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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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erklärte er und schob sich an Oceane vorbei in Richtung Tür, Felson ganz dicht bei seinen Füßen.
    »Ich habe gehört, du und deine Familie « – das letzte Wort sprach sie aus, als wäre es eine Beleidigung – »werdet nach London zurückkehren. Viel Glück auch auf der Rei…«
    »Bonne nuit, Mademoiselle« , erwiderte Jake mit einem Nicken und ging.
    »Viel Glück auch auf der Reise?«, wiederholte er, nachdem er die Tür hinter sich geschlossen hatte. Die Sache war ihm nicht geheuer. Vor allem dieser letzte Satz wollte Jake nicht aus dem Kopf. »Sie führt irgendwas im Schilde, eindeutig. Fragt sich nur, was!«

6

    Katastrophe
    V on dem Moment an, da Jupitus, Nathan und Charlie in den Flux Temporum eintraten, wussten sie, dass sie in Schwierigkeiten waren. Die Ringe des Konstantors hatten sich gerade erst in dieselbe Ebene gedreht, und schon wurden sie von einer Druckwelle erfasst, als wäre eine Bombe detoniert. Zeitsprünge waren immer packend und dramatisch, aber normalerweise auch begleitet von einem rauschhaften Hochgefühl. Diesmal war es, als würde die Wucht der Explosion sie in Stücke reißen. Zuerst schwebten sie in einem pechschwarzen Vakuum, dann stürzten sie wie Meteoriten auf einen tosenden Ozean zu, um im letzten Moment abzudrehen und mit halsbrecherischer Geschwindigkeit aufeinander zuzujagen.
    Als die wilde Achterbahnfahrt endlich vorbei war und sie an Deck der Hippocampus wieder zu sich kamen, stellten sie entsetzt fest, dass die Probleme jetzt erst richtig begannen. Sie waren im Mittelmeer, und der Konstantor zeigte das Jahr 27 nach Christus. So weit, so gut. Nur der Orkan, der um sie herum tobte, war nicht mit eingeplant gewesen.
    Das Meer war eine brodelnde Masse aus schwarzen Wellenbergen und tosender Gischt, der Himmel über ihnen dunkel und schwer wie Blei, als hätte eine ewige Nacht die Welt verschlungen. Weit weg am Horizont erspähte Charlie einen fahlen Lichtpunkt – es war die gerade untergehende Sonne.
    »Haltet Euch fest!«, schrie Jupitus gegen das Brüllen der Wellen an.
    Nathan und Charlie drehten die Köpfe in Richtung Bug und sahen das gigantische Wellental, das vor der Hippocampus gähnte wie der Schlund der Hölle selbst. Die Rah des Hauptmasts wurde herumgerissen und fuhr übers Deck wie eine Sense, dann jagte das Schiff hinunter in den schäumenden Abgrund. Die Welle ergoss sich mit einem Donnern über ihre Köpfe, und die Agenten mussten sich mit aller Kraft an der Deckkante festhalten, um nicht von den Wassermassen mitgerissen zu werden.
    »Wohin jetzt?«, brüllte Nathan und stellte sich mit gespreizten Beinen an die Ruderpinne. Er wirkte noch am gefasstesten von den dreien, aber selbst in seinen sonst so unerschrockenen Augen flackerte die Angst.
    Jupitus ließ die Deckkante los und versuchte, die Seekarte auszurollen, da wurde das Schiff erneut herumgerissen. Der Mast schwankte hin und her wie ein Metronom, Jupitus rutschte weg und schlitterte quer übers Deck. Gerade als er sich wieder gefangen hatte, fuhr der nächste Windstoß heulend auf die Hippocampus herab, entriss Jupitus die Karte und wirbelte sie hoch.
    Nathan reagierte blitzschnell, sprang in einem zirkusreifen Balanceakt auf die Ruderpinne und pflückte die Karte aus der Luft.
    Die Augen feuerrot, das Gesicht grün vor Übelkeit, arbeitete Jupitus sich zu Nathan vor. Es war nicht nur der Seegang, der ihm zusetzte: Als Leiter des Teams wäre es seine Aufgabe gewesen, vor dem Auslaufen die Wetteraufzeichnungen durchzugehen. Die waren zwar nicht immer hundertprozentig verlässlich – vor allem wenn das Reiseziel A.D. 27 lautete –, aber ein Sturm von dieser Heftigkeit wäre auf jeden Fall erwähnt gewesen. Die nüchterne Wahrheit jedoch war: Vor lauter Aufregung darüber, nach so langer Zeit endlich einmal wieder zu einem Einsatz von dieser Größenordnung berufen worden zu sein, hatte Jupitus es schlichtweg vergessen.
    »Dürfte ich vorschlagen, Captain«, schrie Nathan, »das Hauptsegel einzuholen? Ich denke, mit Dampfkraft sind wir in diesem Orkan besser beraten!«
    Jupitus nickte. »Mister Chieverley, wenn Ihr so freundlich wärt …«
    Charlie kroch auf allen vieren zum Mast und holte ächzend das tropfnasse Segel ein. Mister Drake, der sofort unter Deck geflohen war, schaute durch eine Luke zu. Jupitus hätte schwören können, dass selbst der Papagei grün im Gesicht war.
    Nathan breitete die Seekarte vor sich aus. Glücklicherweise war das gewachste Papier wasserfest. »Wir befinden

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