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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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glattrasiertem Kopf nicht wie ein FBI-Agent wirkte, hatte sie falsch eingeschätzt. Er verließ sich keineswegs nur auf seinen beachtlichen Körperbau, sondern jedes seiner Worte war wohlüberlegt und traf ins Schwarze. Blieben noch Jenna, die sich von der Streifenpolizistin über ein Abendstudium zur Agentin hochgearbeitet hatte, und Eric, mit Ende vierzig der älteste im Team.
    Elizabeth ertappte sich dabei, dass sie zum ersten Mal Jays Überzeugung nachvollziehen konnte. Es war eigentlich undenkbar, dass einer aus diesem Team zur Gegenseite gewechselt war, dafür wurden die Diskussionen zu engagiert geführt. Dennoch sprachen die Fakten eigentlich für sich.
    Und damit war sie wieder bei ihrem Ursprungsproblem angelangt. Seitdem sie vor rund drei Monaten nach San Diego versetzt worden war, hatte sie sich bewusst auf Akten und Computerdateien konzentriert und sich aus der operativen Arbeit herausgehalten. Sie war immer noch überzeugt, so am ehesten auf den Maulwurf zu stoßen, an dessen Existenz sie weiterhin glaubte. Aber vielleicht hätte sie die persönliche Schiene nicht so vernachlässigen sollen. Stattdessen hatte sie Jay weitermachen lassen, und sich nur gelegentlich eingemischt. Da war es kein Wunder, dass die Teammitglieder Jay als ihren ›Chef‹ betrachteten und eigentlich hatte sie auch nichts dagegen. Ihr Ziel war nicht die Teamleitung, sondern die Ausschaltung des Maulwurfs.
    Blinzelnd beendete sie ihre Überlegungen und versuchte sich gleichzeitig auf das Flipchart und die Beziehung der Teammitglieder untereinander zu konzentrieren. Alle arbeiteten durchaus effizient zusammen, aber die Freundschaft zwischen Jay und Clive stach dennoch hervor. Das vertraute Miteinander und wortlose Verstehen, das immer wieder durchschimmerte, versetzte ihr einen Stich, den sie nicht verstand. Sie war es gewohnt, alleine zu arbeiten und brauchte keinen Partner. Weder im Job noch privat. Punkt. Und außerdem hatten sie andere Probleme.
    Ein Name nach dem anderen wurde durchgestrichen, bis nur noch einer übrig blieb. Jay stieß sich vom Schreibtisch ab, trat an das Flipchart und zog einen roten Kreis um den Namen ›Diego Alvarez‹.
    Die Stirn gerunzelt, betrachtete er das Ergebnis schweigend, bis er mit den Schultern zuckte.
    »Passt und passt auch wiederum nicht. Bisher war Alvarez ein eher kleines Licht, der Probleme mit dem Nachschub hatte. Soweit ich weiß, hat er sich eine kleine, aber ganz lukrative Nische zwischen den großen Haien gesichert und spielt sich in einigen Bereichen als sauberer Geschäftsmann und Sponsor auf. Jenna? Was ist los?«
    »Gib mir eine Minute.«
    Die quirlige Blondine stürmte zu ihrem PC und hämmerte wild auf der Tastatur herum. Schließlich erstarrte sie förmlich. »Verdammt, das ist doch … Jay, bei welchem Fall hatten wir dieses weiße Zeug gefunden?«
    »Beim Fotografen. Angeblich hat eines seiner Models den Dreck liegen gelassen. Für mich sah es aus, als ob jemand beim Aufräumen ein Tütchen übersehen hat. Worauf willst du hinaus?«
    »Ich wollte wissen, was die Analyse des Stoffs ergeben hat. Aber in der Akte ist nichts. Fehlanzeige.«
    »Du musst dich irren. Ich habe die Analyse selbst im Labor angefordert. Allerdings … verdammt, ich kann mich an das Ergebnis nicht erinnern. Geh runter und frag direkt nach. Ich ahne, worauf du hinauswillst.«
    Jenna stürmte aus dem Raum und hätte dabei fast einen der Stühle umgerissen.
    Clive grinste breit. »Ich hoffe, die Jungs im Labor finden die Antwort schnell, sonst nimmt sie den Laden auseinander. Verrätst du mir, woran du gedacht hast, Boss? Ich habe im Gegensatz zu dir keine Ahnung, worauf unser blonder Wirbelwind hinauswill.«
    »Auf die Herkunft des Stoffes. Lass uns warten, bis Jenna zurück ist. Vielleicht gibt es da einen logischen Zusammenhang zu unserer Theorie, dass jemand auf neuen Absatzwegen den Markt mit billigem Stoff überschwemmt.«
    Da sie so lange nur warten konnte, beschäftigte sich Elizabeth mit einem anderen Punkt. »Wenn Alvarez unser Mann wäre und versucht, ein größeres Stück vom Kuchen zu erwischen, würden ihn die anderen Haie im Becken doch einfach auffressen. Da passt eure Theorie schon nicht mehr.«
    Jay schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht. Zwischen den einflussreichsten Drogenbossen laufen die reinsten diplomatischen Beziehungen ab. Auf oberer Ebene haben sie untereinander einen fragilen Frieden geschlossen, den niemand gefährden will. Es würde schon dazu passen, dass sich die

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