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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kette der drei Juwelen verlieh der Energieklinge einen fahlen, purpurnen Stich, weiß im Zentrum, amethystblau an den Rändern, mit Regenbogenfarben, die von oben nach unten den Strahl durchliefen.
    An das Dämmerlicht gewöhnt, mußte Gantoris die Augen zusammenkneifen, um von dem Glanz nicht geblendet zu werden. Dann öffnete er ganz langsam die Lider und bestaunte sein Werk.
    Er schwang die Klinge, und die Luft um ihn herum knisterte. Das Summen klang wie Donner, aber keiner der anderen Schüler konnte es durch die elefantendicken Steinwände hören. Die Klinge fühlte sich in seiner Hand wie eine sich windende Schlange an und ließ den stechenden Geruch von Ozon in seine Nase steigen.
    Er wirbelte die Klinge durch die Luft. Das Lichtschwert wurde zu einem Teil von ihm, einer Verlängerung seines Armes, durch die Macht mit ihm verbunden, bereit, jeden Feind niederzustrecken. Keine Hitze ging von der vibrierenden Klinge aus, nur ein kaltes, verzehrendes Feuer.
    Er deaktivierte die Klinge, von Euphorie erfüllt, und versteckte das fertige Lichtschwert sorgfältig unter seiner Pritsche.
    »Jetzt wird Master Skywalker erkennen, daß ich ein echter Jedi bin«, sagte er zu den Schatten an den Wänden. Aber niemand antwortete.

6
     
    Der nichtöffentliche Untersuchungsausschuß des regierenden Rates der Neuen Republik tagte ohne Admiral Ackbar. Er wartete im Vorzimmer und starrte die hohe Stahlsteintür an, als wäre die Wand gleichbedeutend mit dem Ende seines Lebens. Er starrte ohne zu blinzeln die Muster und Schnörkel an, die Imperator Palpatine nach dem Vorbild uralter Sith-Hieroglyphen geschaffen hatte, und sie verstörten ihn.
    Ackbar saß auf der kalten Synthosteinbank und gab sich ganz seinem Leid, seiner Verzweiflung und seinem Versagen hin. Er strich über seinen verbundenen linken Arm und spürte den Schmerz in seinem Bizeps, wo winzige Nadeln die zerschnittene lachsfarbene Haut zusammenhielten. Ackbar hatte die Standardbehandlung durch einen Medidroiden und den Heilschlaf in einem auf die calamarianische Physiologie programmierten Bactatank abgelehnt. Er zog es vor, sich von der schmerzhaften Genesung an die Zerstörung erinnern zu lassen, die er auf Vortex angerichtet hatte.
    Er neigte seinen riesigen Kopf und lauschte den erregten, lauter und leiser werdenden Stimmen, die durch die geschlossene Tür drangen. Er konnte die verschiedenen Stimmen nur als gedämpftes Gemurmel hören, manche scharf, andere beharrlich. Er senkte den Blick und strich geistesabwesend über seine blütenweiße Admiralsuniform.
    Seine Verletzungen schienen bedeutungslos im Vergleich zu dem Schmerz, der in ihm wühlte. Vor seinem geistigen Auge sah er noch immer die kristallene Kathedrale der Winde in Myriaden Scherben zersplittern und einen Sturm aus Glasdolchen in alle Richtungen schleudern. Er sah die Leichen der geflügelten Vors, die den rasiermesserscharfen Kristallschwertern zum Opfer gefallen waren.
    Ackbar hatte Leia mit dem Schleudersitz in Sicherheit katapultiert, aber er wünschte, er hätte den Mut aufgebracht, das Prallfeld abzuschalten, denn mit einer derartigen Schande wollte er nicht weiterleben.
    Ackbar hatte das tödliche Schiff gesteuert, niemand anders.
    Er war auf die einzigartige Kathedrale der Winde gestürzt. Niemand anders.
    Er blickte beim Klang schlurfender Schritte auf und sah einen anderen Calamarianer zögernd durch den rosenfarbenen Korridor kommen. Der andere hielt den Kopf gesenkt, drehte aber seine großen Fischaugen, um seinen Admiral anzusehen.
    »Terpfen«, sagte Ackbar. Seine Stimme klang lustlos, als würden die Worte nur aus seinem Mund fallen, aber er versuchte, Enthusiasmus zu heucheln. »Sie sind also doch gekommen.«
    »Ich könnte sie niemals im Stich lassen, Admiral. Die calamarianischen Besatzungsmitglieder stehen auch weiter auf Ihrer Seite, trotz allem…«
    Ackbar nickte, denn er kannte die unerschütterliche Treue seines Sternenschiff-Chefingenieurs. Wie viele andere seines Volkes war Terpfen von seiner heimatlichen Wasserwelt verschleppt worden, entführt von imperialen Sklavenhaltern, die ihn gezwungen hatten, seine weithin berühmte calamarianische Sternenschiff-Ingenieurkunst zum Bau und zur Verbesserung ihrer Sternzerstörer einzusetzen. Aber Terpfen hatte Sabotage verübt und war daraufhin gefoltert worden. Die Narben waren noch immer an seinem zerschundenen Kopf sichtbar.
    Während der imperialen Besetzung des Planeten Calamari war auch Ackbar in die Dienste von Mufti Tarkin

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