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Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Jay: Explosive Wahrheit (German Edition)

Titel: Jay: Explosive Wahrheit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefanie Ross
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Afghane hatte sich in den hinteren Teil des Hubschraubers zurückgezogen. Im gleichen Moment bemerkte sie, dass Luc, der vorne im Cockpit saß, besorgt in Hamids Richtung blickte. Damit stand ihre Entscheidung fest. Sie konnte sich wenigstens dafür revanchieren, dass Hamid sie auf dem Felsplateau vor dem Durchdrehen bewahrt hatte. Trotz seiner Freundschaft mit Luc musste es für ihn ein Alptraum sein, in ein Land zu fliegen, in dem er als Terrorist gesucht wurde.
    Sie löste den Sicherheitsgurt, ging zu ihm und deutete auf den freien Sitz neben ihm. »Darf ich? Wenn ich dich störe, sag es.«
    »Tust du nicht. Ich habe auch etwas für dich – von Kalil. Allerdings verstehe ich nur die Hälfte von dem, was er will. Dir geht es hoffentlich anders.« Er nahm sein Sat-Handy und rief eine längere SMS-Nachricht auf. Elizabeth überflog die erste Zeile und ihre Stimmung besserte sich schlagartig. Das war die perfekte Anleitung, wie sie an das Notebook von Alvarez herankamen. Da Kalil sich schon im Computernetzwerk von Alvarez umgesehen hatte, standen ihre Chancen verdammt gut, dass sie schnell an die erforderlichen Informationen gelangen würden.
    »Er hat mir das zugemailt, aber zur Sicherheit auch Luc und mir auf die Handys geschickt. Kommst du damit klar?«
    »Natürlich. Dein Bruder ist wirklich gut. Ich hätte ganz schön lange gebraucht, um zum gleichen Ergebnis zu kommen. Der Rest ist einfach. Na ja, relativ einfach. Ich brauche einen USB-Stick und ein eigenes Notebook.«
    »Das bekommt Luc bestimmt hin.«
    Damit war zu dem Thema alles gesagt. Hamids freundliche Art war einer ungewohnten Distanz gewichen. Obwohl sie ihn kaum kannte, ahnte Elizabeth, dass er mit seiner ausdruckslosen Miene seine wahren Gefühle verbarg. Da diplomatisches Vorgehen noch nie ihre Stärke gewesen war, entschloss sie sich zum Frontalangriff.
    »Machst du dir Sorgen wegen der Landung in Amerika?«
    Damit hatte sie seine Aufmerksamkeit. »Nein, nicht wirklich. Ich vertraue Luc. Und zur Not käme ich auch alleine klar.«
    »Alleine in einem fremden Land, in dem du …« Sie brach ab, als ihr etwas klar wurde. »So fremd ist dir unser Land gar nicht, oder?«
    Hamid sah Richtung Cockpit, wo Joss und Luc immer noch miteinander redeten. »Können wir diesen Punkt bitte überspringen?«
    Nun glaubte sie, den Ausdruck in seinen Augen zu erkennen. Bedauern. Es war verrückt, aber sie vertraute ihm bereits genug, um sicher zu sein, dass es eine harmlose Erklärung dafür gab, dass er ihr Land offensichtlich gut kannte, aber nicht einmal Luc dies wusste. »Wieso wirst du wegen Mordes gesucht?« Unwillig runzelte er die Stirn. »Ich meine, wie es wirklich war. Vielleicht ergibt sich irgendwann einmal die Chance, die Dinge geradezurücken.«
    »Ich glaube nicht, dass du die Geschichte hören möchtest.«
    Jetzt war sie es, die die Stirn runzelte. »Sonst hätte ich kaum gefragt. Vergiss nicht, dass ich kein naives Dummchen bin, das in einer rosaroten Traumwelt lebt.«
    Der Ansatz eines Grinsens zeigte sich in seinen Mundwinkeln. »Auf die Idee würde nun wirklich keiner kommen. Also gut. Vielleicht kennst du auch schon einige Dinge.«
    Obwohl er sie vorgewarnt hatte und sie die Geschichte schon von Jay gehört hatte, stieg Übelkeit in Elizabeth auf, als sie erneut hörte, dass die kleine Mouna, die so jubelnd auf Jays Besuch reagiert hatte, von einem französischen Reporter vergewaltigt worden war. Jay hatte ihr jedoch verschwiegen, dass der Mann anschließend quasi hingerichtet worden war.
    Elizabeth erinnerte sich an den Vorfall, der damals Schlagzeilen gemacht hatte, und schluckte. »Dazu gibt es doch ein Video, auf dem das alles zu sehen ist. Allerdings war der Täter nicht zu erkennen.«
    »Ja, das stimmt. Aber auf keinem Nachrichtensender wurde der Grund für diese Hinrichtung genannt, obwohl zahlreiche Leute ihn kannten.«
    Hamid sah sie so durchdringend an, dass Elizabeth sich unwohl fühlte, aber falls er mit einem vernichtenden Urteil von ihr rechnete, hatte er sich getäuscht. Wieder war sie sich ihrer Sache sicher. »Du hättest zwar allen Grund dazu gehabt, aber du hast ihn nicht getötet. Mounas Vater auch nicht, bei aller Toleranz und allem Verständnis würden Jays Eltern das bestimmt nicht akzeptieren und hätten die Familie dann niemals bei sich aufgenommen. Stimmt doch, oder?«
    Endlich kehrte sein Lächeln zurück. »Richtig kombiniert. Zu der Zeit waren Verwandte von Mouna zu Besuch in unserem Dorf. Sie haben das getan. Es gab

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