Jedi-Akademie 03 - Die Meister der Macht
barbarischen Methoden.«
»Aber er!« unterbrach Garm Bel Iblis. »Und er hat zwei wichtige imperiale Ziele ausgeschaltet. Wir mögen nicht mit Durrons Methoden einverstanden sein, doch seine Erfolgsrate ist nichtsdestotrotz verblüffend.«
Mon Mothma raffte sich zu einem barschen Einwand auf. »Ich werde nicht zulassen, daß dieser junge Mann als… Kriegsheld idealisiert wird.« Sie schwieg einen Moment, um tief durchzuatmen, und hob ihre verkrampfte Hand, um zu zeigen, daß sie noch nicht fertig war. »Sein privater Kreuzzug muß aufhören. General Solo, können Sie Kyp Durron aufhalten?«
»Ich muß ihn zuerst finden! Geben Sie mir die Aufklärungsdaten, die Ihre Scouts über den Hexenkessel-Nebel und Carida gesammelt haben. Vielleicht komme ich ihm so auf die Spur. Wenn ich von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen könnte, wird es mir bestimmt gelingen, den Jungen zur Vernunft zu bringen.«
»General Solo, Sie bekommen alle nötigen Informationen«, erklärte Mon Mothma und stützte sich mit den Händen auf die Synthosteinplatte des Tisches. »Brauchen Sie… militärische Unterstützung?«
»Nein«, sagte er, »das würde ihn nur verschrecken. Ich nehme den Falken und fliege allein los. Mit etwas Glück bringe ich vielleicht auch den Sonnenhammer zurück.« Han sah sich langsam im Ratssaal um. »Und diesmal sollten wir ihn vollständig zerstören.«
Han hatte die letzten Startvorbereitungen getroffen und wollte soeben an Bord des Falken gehen, als hinter ihm eine Stimme erklang. »Han, alter Freund! Brauchst du Hilfe?«
Er warf einen Blick über die Schulter und sah Lando Calrissian durch den Hangar auf sich zukommen und den Kopf einziehen, als er die niedrige Tragfläche eines X-Flügel-Sternjägers passierte.
»Ich muß weg, Lando«, sagte er. »Ich weiß nicht, wie lange ich fort sein werde.«
»Ich habe davon gehört«, sagte Lando. »He, warum nimmst du mich nicht mit? Du brauchst einen Kopiloten, jetzt, wo Chewbacca zum Schlund unterwegs ist.«
Han zögerte. »Ich muß das allein erledigen. Ich kann da niemanden mit hineinziehen.«
»Han, du bist verrückt, den Falken allein zu fliegen. Du weißt nicht, in was für gefährliche Situationen du vielleicht gerätst. Wer soll die Kontrollen bedienen, wenn du oben im Geschützstand bist?« Lando schenkte ihm sein gewinnendstes Lächeln. »Du mußt zugeben, daß ich die naheliegende Wahl bin.«
Han seufzte. »Meine erste Wahl wäre Chewbacca – ich vermisse den pelzigen Kerl. Zumindest versucht er nicht, mir den Falken beim Kartenspiel abzuknöpfen.«
»Ach was, das machen wir doch nicht mehr, Han«, sagte Lando. »Wir haben uns darauf geeinigt, weißt du nicht mehr?«
»Wie könnte ich das vergessen?« knurrte Han. Lando hatte ihn bei ihrer letzten Sabaccrunde geschlagen und den Falken gewonnen – und ihm dann das Schiff zurückgegeben, nur um Mara Jade zu beeindrucken. »Aber was hast du davon, alter Pirat?« fragte Han und hob die Brauen. »Warum willst du unbedingt mitkommen?«
Lando scharrte verlegen mit den Füßen. Am anderen Ende der Halle dröhnte ein Sublichttriebwerk auf, stotterte und lief winselnd aus, als eine Gruppe Mechaniker über den Treibstofftank eines auseinandergenommenen A-Flüglers kletterte.
»Um ehrlich zu sein… ich werde in einer Woche auf Kessel erwartet.«
»Aber ich fliege nicht in die Nähe von Kessel«, sagte Han.
»Du weißt noch gar nicht, wohin du fliegst. Du suchst nach Kyp.«
»Ein Punkt für dich. Was willst du auf Kessel?« fragte Han. »Ich hatte nicht gedacht, daß du dich dorthin zurücksehnst, nach allem, was bei unserem letzten Besuch passiert ist. Mich zieht es bestimmt nicht nach Kessel.«
»Mara Jade will mich dort in einer Woche treffen. Wir sind jetzt Partner im Gewürzgeschäft.« Er strahlte und warf seinen burgunderroten Umhang über die Schulter.
Han versuchte, ein skeptisches Grinsen zu unterdrücken.
»Und weiß Mara von dieser Partnerschaft, oder führst du nur große Reden?«
Lando sah gekränkt drein. »Natürlich weiß sie Bescheid… in gewisser Hinsicht. Außerdem, wenn du mich nach Kessel bringst, finde ich vielleicht die Glücksdame wieder und brauch’ nicht mehr per Anhalter zu fliegen. Es wird allmählich lästig.«
»Darauf kannst du wetten«, meinte Han. »In Ordnung, wenn wir in die Nähe von Kessel kommen, setz’ ich dich dort ab – aber Priorität hat die Suche nach Kyp.«
»Natürlich, Han. Das ist selbstverständlich«, versicherte Lando und fügte
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