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Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords

Titel: Jedi-Akademie 02 - Der Geist des Dunklen Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kevin J. Anderson
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Kristallflöte singen konnte.
    Sie sorgte für einen festen Stand zwischen den gläsernen Bruchstücken auf dem Boden, stemmte sich gegen den heulenden Wind und spielte. Es kostete sie einige Versuche, bis sie die richtigen Töne gefunden hatte, aber dann schloß sie ihre großen indigoblauen Augen und gab sich ganz der Musik hin.
    Die Vors flatterten durch die Luft, näherten sich ihr, kreisten über ihrem Kopf. Einige landeten unweit von ihr im schwankenden Lavendelgras, drehten ihr die eckigen Gesichter zu, blinzelten mit den hornigen Lidern ihrer pupillenlosen Obsidianaugen. Sie lauschten.
    Qwi dachte an die Zerstörung der Kathedrale der Winde, den Verlust eines großartigen Bau- und Kunstwerks, den Tod so vieler Vors; die Musik bekam einen schneidenden Klang. Vor ihrem geistigen Auge sah sie auch ihren Heimatplaneten Omwat, so wie damals in ihrer Kindheit, als Mufti Tarkin sie in einen Orbitalen Ausbildungssatelliten gesteckt hatte, damit sie und andere talentierte Omwati-Kinder mitansehen konnten, wie die Wabensiedlungen ihrer Familien vernichtet wurden, wenn eins der Kinder bei einer Prüfung versagte…
    Musik perlte aus der Flöte, wurde lauter und leiser. Sie hörte das Flattern der Vor-Schwingen über den Noten und den Wind. Qwi blinzelte nervös und blickte zu ihrem schweigenden Publikum auf, aber sie spielte weiter.
    Wedge löste sich von den Arbeitern der Neuen Republik und lief zu ihr, um nachzusehen, ob sie Hilfe brauchte. Die anderen menschlichen Ingenieure bemerkten ebenfalls die Aufmerksamkeit, die sie auf sich gezogen hatte.
    Als Wedge sie atemlos und mit großen Augen erreichte, hörte Qwi zu spielen auf. Sie holte tief Luft und senkte die Kristallflöte.
    Die Vors um sie herum sagten nichts. Sie starrten sie an und flatterten mit den Flügeln, um das Gleichgewicht zu wahren. Segmentierte, lederige Hornschuppen bedeckten ihre Gesichter und verhüllten jeden lesbaren Ausdruck. Qwi wußte nicht, was sie sagen sollte. Ein großer männlicher Vor, offenbar eine Art Clan-Führer, trat vor und streckte fordernd seine Hand nach der Flöte aus. Noch immer nervös legte Qwi das zerbrechliche Instrument in seine lederige Handfläche.
    Mit einer plötzlichen heftigen Bewegung schloß der Vor seine Hand und zerdrückte die Flöte. Das feine Kristall der Röhre zersplitterte. Er öffnete seine Hand und ließ die Bruchstücke zu Boden fallen. Dünne Blutfäden rannen über seine Handfläche.
    »Keine Musik mehr«, sagte er. Ihr gesamtes Vor-Publikum breitete die Flügel aus und sprang in die Winde, flog zurück zur Baustelle.
    Der Anführer hielt seinen Blick auf sie gerichtet. »Solange, bis wir hier fertig sind«, sagte er und flog den anderen hinterher.
     
    Im Hyperraum gefangen, blieb Han Solo nur das Warten. Er konnte den Fluß der Zeit nicht beschleunigen.
    Nervös ging er im Gemeinschaftsraum auf und ab, musterte das zerschrammte Holospielpult und dachte an den Moment zurück, als R2-D2 zum erstenmal mit Chewbacca gespielt hatte. Das war vor seiner Begegnung mit Leia gewesen, als Luke Skywalker noch ein Feuchtfarmer und noch nicht trocken hinter den Ohren und Obi-Wan Kenobi nur ein verrückter alter Mann gewesen war. Hätte er damals gewußt, wie sich sein Leben nach diesem Tag in der Mos-Eisley-Bar verändern würde, hätte er vielleicht nicht riskiert, die beiden Passagiere und ihre Droiden an Bord zu nehmen und nach Alderaan zu bringen.
    Aber dann hätte er Leia niemals kennengelernt. Hätte sie nie geheiratet. Wäre nie der Vater von drei Kindern geworden. Hätte nie geholfen, das Imperium zu besiegen. Ja, dachte er, ich würde dieselbe Entscheidung immer wieder treffen, trotz des ganzen Schlamassels.
    Und jetzt war Leia in großer Gefahr.
    Lando kam aus dem Cockpit. »Der Autopilot ist eingeschaltet.« Er bemerkte Hans deprimierten Gesichtsausdruck und schüttelte den Kopf. »Han, warum ruhst du dich nicht aus? Oder lenkst dich ab?« Dann, als würde ihm die Idee erst jetzt kommen, fügte er hinzu: »Wie wäre es mit einer Runde… Sabacc?« Lando hob die Brauen und ließ eins seiner berühmten Lächeln aufblitzen.
    Han fragte sich, ob sein Freund nur versuchte, ihn aufzuheitern, und entschied dann, daß Lando es wirklich ernst meinte. »Ich hab’ im Moment kein Interesse an Sabacc.« Er setzte sich und senkte seine Stimme. »Ich schätze, du bist nicht bereit, mein Schiff einzusetzen, oder?«
    Lando machte ein finsteres Gesicht. »Es ist mein Schiff, Han.«
    Han beugte sich über das

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