Jared King - der Unternehmer
Vergnügen bezahlen, das du bei mir gesucht hast! Wenn nicht, werde ich deinen Namen in den Schmutz ziehen.”
“Ich hoffe sehr, dass du morgen anders darüber denken wirst, Janice. Bis dahin …”
“Ah, da sind Sie ja, Janice!” Jared war dazugekommen und legte ihr zielstrebig einen Arm um die Taille. “Greg war besorgt, dass Sie auf dem Weg zum Waschraum verloren gehen könnten. Ich habe Christabel gesagt, dass ich Sie sicherheitshalber begleiten würde …”
Den Rest hörte Tommy schon nicht mehr. Er hatte das Festzelt bereits verlassen und blickte sich im Licht der Gartenlampen suchend um. Am Flussufer war kein Schimmer von einem fliederfarbenen Kleid zu sehen. Wie groß war Samanthas Vorsprung? Janice musste ihn einige Minuten aufgehalten haben.
Sein Herz pochte, als er sich umdrehte und über den Rasen zum Haus blickte. Dort, in der Nähe der Bourgainvillea-Hecke … Tommy rannte los. Es war ihm egal, was jemand, der ihn sehen würde, denken mochte. Hier ging es praktisch um sein Leben, wenn seine Überlegungen richtig waren.
Die schattenhafte Silhouette, die er vorauf erblickt hatte, hielt auf das vordere Tor zu. War es Samantha? Sein Gefühl sagte ihm, dass sie es sein musste. Er beschleunigte seine Schritte, doch auf dem Gras hörte sie ihn offensichtlich nicht kommen. Sie hielt nicht inne, drehte sich nicht um. Von plötzlicher Panik ergriffen, rief Tommy laut: “Warte!”
War das Tommys Stimme? Sams Herzschlag stockte. Sie blickte zum Festzelt zurück. Eine Gestalt, bekleidet mit schwarzer Hose und weißem Hemd, kam über den Rasen geradewegs auf sie zugerannt. Es musste Tommy sein. Vermutlich hatte er sich entschlossen, sie zurückzuholen und den Abend mit ihr, koste es, was es wolle, durchzustehen, um als pflichtbewusster Trauzeuge den glücklichen Schein zu wahren.
Sofort fiel Sam in einen Laufschritt, den Pfad hinauf, durch das Gittertor und die Stufen zur Veranda hinauf. Die Vorstellung, Tommy jetzt Rede und Antwort stehen zu müssen, versetzte sie in Panik. Er würde sich sowieso nicht dafür interessieren, was sie wirklich fühlte, sonst wäre er ihr früher gefolgt. Und was das erotische Knistern zwischen ihnen betraf … das war einfach normal für Tommys Verhältnis zu Frauen, nichts Besonderes außer vielleicht einem gewissen Kitzel, der daraus resultierte, dass dies ihrem üblichen Umgang miteinander widersprach.
Sam eilte ins Haus und durch die Flure zu ihrem Zimmer. Sie musste Abstand von Tommy gewinnen, brauchte etwas Zeit, um sich zu fassen und die Spuren ihres Unglücks zu übertünchen … äußerlich wie innerlich. Eine halbe Stunde Atempause, dafür würde sich vor der Hochzeitsgesellschaft eine plausible Ausrede finden lassen.
Sie stürmte in ihr Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Endlich in Sicherheit! Ohne das Licht einzuschalten, tastete sie sich zum Bett und setzte sich auf die Bettkante. Es tat so weh! Unglücklich beugte sie sich vor und barg das Gesicht in ihren Händen.
Irgendwie musste sie es schaffen, sich zusammenzureißen und den Abend mit Anstand zu Ende zu bringen. Morgen würde sie mit ihren Eltern und ihren Brüdern nach Hause fliegen. Der Ferienpark hatte bereits geschlossen, die Touristensaison war für dieses Jahr zu Ende. Tommy brauchte sie nicht mehr … in keiner Hinsicht. In seiner “KingAir”-Charterfluggesellschaft konnte er auch ohne sie als Pilotin auskommen. Sie musste weg von ihm und eine ganze Weile nichts mehr mit ihm zu tun haben. Ja, das Beste war es, nach Hause zu fliegen, die Wunden zu lecken und sich innerlich dagegen zu wappnen, dass die Zukunft für sie ganz anders aussehen würde, als sie es sich insgeheim immer noch erhofft hatte.
Sie hielt den Atem an, als sie laute Schritte draußen auf dem Flur hörte. Ehe sie einen Gedanken fassen konnte, wurde die Zimmertür aufgestoßen und das Licht eingeschaltet. Tommy stand auf der Schwelle, schwer atmend. Seine angespannte Miene und sein wilder Blick veranlassten Sam, empört aufzuspringen.
“Das ist mein Zimmer! Du hast kein Recht, hier einfach …”
“Wie ich das sehe, haben wir uns in all den Jahren viel zu viel gegenseitig ausgeschlossen”, unterbrach er sie scharf. Nachdrücklich schloss er die Tür und machte damit deutlich, dass er nun auf einer Aussprache bestehen würde, egal, wie sie selbst darüber dachte.
“Ich bin es so leid, mit dir herumzustreiten!”, rief sie wütend aus.
“Mit geht es nicht anders”, entgegnete er.
“Was suchst du dann hier?” Am
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