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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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wäre ein Alptraum, wenn Jay es mitbekommen hätte. »Verdammt!«
    Seine Lider öffneten sich langsam und seine Mundwinkel hoben sich zu dem vertrauten Grinsen. »Das nenne ich eine nette Begrüßung …«
    Er versuchte, sich aufzurichten, aber Elizabeth drückte ihn zurück. »Nicht, gönn dir eine Pause. Du bist völlig fertig.«
    Erstaunlicherweise gehorchte er, schloss die Augen und schmiegte seinen Kopf an ihren Oberschenkel.
    Obwohl sie andere Sorgen hatten, konnte Elizabeth eine drängende Frage nicht länger zurückhalten. »Seit wann bist du wach? Hast du zufällig gehört, dass ich …«
    Seine Antwort bestand aus einem Brummen, das alles Mögliche bedeuten konnte. Genervt verdrehte sie die Augen. Männer! Ungeduldig wartete sie darauf, dass er endlich mit ihr sprach und hätte dann beinahe losgeprustet. Jay schlief bereits wieder tief und fest. Obwohl sie sich dabei fast den Nacken verrenkte, drehte sie sich um, bis sie zu dem kleinen Fenster, das eher ein schmaler Spalt war, hochblicken konnte, um die ungefähre Tageszeit einschätzen zu können. Vielleicht zwischen sieben und acht Uhr und damit noch zu hell, um erfolgreich etwas unternehmen zu können. Daher sprach nichts dagegen, dass Jay sich möglichst lange ausruhte. Allerdings würde sie sich bei ihren Selbstgesprächen ab jetzt besser vorsehen.
    Elizabeth schrak hoch, als vor dem Fenster laute Geräusche erklangen, die sie nicht einordnen konnte. Verdammt, sie war eingeschlafen. Wieder verrenkte sie sich den Hals und fluchte erneut. Draußen war es schon stockdunkel, und sie hatte keine Vorstellung, wie viele Stunden sie verschwendet hatte, aber dann stutzte sie. Bisher waren die Nächte ruhig, beinahe beängstigend still gewesen. Nur ab und zu hatte sie eines der typischen Wüstengeräusche gehört: das Heulen eines Tieres, Geraschel, aber nichts, das menschlichen Ursprungs war. Nun hörte sie draußen Motoren und Stimmen. Außerdem herrschte dort aus unerfindlichen Gründen ein reger Betrieb, der jeden Ausbruchsversuch unmöglich machte. Es war in dem Zimmer zu dunkel, deshalb konnte sie nicht erkennen, ob Jay ebenfalls aufgewacht war. Aber als er den Kopf hob, beantwortete das ihre Frage.
    Langsam richtete er sich auf. »Beth?«
    »Ja, hier. Draußen ist irgendwas los. Aber ich weiß nicht, was.«
    »Dann sehen wir mal, ob wir es rauskriegen.« Seine Stimme klang rau, und er gähnte.
    Elizabeth spürte eine Erleichterung, die nicht im Geringsten zu ihrer Lage passte. So verrückt es auch klang, sie war einfach nur froh, dass Jay bei ihr und endlich wach war. Selbst wenn sie nur noch einige Stunden zu leben hatten, würde sie die Zeit nutzen.
    Vorsichtig folgte sie ihm und vermied mit knapper Not einen Zusammenstoß mit dem Tisch. Ohne Hilfsmittel endete ihr Blickfeld in Höhe der unteren Kante, aber Jay war die entscheidenden Zentimeter größer und konnte problemlos hinausblicken. »Kannst du etwas erkennen?«
    »Ja. Es sind einige Fahrzeuge angekommen. Zwei oder drei Jeeps und mindestens zwei Trucks. Vermutlich eine Lieferung. Aber wieso mitten in der Nacht?«
    »Vielleicht weil dann weniger Flugverkehr ist? Noch irgendwas?«
    »Ein Gebäude ist hell erleuchtet, aber Einzelheiten kann ich nicht erkennen. Hast du eine Idee, wie spät es ist?«
    »Vielleicht gegen Mitternacht, aber sicher bin ich mir nicht.«
    »Mist, dann habe ich zu viel Zeit vergeudet. Wir müssen hier unbedingt raus. Das können wir allerdings vergessen, solange da draußen so ein Menschenauflauf ist. Außerdem ist da noch das verdammte Schloss.«
    Elizabeth räusperte sich. »Das bekomme ich auf.«
    Jay fuhr zu ihr herum und lachte dann. »Natürlich, wenn einer das schafft, dann du. Aber wir müssen warten, bis draußen Ruhe einkehrt, sonst wäre es glatter Selbstmord.«
    »Es wird nicht lange dauern, die Wagen zu entladen, und wir können die Zeit gut nutzen. Was haben sie dir angetan, Jay?«
    Mittlerweile hatten sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt, und sie konnte schemenhaft erkennen, dass er abwinkte. »Das ist nicht weiter wichtig. Unser größtes Problem ist, dass sie nun haben, was sie wollten. Damit brauchen sie uns nicht länger, und wir müssen dringend verschwinden.«
    Sie wollte schon heftig antworten, als sie hörte, wie sein Magen knurrte. »Hast du in den letzten Tagen überhaupt etwas zu essen bekommen?« Sein Magen gab ein lauteres Geräusch von sich. »Das bedeutet dann wohl ›Nein‹. Such den Stuhl und setz dich hin. Im Moment können wir sowieso

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