättest es früher gesagt, weil wir an dem Restaurant jetzt schon vorbeigefahren sind.«
    Sofort fiel mein Blick wieder auf den Savannah River draußen vor dem Fenster. Wir fuhren immer noch durch die Innenstadt, und es war weit und breit keine Brücke zu erkennen, über die wir das Stadtgebiet verlassen konnten. »Der Anführer des örtlichen Rudels? Auf dieser Seite des Flusses? Um diese Zeit?«
    Mira lachte leise und schüttelte den Kopf. »Schätze, da hab ich falschgelegen.«
    »Warum?«
    »Ich habe dich schon wieder unterschätzt.«
    Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. Mira zu überraschen war nicht gerade leicht, doch war es mir erneut gelungen, weil ich mich in ihrer Domäne besser auskannte, als sie geglaubt hatte.
    »Wie viel Zeit hast du eigentlich schon in meiner Domäne verbracht?«, fragte sie und hob eine Augenbraue, obwohl sie nach wie vor konzentriert auf die Straße blickte.
    Ich zögerte, hörte aber keine Feindseligkeit oder Spott in ihrer Stimme. Sie schien ehrlich neugierig zu sein. »Weniger als zwei Monate.«
    »James hält dich ja wohl gut auf dem Laufenden.«
    Und ich war ein guter Beobachter. Der anhaltende Friede zwischen den Lykanthropen und Vampiren der Stadt war kein Geheimnis, ebenso wenig wie die Tatsache, dass Mira alles daransetzte, diesen Frieden auch zu erhalten. Der geringe Grad an Feindseligkeit zwischen beiden Parteien machte Savannah zu etwas ganz Besonderem.
    Allerdings war das Rudel von Savannah kein Rudel wie jedes andere. Barrett Rainer war der Alpharüde und das Haupt der Familie Rainer, die das Rudel

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